Mit Volldampf ins Cloud-Business
Gestern hat in München die jährliche Hausmesse von Fujitsu Technology Solutions (FTS), das Fujitsu-Forum, seine Tore geöffnet. Das Fujitsu-Forum ist die Nachfolge-Veranstaltung der Visit, die 2010 das letzte Mal stattfand. FTS sprüht im Gegensatz zu 2010 vor Unternehmungslust und Energie.

Am Fujitsu Forum im Internationalen Kongresszentrum ICM in München hat das IT-Unternehmen, das mit seinem Portfolio an Hardware,
Maintenance und Services den anderen Playern im Markt das Fürchten lehren will, seine Visionen, Produkte und Services präsentiert, mit denen flexible, cloudbasierte IT-Infrastrukturen gebaut werden können. Damit sollen Unternehmenskunden den zukünftigen geschäftlichen Anforderungen besser begegnen und ihre Prozesse schneller, effizienter und kundenfreundlicher gestalten können.
Reshaping IT
Dass es Fujitsu Ernst meint und an seinen Erfolg glaubt, und dass Kunden und Partner an "ihre" Fujitsu glauben, war an der Veranstaltung zu spüren: Mehrere tausend Kunden und Fujitsu-Partner folgten der Einladung an die Hausmesse. Auch waren mehrere hundert Journalisten aus aller Welt vor Ort, um über den Anlass zu berichten und nicht zuletzt sprühte der seit einem Jahr amtierende CEO von Fujitsu Technology Solutions (FTS), Rolf Schwirz, in seiner Keynote vor Energie und Zuversicht. Unter dem Motto "Reshaping IT" will Schwirz mit FTS die IT in Unternehmen in neue Sphären heben und ihnen ermöglichen, nahtlos von der heute noch verbreiteten On-Premise-IT-Architektur in die (private und hybride) Cloud zu migrieren. So verwundert es nicht, dass Fujitsu mit einem vor allem auf Cloudlösungen ausgerichteten Produkteportfolio den Markt erobern will.
Doch betonte Schwirz in seiner Keynote auch, dass Fujitsu seit kurzem die Nummer vier im weltweiten-Servermarkt sei und die Produktionsmitarbeiter in den Fabriken (die übrigens in Augsburg (D) stehen) durch den Nachfrageboom nach Fujitsu-Servern hätten Nachtschichten und Überstunden leisten müssen. Dieser Erfolg im Servergeschäft sei vor allem auf die hervorragende Zusammenarbeit mit den Partnern zurückzuführen, sagte Schwirz, was mit Applaus aus dem Publikum gewürdigt wurde. Überdies beschwor er die gute Zusammenarbeit mit Netapp und Intel, die als Diamant-Sponsoren das Fujitsu-Forum unterstützen. Auch begrüsste er augenzwinkernd die anwesenden HP-Partner, die nun auch am richtigen Ort angekommen seien.
Neben dem Hardwaregeschäft – Fujitsu hat nach eigenen Angaben das grösste Hardwareportfolio – sind für das IT-Unternehmen aber auch Maintenance und Services wichtige Pfeiler in der Geschäftsstrategie. Schwirz erklärte, dass Fujitsu nun als globaler Multivendor-Maintenance-Anbieter tätig sei. Die Strategie dahinter scheint klar: Ist in der Unternehmens-IT eines Maintenance-Kunden die Hardware am Ende ihres Lebenszyklus angelangt, dürfte es ein leichtes sein, diese durch Fujitsu-Hardware zu ersetzen und so das eigene Hardware-Geschäft zu stützen. Fujitsu biete überdies eine umfassende Palette an Managed Services für Multivendor-Desktop-Umgebungen und für Rechenzentren an.
"Cloud Business ist ein Service Level Agreement"
Im weiteren kündigte Schwirz am Fujitsu Forum ein vollständiges Cloud-Lösungsangebot an, wie etwa den neuen "Fujitsu Business Solutions
Store" für cloudbasierte Anwendungen, eine Art App-Store für Unternehmens-IT. Dieser App-Store beinhaltet Lösungen, die Fujitsu
gemeinsam mit Partnern entwickelt oder Anwendungen von ISVs, die den Fujitsu-Store als Vertriebsplattform verwenden wollen. Zu den von
Fujitsu entwickelten Anwendungen gehört eine cloudbasierte CRM-Software, die etwas an Salesforce erinnert. In diesem Zusammenhang
erklärte er, dass die App-Kultur aus dem Consumer-Geschäft auch bei der Business-Software zu einer "Software-Demokratisierung" führen
würde.
Zur Fokussierung Fujitus auf Cloud-Lösungen sagte er: "Die Cloud ist ein Services-Business. Es geht nicht mehr, darum Hardware und Software zu verkaufen, sondern um Responsezeiten und technische Unterstützung, wenn einmal etwas nicht läuft. Cloud-Business ist eigentlich nichts anderes als ein Service Level Agreement. Technology-Stack-Fragen werden verschwinden." Im Weiteren erklärte Schwirz stolz, dass Fujitsu eine der weltweit ersten Multi-Node-Umgebungen für SAPs HANA-Plattform auf den Markt bringe. Damit sollen Unternehmen ihre Daten, vor allem unstrukturierte (Big Data) in Echtzeit analysieren und monetarisieren können.
Weitere Neuheiten:
Dynamische Infrastruktur-Blöcke
Unternehmen können mit Dynamic Infrastructures Blocks (DI Blocks) von Fujitsu ihre Rechenzentren künftig bedürfnisgerecht stufenweise konsolidieren und umgestalten. Unternehmen sollen von dieser modularen Vorgehensweise profitieren, da mit DI Blocks der IT-Betrieb an sich
wandelnde Geschäftsanforderungen angepasst und Private-Cloud-Umgebungen flexibel realisiert werden können.
FlexFrame Compact for SAP
Mit FlexFrame Compact for SAP zeigte Fujitsu auch eine Lösung für den Midmarket. Mittelständische Unternehmen sollen damit von einer
verbesserten Leistungsfähigkeit und einer garantierten, hohen Verfügbarkeit ihrer SAP-Geschäftsanwendungen profitieren. Fujitsu FlexFrame Compact for SAP ist eine Einstiegsversion der virtualisierten IT-Infrastrukturlösung FlexFrame. Fujitsu FlexFrame for SAP ist bei Grossunternehmen im Einsatz. Die Lösung soll den Betrieb kompletter SAP-Umgebungen wie Server, virtuelle Maschinen, Speicher- und Netzwerkkomponenten optimieren und zur Senkung der Gesamtbetriebskosten beitragen.
Android Slate PC
Zudem stellte Fujitsu eine Demovariante seines ersten Android Slate PCs vor, der sich für den Betrieb von VDI-Anwendungen (Virtual
Desktop Infrastructure) eignen soll. Mit einer "persönlichen" virtuellen Maschine würden sich Geschäftsanwendungen auf besonders sichere Art und Weise nutzen lassen. User könnten damit schnell und sicher von unterwegs auf Unternehmensdaten zugreifen. Das Konzept des
Android Slate PC verdeutliche, wie Fujitsu Rechenleistung aus der Cloud einsetze, um den Strategiewechsel hin zu netzwerkfähigen Endgeräten voranzutreiben, mit denen Anwender auf cloudbasierte IT-Ressourcen zugreifen können. Zudem sei der Android Slate PC
wasserdicht.
Strategische Märkte
Fujitsus Produkte- und Services-Ankündigungen nützen aber nichts, wenn sich dafür keine Käufer finden. Obwohl es dem Unternehmen gut geht, wie Schwirz erklärte, und FTS in fast allen Unternehmensbereichen gewachsen sei, ist man auf der Suche nach neuen Ertragsquellen vor allem im Ausland. FTS erwirtschaftet demnach die Hälfte seiner Erträge ausserhalb seines Heimmarktes Japan. Den Fokus in der globalen
Marktentwicklung legt FTS auf die sogenannten Emerging Markets Russland, Indien und Naher Osten. Dort will FTS seinen Umsatz bis 2015
verdoppeln.

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