Editorial

Geschäftschance Consumer Electronics

Uhr | Updated
von Marc Landis
Marc Landis, Chefredaktor IT-Markt
Marc Landis, Chefredaktor IT-Markt

Der Unterhaltungselektronikmarkt in der Schweiz ist massiv unter Druck, sagen die Marktforscher bei GfK Switzerland. In der Unterhaltungselektronik (UE) tobt der Preiskampf. Der UE-Handel, der früher gut von der Handelsmarge leben konnte, muss heute mit viel weniger auskommen. Die weggebrochenen Einnahmen aus dem Geräteverkauf müssten durch (weiterverrechnete) Dienstleistungen, Installationstätigkeit und Service wettgemacht werden. Doch mit dem Weiterverrechnen der eigenen Arbeit an seine Kunden tut sich der traditionelle UE-Fachhandel noch immer schwer.

Auch schwer tun sich viele dieser Radio-TV-Fachhändler noch mit der Informationstechnologie, die sich in "ihren" Fernsehern und Hifi-Anlagen immer mehr breit macht. Diese Geräte haben heutzutage einen Netzwerkanschluss. Die meisten modernen Unterhaltungselektronik-Produkte entfalten ihre ganze Leistungsfähigkeit gar erst mit dem Anschluss an ein Netzwerk und im Zusammenspiel mit Router, NAS und Internet. Wer im UE-Handel mit Netzwerktechnik nicht umgehen kann (und das sind einige), wird es in Zukunft schwer haben, zu bestehen.

Es ist die Chance für den IT-Fachhandel sich etwas vom UE-Kuchen abzuschneiden. Denn in einem Markt, in dem die Preise für die Hardware am Boden sind, überlebt nur jener Kanal, der in der Lage ist, seine Dienstleistungen zu verkaufen. Das UE-Produkt, sei es ein internetfähiger Fernseher mit dazupassender Homecinema-Anlage und NAS, ist nur noch als Einstieg in die Geschäftsbeziehung mit dem Konsumenten zu verstehen. Das Geld wird mit Lieferung, Installation, Programmierung und der Einbindung aller Komponenten ins Heimnetz verdient. Der IT-Handel versteht dieses Geschäft. Seit vielen Jahren lebt er mit minimalen Margen auf der Hardware und verrechnet konsequent seine Arbeit weiter. Das sind gute Voraussetzungen, um im Geschäft mit Unterhaltungselektronik Fuss zu fassen.

Sie lesen deshalb in dieser Ausgabe einiges über Consumer Electronics. Unter anderem über die Internationale Funkausstellung IFA in Berlin (Seite 14) und die Händlermesse CE-Expo in Zürich (Seite 32). Zudem widmet sich eine kompakte Marktübersicht hochwertigen, netzwerkfähigen Fernsehern (Seite 40) und im Podiumsgespräch sprechen Hersteller, Distributor und Händler über die Konvergenz von IT und Unterhaltungselektronik (Seite 35).

Ich wünsche viel Lesespass und natürlich: Gute Geschäfte!

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