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Podium-Antworten von Roger Ledergerber, EIZO Nanao

Uhr | Updated
von Marc Landis
Roger Ledergerber, Sales Director, EIZO Nanao
Roger Ledergerber, Sales Director, EIZO Nanao

Wie muss sich der Channel aufstellen, um im Display-Business Geld zu verdienen?

Roger Ledergerber: Das Erfolgspotenzial liegt je länger je mehr in der Dienstleistung. Viele Kunden sind bereit, für komplette Serviceleistungen etwas mehr zu bezahlen. Den Monitor könnten sie problemlos via Discounter oder Onlineshops beziehen, der Preisvergleich ist online nach wenigen Klicks ersichtlich. Wenn der Channel jedoch ein Komplettangebot bieten kann, das Hardware, Displays und Software umfasst, wird dieses als Gesamtlösung gesehen und der Preis der einzelnen Komponenten relativiert sich. Auch die Installation beim Kunden kann durchaus ein geschätzter Service sein, den nicht jeder anbieten kann. Wichtig ist auch die kompetente Beratung des Kunden, damit ihm der optimale Monitor für seine Bedürfnisse angeboten werden kann.

Wohin entwickelt sich der Markt im Display-Bereich?

Bezüglich Markttrends müssen Business und Home separat betrachtet werden. Im Businessbereich sind Bildqualität, Textschärfe und ergonomische Attribute ein Thema. Auch der Energieeffizienz wird eine immer höhere Beachtung zuteil. Am meisten nachgefragt werden 22- und 24-Zoll-Widescreens. Diese sollten ein 16:10-Format haben, weil eine höhere Arbeitsfläche weniger Scrollen bedeutet. Nach wie vor sind auch die bewährten 17- oder 19-Zoll-Monitore im 5:4-Format sowie 21-Zoll-Monitore im 4:3-Format gefragt, da sie sich besonders für Mehrfach-Bildschirmlösungen eignen. Im Home-Bereich liegen die Ansprüche mehr im multimedialen Bereich. Dazu braucht es Displays mit Full-HDDarstellung sowie HDMI-Schnittstellen für Peripheriegeräte. Für multimediale Anwendungen sind gute Panels mit schnellen Reaktionszeiten ein Muss. Auch sollte auf eine ausgewogene Farbdarstellung für die Betrachtung von Digicam-Bildern geachtet werden. Die Zahl der Marktteilnehmer dürfte sich kaum noch erhöhen. Aufgrund des immer grösseren Preiszerfalls bei Displays dürfte eher das Gegenteil der Fall sein. Viele Hersteller haben eine Volumenstrategie gewählt, die, sobald die Märkte gesättigt sind, nicht mehr funktionieren kann. Eizo als japanischer High-End-Hersteller, hat sich daher auch auf vertikale Märkte fokussiert, die ein spezialisiertes Know-how voraussetzen.

Wohin entwickeln sich die Technologien im Bereich Display?

Obwohl die LED-Technologie nicht neu ist, ist dieses Prinzip der Hintergrundbeleuchtung noch gar nicht so lange in Marktreife. 2008 kamen die ersten Geräte auf den Markt. Daher sind die Langzeiterfahrungen mit dieser Technologie nach wie vor begrenzt, was die Ausfallquoten anbelangt. OLED wurde eine grosse Zukunft vorhergesagt, konkrete Anwendungen wurden bereits umgesetzt. Bis zur Marktreife jedoch wird es noch eine Weile dauern. Das grösste technische Problem ist die nach wie vor die geringe Lebensdauer. Für den Einsatz von OLED bei Monitoren würde zwar die geringe Wärme-Emission sprechen, aufgrund der unterschiedlichen Alterung der roten, grünen und blauen Pixelpunkte ist eine akkurate Farbdarstellung jedoch (noch) nicht gewährleistet.

Wo sehen Sie Probleme/Herausforderungen im Display-Geschäft?

Ein Problem liegt bei der Standardisierung der Schnittstellen von Displays bzw. Grafikkarten. Es gibt nach wie vor PCs im Markt, die mit Analog-Schnittstellen ausgestattet sind. Bei den Displays jedoch verschwindet dieser Standard mehr und mehr. Bei den digitalen Anschlüssen sind DVI-D, Displayport und HDMI die üblichen Standards. HDMI jedoch ist eher für Multimedia geeignet und ist daher als PC-Schnittstelle primär bei Notebooks und Macs etabliert.

Wie sind die Zukunftsaussichten im Display- Business?

Die negative Preisentwicklung wird auch künftig in der Branche ein Thema sein. Wo die meisten Hersteller auf den Massenmarkt abzielen, bieten vertikale Märkte mit speziell hohen Anforderungen zwar begrenzte Stückzahlen, jedoch aufgrund der geringeren Anzahl der Marktteilnehmer auch ein kompetitiveres Potenzial.

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