Editorial

Von Startrampen und Hypes

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In der Juni-Ausgabe dreht sich alles um das Thema Rechenzentrum mit seinen Chancen und Risiken für den Schweizer ICT-Markt.

Mit Frühlingswetter konnte der Mai nicht gerade überzeugen. Dafür war der Mai ein Monat voller Ereignisse in der Branche. Acer will wieder nach oben und präsentierte hierzu neue Produkte. Brother fuhr auf der Überholspur mit seinem neuen Hochgeschwindigkeitsdrucker, und Schneider Electric führte seine Partner in schwindelerregender Höhe über den Skywalk.

Das Schweizer Branchenhighlight des Monats war wohl die Topsoft mit der E-Commerce-Messe One. Allen Unkenrufen zum Trotz: Die Messe fand Beachtung. Wie sonst liesse sich erklären, dass sogar Microsoft die Messe für den Produktlaunch seiner Geschäftssoftware Dynamics NAV 2013 nutzte. Sage, Abacus und andere Grössen zogen Besucher ebenfalls mit Neuheiten in ihren Bann. Andere Aussteller nutzten die Messe als Startrampe, um neu – nun ja – durchzustarten (Seite 46).

Nicht nur die Messe, auch der Markt für Hosting und Housing wächst: Allein im vergangenen Jahr legte er erneut um ein Fünftel zu. Wie können Fachhändler und Dienstleister davon profitieren? Es muss ja nicht gleich ein ambitiöses Colocation-Projekt sein, das man auf der grünen Wiese hochzieht. Es gibt, wie so oft, viele Wege, die zum Ziel führen. Wir haben uns ein paar näher betrachtet und Experten dazu befragt (Seite 41).

Essenzielle Bausteine für ein jedes Rechenzentrum sind Server. Zwar schrumpfen auch hier zunehmend die Margen, aber wie so oft kann man mit Ideenreichtum neue Nischen und somit neue Geschäftschancen¬ erschliessen. Wie, das diskutieren im Podium Vertreter von Acceleris, Cisco, Dell, HP, Swiss¬com IT-Services und Tech Data (Seite 42). Um das Thema Datacenter abzurunden, erklärt Werner Breinlinger, Direktor der Organisation und Informatik (OIZ) der Stadt Zürich, was er als Kunde vom Fachhandel diesbezüglich erwartet (Seite 62).

Geist entfesselt von der Materie. Diesen Eindruck könnte man beim jüngsten Hype-Begriff der IT gewinnen: Software-defined. Inzwischen scheint alles "Software-defined": Server, Netzwerk, Storage und selbst das Datacenter. Software-defined scheint auch das Reizwort der grossen Hersteller zu sein. Kaum hatte EMC diesen Monat mit Vipr einen Software-defined Storage vorgestellt, zog HP auch schon nach und meldete die Lancierung von vier neuen Speichersystemen für Software-defined Storage. Zwischen EMCs Vorstellung und HPs Ankündigung verging keine Woche. Was genau dahintersteckt, wird im Bericht zum Thema ab Seite 55 beleuchtet.

Viel Lesevergnügen und gute Ideen.

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