Interview mit Markus Kwincz

Was Microspot Resellern und Systemintegratoren zu bieten hat

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von Coen Kaat

Ende Mai haben Interdiscount und Microspot das erweiterte Logistikzentrum in Jegenstorf eingeweiht. 22'000 Quadratmeter ­zusätzliche Nutzfläche. Davon sollen auch Schweizer Systemintegratoren und Reseller profitieren. Wie, erklärt Markus Kwincz, Leiter Geschäftskunden & Projekte bei Microspot.

Markus Kwincz, Leiter Geschäftskunden & Projekte bei Microspot. (Source: Netzmedien)
Markus Kwincz, Leiter Geschäftskunden & Projekte bei Microspot. (Source: Netzmedien)

Microspot hat Ende Mai ein neues Logistikzentrum in Jegenstorf eröffnet. Wie profitiert der B2B-Bereich davon?

Markus Kwincz: Wir haben aktuell über 25'000 Geschäftskunden, die entsprechend viele Produkte bei uns einkaufen. Das neue Logistikzentrum hilft uns da vor allem beim Ausbau des Sortiments und der Logistikleistung. Mit den neuen Kapazitäten in Jegenstorf können wir ein breiteres und tieferes Sortiment anbieten und eine noch höhere Verfügbarkeit garantieren. Die gelagerten Waren können wir zudem auch viel schneller ausliefern. Wir gewinnen somit durch das neue Logistikzentrum in puncto Sortiment, Verfügbarkeit und Geschwindigkeit an Leistung.

Wie werden Sie im Geschäftskundenumfeld wahrgenommen?

Wir profitieren natürlich grundsätzlich von der generell hohen Bekanntheit von microspot.ch. Gleichzeitig ist es für uns als B2B-Bereich auch eine Herausforderung, da die Assoziation im Consumer Geschäft sehr stark verankert ist. Wir kommunizieren daher aktiv, dass wir auch im B2B-Bereich und im Projektgeschäft tätig sind. Wir sind der Partner, wenn es um Hardware und hardwarebezogene Logistikleistungen geht. Und je mehr erfolgreiche Projekte wir umsetzen, desto mehr wird das Bewusstsein dafür kommen.

Wird Microspot langsam zum Distributor?

"Distributor" ist ein sehr enggefasster Begriff. Die Wertschöpfungsketten sind in den letzten Jahren stark verschmolzen, weswegen sich die einzelnen Rollen im Channel auch nicht mehr so deutlich trennen lassen. Wir bieten verschiedenen Kundengruppen unser Portfolio und unsere Zusatzdienstleistungen an. Das sind geschäftliche Endkunden, aber auch Reseller und Systemintegratoren. Wir kümmern uns um die Warenbewegung und Logistik. Sobald es um andere Themen geht, wie etwa Wartung, Reparatur oder Mobile-Lifecycle-Management, übernehmen unsere Partner.

Mit welchen Partnern arbeiten Sie zusammen?

Wir haben verschiedene Partner in der Schweiz. Das sind vor allem diverse regionale Partner. Wir sind aber auch sehr daran interessiert, neue Partnerschaften einzugehen. Ein neuer Partner sollte hierbei immer unser bestehendes Geschäft mit neuen Themen ergänzen.

Wie sieht die Zusammenarbeit mit den Partnern aus?

Die Zusammenarbeit findet auf einer persönlichen Ebene statt. Wir haben kein generelles Partnerprogramm, aber ein dediziertes Team. Dieses besteht aus 15 Account und Sales Managern, welche die Kunden direkt und von Anfang bis Ende des Projekts betreuen, beraten und unterstützen. Neben der direkten Eins-zu-eins-Betreuung bieten wir für B2B-Kunden eine dedizierte Hotline und eine E-Mail-Adresse an, über die man direkt Kontakt mit uns aufnehmen kann. Die verschiedenen Kontaktmöglichkeiten und speziell die persönliche Betreuung werden von unseren Partnern und Kunden entsprechend geschätzt.

Welche Zielmärkte wollen Sie ansprechen?

Einerseits konzentrieren wir uns auf den traditionellen B2B-Endkunden. Diesen Bereich bauen wir derzeit stark aus. Wir rücken aber auch öffentliche Einrichtungen immer mehr in den Fokus und rüsten etwa heute bereits eine Vielzahl von Gemeinden und Schulen mit IT-Equipment aus. In dem Bereich haben wir diverse Zertifizierungen. So sind wir etwa DEP-Partner von Apple, Gold-Partner von HP und Platinum-Partner von Lenovo. Andererseits arbeiten wir auch verstärkt mit Integratoren und Dienstleistern zusammen, die ebenfalls von unserer Sortimentskompetenz und den Logistik­leistungen profitieren können.

Wie wollen Sie sich von der Konkurrenz abheben?

Es ist mir durchaus bewusst, dass es im IT-Channel in der Schweiz gute und etablierte Anbieter in diesem Bereich gibt. Aufgrund unserer Produktpalette und den Synergien, die wir innerhalb der Coop Genossenschaft nutzen können, sind wir aber in der Lage, Leistungen anzubieten, die anderswo im Markt schwierig zu finden sind.

Wie profitiert ein IT-Integrator von Ihrer Nähe zur Coop-Genossenschaft?

Dadurch, dass wir ein Geschäftsbereich der Coop Genossenschaft sind und viele Services mit Interdiscount teilen können, haben wir auf sehr viele Ressourcen innerhalb der Coop-Gruppe Zugriff. Ein sehr gutes Beispiel hierfür ist eben auch unser neues Logistikzentrum: Dank der geschaffenen logistischen Kapazitäten in Jegenstorf können wir beispielsweise auch grosse Rollouts begleiten. Wir können die Produkte bei Beginn des Projekts komplett an Lager nehmen und die einzelnen Lieferungen vorkonfektioniert und individuell verschicken. In der Grös­senordnung können das nur wenige Player in der Schweiz.

Microspot soll nun zur zentralen Non-Food-Plattform ausgebaut und das Sortiment mit neuen Produkten aus den Bereichen Büromaterial, Licht, Spielwaren, Beauty und Schmuck erweitert werden. Wird die IT marginalisiert?

Nein, das IT- und auch das Telekom-Geschäft bleiben im B2B-Bereich unsere Schwerpunkte. Wir breiten unser Sortiment aus, dieses Kerngeschäft verlieren wir aber nicht aus den Augen. Die Sortimentserweiterung bietet auch für den B2B-Berich viel Potenzial und neue Chancen. Wenn ein Integrator etwa ein Büro mit neuer Hardware ausstattet, kann er zusätzlich noch eine Kaffeemaschine für die Kantine oder einen Fernseher für die Lounge dazu verkaufen – sofern ein Bedarf dafür besteht. Wir wollen uns als One-Stop-Shop positionieren, der alles abdeckt vom Notebook zu Projektpreisen bis zum Roboterstaubsauger. Dafür integrieren wir Siroop nun in Microspot, um das Sortiment nach und nach aufzubauen.

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