Erhebung von Eurostat

Frauenanteil bei ICT-Fachkräften steigt leicht an

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Die Zahl der ICT-Fachkräfte in der Schweiz ist den letzten Jahren gestiegen. Trotz Verbesserungen sind Frauen immer noch unterrepräsentiert. Im europäischem Ausland ist es aber nur wenig besser.

Die europäische Statistikbehörde Eurostat hat eine Erhebung zu den ICT-Fachkräften in Europa veröffentlicht. Als ICT-Fachkräfte definieren die Statistiker Personen, "die ICT-Systeme entwickeln, betreiben und warten können und die sich an ihrem Arbeitsplatz vornehmlich mit ICT befassen". Ausser den EU-Mitgliedsstaaten wurden auch die Länder des EFTA-Raums und die Türkei mit erfasst.

Die Statistik für das Jahr 2015 belegt, dass seit 2011 die Zahl der ICT-Fachkräfte sowohl in der EU wie auch der Schweiz deutlich anstieg. In der Schweiz wuchs die Anzahl von rund 190'000 auf 220'000 Personen. Gesehen auf die Gesamtbeschäftigung entspricht dies einem Anstieg um 0,4 Prozentpunkte auf 4,8 Prozent. Im europäischen Vergleich landete die Schweiz damit auf Platz 5. Nur Finnland und Schweden waren mit einem Anteil von 6,5 beziehungsweise 6,1 Prozent deutlich besser. Die Niederlande und Grossbritannien liegen mit 5 Prozent leicht vor der Schweiz.

Es fehlt an Frauen

Deutlich unter dem Durchschnitt liegt die Schweiz jedoch beim Frauenanteil. Die Statistiker errechneten einen Anteil von 14,6 Prozent. Dies entspricht rund 32'000 Frauen. Der Anteil stieg jedoch im Vergleich zum Vorjahr um fast einen Prozentpunkt.

Der Durchschnitt der EU-Länder beträgt im Vergleich 16,1 Prozent, 0,2 Prozentpunkte mehr als 2014. Spitzenreiter sind Bulgarien, und Rumänien mit rund 27 Prozent Frauenanteil. Am unteren Ende des Rankings finden sich die Türkei, die Slowakei und die Tschechische Republik.

Zieht man den Vergleich des Frauenanteil an der Gesamtbeschäftigung mit heran, ergibt sich ein noch viel düsteres Bild. In der Schweiz sind 46,9 Prozent der Beschäftigten Frauen, was in etwa dem EU-Durchschnitt entspricht.

Gut ausgebildet und jung

ICT- Fachkräfte sind überdurchschnittlich gut ausgebildet, wie Eurostat weiter schreibt. Im EU-Durchschnitt haben 60,5 Prozent einen tertiären Bildungsabschluss, also Fachhochschule und höher. Die Schweiz liegt mit 59 Prozent leicht darunter. Besonders viele Akademiker unter den ICT-Fachkräften finden sich in Litauen (79,8 Prozent), Spanien (78,7 Prozent) und Irland (77,5 Prozent). In Italien hat hingegen nur ein Drittel der ICT-Fachkräfte einen tertiären Abschluss. Gesehen auf die Gesamtbeschäftigung hat ansonsten nur jeder dritte EU-Bürger oder rund 39 Prozent der Schweizer einen tertiären Abschluss.

36,4 Prozent der ICT-Fachkräfte im EU-Raum sind jünger als 35 Jahre. Im Vergleich dazu liegt der Anteil der unter 35-jährigen an der Gesamtbevölkerung nur bei rund 30 Prozent. In der Schweiz ist das Verhältnis mit 36,6 zu 34,8 Prozent etwas ausgeglichener. Besonders viele junge ICT-Fachkräfte finden sich in der Türkei (67,1 Prozent) und auf Malta (58 Prozent).

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