Wie Nimble Storage die Schweiz erobern will

Seit Mai 2014 unterhält das US-Unternehmen Nimble Storage ein Büro in der Schweiz. Unter der Leitung von Thomas Romer wuchs der hiesige Kundenstamm seither auf gut 40 Kunden mit insgesamt 60 Installationen. "Eine beachtliche Leistung", findet Kristin Carnes. Sie ist Vice President Global Channel Sales und war Ende Februar für ein paar Tage in Zürich. Die ehemalige EMC-Managerin nahm sich die Zeit, einen kleinen Einblick in das Unternehmen und dessen Ziele zu geben.

Carnes erhofft sich viel vom Schweizer Markt. Der deutschsprachige Raum sei zwar etwas behäbig, doch das Geschäft entwickle sich zu einem Selbstläufer. Kunden werben Kunden, sagt Carnes. Warum sind die Kunden so begeistert von Nimble?

Spezielles Support-Konzept

Nimble Storage bietet eine Kombination aus Flash- und klassischem Festplattenspeicher. Die eigentliche Stärke steckt in der Software des Unternehmens. Nimble nennt die Architektur Cache-Accelerated Sequential Layout, kurz CASL. Die CPU-getriebene Architektur soll dank linearer Kompressionsverfahren den benötigten Speicherplatz um bis zu 75 Prozent reduzieren. CASL sammelt dabei die Daten in einem Cache. Sobald der Cache gefüllt ist, verschiebt die Software den gesamten Datenblock auf die Hard Drives. Sind aktive Daten darunter, kopiert die Software diese gleichzeitig auf die SSDs. Mit der Technologie richtete sich Nimble in der Vergangenheit an kleinere und mittlere Unternehmen, bedient aber heute auch das Enterprise-Segment.

Interessant ist: Nimble betreibt keine Service-Hotline. Sollte beim Kunden etwas nicht richtig funktionieren oder ein Fehler auftreten, weiss Nimble das vor dem Kunden. Nimble überwacht die Installationen seiner Kunden permanent. Angst vor dem Verlust der Datenhoheit oder dem Missbrauch von Kundendaten sei aber unbegründet. "Wir sehen nur die Metadaten der Hardware", versichert Carnes. Die Kunden seien von dem Konzept hellauf begeistert.

Beim Vertrieb verlässt sich Nimble Storage auf den Channel. Seit Juni ist in der Schweiz der Distributor Ingram Micro mit an Bord. BCD Sintrag ist schon länger Vertriebspartner. Es stellt sich die Frage, warum Nimble nicht auf Distributoren setzt, die auf Storage spezialisiert sind. "Ingram Micro ist Cisco-Partner. Das ist für uns sehr wichtig, da wir eng mit Cisco zusammenarbeiten", erklärt Carnes.

Einfache Implementierung, einfache Zertifizierungen

Ciscos UCS-Technologie harmoniere sehr gut mit Nimbles Lösung. Auf diesem Weg habe Nimble zudem einen Fuss im Enterprise-Geschäft. BCD Sintrag auf der anderen Seite sei wichtig aufgrund dessen Citrix-Partnerschaft. Gemeinsam mit BCD will Nimble kleinere, lokal verankerte Partner gewinnen. Für die lohne sich eine Zusammenarbeit mit Nimble. "Unsere Technologie ist sehr einfach zu implementieren. Entsprechend einfach ist es für Partner, die nötigen Zertifizierungen zu erlangen", sagt Carnes. Das heisst aber nicht, dass Carnes am Ende eine Heerschar kleiner Partner möchte. Sie wünscht sich eine kleine, schlagfertige Kampftruppe, die gern mit ihr und ihrem Länderverantwortlichen zusammenarbeitet.

Das Partnerprogramm hielt Nimble deshalb bewusst einfach. "Wir verdienen unser Geld nicht damit, es unseren Partnern schwerzumachen", sagt Carnes. Von einer Firmenphilosophie oder Tradition kann man hierbei jedoch noch nicht sprechen. Das Partnerprogramm gibt es seit dem 16. März. Vorher sei alles eher ad hoc gelaufen, sagt Carnes. Jetzt sei etwas mehr Struktur da. Es gebe drei verschiedene Partner­levels, ein Partnerportal auf Basis von Salesforce und allerlei Anreize.