Was Kunden wollen

So viel IT steckt hinter dem Sexshop Amorana.ch

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2014 haben die beiden Zürcher Lukas Speiser und Alan Frei das Start-up Amorana gegründet. Ihr Ziel war es, neuen "Schwung in Schweizer Betten" zu bringen. In ihrem Onlineshop bieten sie Vibratoren, Dessous, Dildos und Sextoys an. Lukas Speiser spricht über die IT hinter dem Sexshop.

Lukas Speiser, Gründer und IT-Verantwortlicher von Amorana. (Quelle: Amorana)
Lukas Speiser, Gründer und IT-Verantwortlicher von Amorana. (Quelle: Amorana)

Was beinhaltet Ihre tägliche Arbeit und wo kommen Sie mit IT-­Dienstleistern beziehungsweise Serviceanbietern in Berührung?

Lukas Speiser: Als E-Commerce-Start-up optimieren wir unsere Systeme und unsere Shops laufend. Meine tägliche Arbeit beinhaltet daher die Auswertung unserer Shopsysteme und unserer Landingpages. Wir analysieren Besucherflüsse, um das Einkaufserlebnis einfacher zu gestalten und zu optimieren. Zudem ist für uns als Onlineshop die Logistik ein Kernthema. Als komplexes Konstrukt gilt es, diese stetig zu kontrollieren und zu optimieren. Hier arbeiten wir mit einem externen Anbieter zusammen.

Was sind die drei wichtigsten Eigenschaften, die Ihre IT-Dienst­leister beziehungsweise Serviceanbieter mitbringen müssen?

Verschiedene Anbieter müssen unterschiedliche Eigenschaften mitbringen. Die Logistiksysteme müssen von A bis Z einwandfrei funktionieren. Der Anbieter sollte also viel Erfahrung und grosses Know-how in diesem Bereich mitbringen. Andere Anbieter, die wir etwa mit der Weiterentwicklung der Website betrauen, müssen kurze Reaktionszeiten haben. A/B-Tests etwa müssen rasch und unkompliziert aufgesetzt werden. Die Geschwindigkeit ist hier essenziell.

Wo kaufen Sie die Komponenten, die Sie benötigen? Direkt beim Hersteller oder bei einem Fachhändler?

Für gewisse Projekte kaufen wir die Komponenten über unsere Partner. Meist versuchen wir aber, aus Kostengründen den Einkauf über Onlinehändler zu tätigen.

Welche Bereiche Ihrer Unternehmens-IT haben Sie ausgelagert?

In der Startphase hatten wir das meiste ausgelagert. Je mehr wir wuchsen, desto mehr holten wir wieder inhouse, da wir das Know-how grundsätzlich bei uns aufbauen möchten. Für gewisse Projekte arbeiten wir noch immer mit Dienstleistern zusammen – auch aus Kapazitätsgründen. Als Start-up ist es für uns wichtig, sehr schnell reagieren zu können, und da hilft es manchmal, mit Dienstleistern zu arbeiten, die schnell viele Ressourcen zur Verfügung stellen können.

Welche Bereiche würden Sie hingegen nie outsourcen?

Als E-Commerce-Anbieter ist unser wichtigstes Know-how die Vermarktung der Produkte. Die technische Komponente muss einwandfrei sein, um eine einfache und übersichtliche Kauftransaktion abwickeln zu können, dieses Wissen muss aber nicht zwingend inhouse sein. Es gibt also keinen Bereich, der nicht outgesourct werden könnte.

Was werden in der nächsten Zeit die grössten ­technischen Herausforderungen im Bereich IT für Sie sein?

Bei uns steht eine grössere Umstellung des Logistiksystems an. Hier ist ­sowohl ein reibungsloser Übergang als auch die Schnittstelle zwischen Shop und Logistiksystem von enormer Wichtigkeit.

Wie kann Sie der Handel dabei unterstützen?

Für die Implementierung neuer Logistiksysteme sind wir auf Beratung von unserem Dienstleister angewiesen. Hier ist ein ausgiebiger Know-how-Transfer wichtig, da wir den Wechsel auf das neue System in kurzer Zeit umsetzen müssen.

Die Redaktion fragt in der "IT-Markt"-Rubrik "Was Kunden wollen", was Unternehmen von ihren IT-Dienstleistern erwarten und wo die grössten Baustellen liegen. Die Auswertung der Interviews der vergangenen drei Jahre zeigt: IT-Dienstleister sollten auf ihre Kunden eingehen, einen Blick über den Tellerrand wagen und ruhig mal etwas mutiger auftreten. Lesen Sie hier die komplette Analyse.

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