"Ich erwarte Topleistungen von meinen Servicepartnern"

Wie sieht Ihre tägliche Arbeit aus und wo kommen Sie dabei mit IT-Dienstleistern in Berührung?

Ernest Gmünder: Meine Abteilung hilft, Arbeitsprozesse zu automatisieren und bietet den Mitarbeitern moderne Werkzeuge. Zusätzlich etablieren wir neue Kommunikations- und Verkaufskanäle zu unseren Mitgliedern und Kunden, beispielsweise via Smartphones oder soziale Netzwerke. In naher Zukunft werden auch immer mehr ITLeistungen direkt den Kunden als Unternehmensleistungen angeboten. Eine moderne IT, so wie ich sie verstehe und führe, beschäftigt sich deshalb immer mehr mit den Schnittstellen zwischen Technologie und Business. Die rein auf die Technik fokussierten Arbeiten werden hingegen immer häufiger durch externe Dienstleister erbracht. Unsere interne IT-Organisation wird dadurch wesentlich flexibler.

Welches sind die drei wichtigsten Eigenschaften, die Ihre IT-Dienstleister mitbringen müssen?

Wir wollen mit unseren Dienstleistern echte Partnerschaften eingehen. Deshalb braucht es Engagement und Investitionen seitens der Serviceanbieter, um ein tiefgreifendes Verständnis unserer Bedürfnisse zu erlangen. Technische Expertise, Professionalität und Zuverlässigkeit sind für mich dabei selbstverständlich. Von der internen IT-Organisation werden Topleistungen erwartet, deshalb erwarte auch ich Topleistungen von meinen Servicepartnern.

Kaufen Sie die Komponenten, die Sie benötigen, direkt beim Hersteller ein, oder tätigen Sie Ihre Käufe über einen Fachhändler?

Ob Hersteller oder Fachhändler: Neben dem Preis sind es besonders die eben erwähnten Eigenschaften, die für mich zählen. In der Vergangenheit zeigte sich in der Praxis leider häufig, dass die Hersteller die Expertise hatten und die Fachhändler dafür eher für eine echte Partnerschaft bereit waren. Heute haben wir das Glück, dass wir sowohl die Expertise als auch die Partnerschaft bei den Herstellern und Fachhändlern gleichermassen gefunden haben.

Welche Bereiche Ihrer Unternehmens-IT haben Sie bereits ausgelagert?

Für unser CRM wählten wir eine SaaSLösung. Für die Implementierung und Konfiguration dieser Systeme arbeiten wir mit Dienstleistern zusammen. Auch unsere Telefonie beziehen wir als «Managed Service ». Wir haben zudem die Entwicklung von TCS-spezifischen IT-Lösungen ausgelagert, ebenso wie eines unserer Rechenzentren. Ausserdem arbeiten wir mit verschiedenen externen Spezialisten zusammen, um unser Team mit Know-how und zusätzlichen Köpfen und Händen zu verstärken.

Bei so viel Outsourcing stellt sich die Frage, worin noch der Wert Ihrer internen ITAbteilung liegt.

Der Mehrwert der internen IT-Organisation liegt heute vor allem im Verständnis der Geschäftsabläufe. Dadurch erkennen wir technische Lösungen bei Problemen oder sogar neue Geschäftschancen. Deshalb sind die Businessanalyse und das Consulting wichtige Aufgaben für uns. Eine weitere Kernkompetenz ist das Projektmanagement, um die externen Dienstleister und Partner sauber zu führen und mit den gemischten Teams aus IT und Business erfolgreich zu arbeiten. Weiter brauchen wir die operative Führung und das Servicemanagement mit der Führung der externen Dienstleister, um den gewünschten IT-Service-Level zu garantieren. Das heisst, auch intern muss ein gewisses technisches Know-how vorhanden sein.

Die Angebote des TCS reichen von den Websites, über die Apps bis hin zu Reiseangeboten. Wie organisieren Sie all diese Angebote, und wie kann der IT-Fachhandel Sie hierbei zukünftig unterstützen?

Mit unserer SaaS-Strategie, im Rahmen des CRM, ist es unser Ziel, die Websites, die Apps, aber auch die sozialen Netzwerke direkt mit dem CRM zu verknüpfen oder aus dem CRM zu bedienen. Wir fahren zurzeit eine grosse Zahl an Projekten und haben bereits viele weitere in der Pipeline, die unseren Mitgliedern und Kunden echte Innovationen bringen. Wir werden deshalb auch weiterhin die Hilfe von Dienstleistern mit grosser technischer Expertise und der Bereitschaft zur partnerschaftlichen Zusammenarbeit in Anspruch nehmen.