Digital Economy Award Night

Auterion ist das "Next Global Hot Thing" der Schweizer IT

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Im Zürcher Hallenstadion ist der erste Digital Economy Award über die Bühne gegangen. Vor über 500 Gästen nahmen sechs Gewinner Preise für ihre digitalen Projekte in Empfang. Der "Next Global Hot Thing"-Award ging an ein Start-up, das ein Open-Source-Betriebssystem für Enterprise-Drohnen entwickelt.

Die Gewinner des Digital Economy Award 2018. (Source: Eduard Meltzer)
Die Gewinner des Digital Economy Award 2018. (Source: Eduard Meltzer)

Mehr als 500 Gäste haben sich gestern im Hallenstadion versammelt, um die erste Digital Economy Award Night mitzuerleben. Die Jury hatte die besten Projekte der Schweizer Digitalwirtschaft für die Kategorien "Digital Innovation Of The Year", "The Next Global Hot Thing", "Digital Transformation Award" und "Highest Digital Quality" auserkoren. Nun waren die Besucher darauf gespannt, wer die Preise holt.

Kurz nach 18 Uhr ging es los. Die Band stimmte das Publikum mit fetzigen Rhythmen ein. Radio- und TV-Moderator Dani Fohrler und Co-Moderatorin Maria Victoria Haas begrüssten das Publikum. Als erster Gast der Award Night betrat die Zürcher Volkswirtschaftsdirektorin Carmen Walker Späh die Bühne.

Mehr als 500 Gäste wohnten der Award Night im Hallenstadion bei. (Source: Netzmedien)

Die Digitalisierung sei eine grosse Chance, sagte Walker Späh. Sie freue sich, dass insbesondere die Blockchain-Technologie in Zürich wie auch in der ganzen Schweiz angekommen sei. "Das lässt uns sehr zuversichtlich in die Zukunft blicken". Die Regierungsrätin setze auch grosse Hoffnungen auf Entwicklungen wie Industrie 4.0. "Wir müssen aber auch eine Politik 4.0 vorantreiben. Eine Politik, die Technologien fördert, statt sie zu bürokratisieren."

Digitale Transformation mal 3

Nun stand die erste Preisverleihung des Abends auf dem Programm: Der Digital Transformation Award in der Kategorie "KMU". Dani Fohrler holte Jurypräsident Samy Liechti und Heinrich Meyer, Verleger der Netzwoche, auf die Bühne. Samy Liechti, Gründer und CEO von Blacksocks, verkündete den Gewinner: Der erste Digital Economy Award ging an Ex Libris.

Für musikalische Untermalung sorgte die Band. (Source: Netzmedien)

In einem sehr fundamentalen Transformationsprozess sei es Ex Libris gelungen, sich vom Filialisten mit Onlineshop zu einem Onlinehändler mit einigen stationären Touchpoints zu wandeln, lautete das Urteil der Jury.

Der Zürcher Regierungsrat war mit Volkswirtschaftsdirektorin Carmen Walker Späh zu Gast. (Source: Netzmedien)

Weiter ging es mit dem zweiten Award in der Kategorie "Grossunternehmen". Für diese Firmen sei es ein Riesenschritt, aus der Komfortzone herauszukommen, sagte Jurypräsident Bramwell Kaltenrieder. Über den Digital Transformation Award konnte sich Sonova freuen. Im Rahmen einer strategisch gesteuerten Initiative sei es dem Sieger gelungen, mit einem konsequent kundenzentrierten Vorgehen ein neues Geschäftsmodell zu etablieren, lässt sich die Jury zitieren.

Co-Moderatorin Maria Victoria Haas holte Eindrücke aus dem Publikum ein, hier von Dreipol-CEO Nino Cometti. (Source: Netzmedien)

Nachdem Maria Victoria Haas im Zuschauerraum erste Stimmen zur Award Night gesammelt hatte, war der Digital Transformation Award in der Kategorie "Government und Nonprofit-Organisationen" an der Reihe. Jurypräsident Marc Ulrichen überreichte den Preis an Amnesty International Schweiz. "Diese Website ist mehr als eine Visitenkarte", sagte Ulrichen. Sie solle weitere Nonprofit-Organisationen ermutigen, neue Wege zu beschreiten.

Alle Gewinner im Überblick finden Sie hier.

Ein Blick in die Zukunft

Kurze Pause: Die Vorspeise wurde serviert und genossen. Anschliessend ging es weiter mit der Kategorie "Highest Quality". Fohrler bat Jurypräsident Marcus Dauck und Andreas Iten von Six auf die Bühne. Bevor Dauck bekannt gab, wer den Award mit nach Hause nehmen durfte, stellte der Moderator die Gewinner der Bronze-, Silber- und Gold-Zertifikate in vier Spezial-Disziplinen vor. Gold gab es für:

  • Industrie 4.0: Sulzer Management AG mit "Blue Box IoT Advanced Analytics"

  • Lean, Agile & Scrum: Trivadis mit "Digitales Blockchain Klassenbuch"

  • Sourcing & Cloud: SBB mit "NOVA-Plattform"

  • User Experience: Netcetera mit "Dekubitus-Präventions-App", BAFU mit "Gemeinsame Informationsplattform Naturgefahren (GIN)"

Maria Victoria Haas befragte Pascal Kaufmann zum Thema künstliche Intelligenz. (Source: Netzmedien)

Das Team hinter der SBB-Nova-Plattform gewann auch in der Kategorie Highest Digital Quality. "Die SBB schaffen mit der NOVA-Plattform ein System für Betreiber und Anbieter des öffentlichen, aber auch des privaten Verkehrs", heisst es im Jury-Urteil. "Der Endkunde löst ein Ticket und erlebt Reisen – abgesehen vom Wechsel des Transportmittels – nahtlos und auch administrativ unkompliziert."

Chris Riddell: "Es ist nicht die Technologie, die den Menschen Angst macht, sondern die Beschleunigung des sozialen Wandels." (Source: Netzmedien)

Es folgte die Keynote des Abends: Der australische Futurist Chris Riddell betrat die Bühne. In einem ebenso temporeichen wie unterhaltsamen Vortrag klärte er das Publikum über die Digitalisierung des Alltags, die Vertrauenskrise der Politik und zukünftige Entwicklungen auf. "Technologie ist das neue Heroin - wir sind süchtig danach und können nicht mehr ohne leben", sagte Riddell. Die Frage sei, wie wir lernen können, mit dieser Obsession umzugehen.

Nach dem Auftritt von Chris Riddell konnten sich die Gäste beim Hauptgang über das soeben Gehörte austauschen. Anschliessend wurden die Preisträger in der Kategorie Digital Innovation of the Year geehrt. Dani Fohrler holte Jurypräsident Lukas Bär und Swiss-ICT-Präsident Thomas Flatt auf die Bühne.

Eng sei es bei der Jurierung geworden, sagte Bär. "Am Schluss fiel der Entscheid deutlich, aber es war ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Onlinedoctor und Modum.io." Am Ende habe die Blockchain-Lösung von Modum.io den Sieg geholt. Sie vereine Innovation in einer Hard- und Softwarelösung und bringe Informations- und Wertefluss im Transport kritischer Güter zusammen, so die Jury.

Das nächste Heisse Ding bringt Drohnen zum Fliegen

Es ging weiter mit disruptiven Projekten in der Entstehungsphase, die in die Kategorie Next Global Hot Thing fallen. Für sie waren keine Bewerbungen möglich. Die Scouting-Partner des Digital Economy Awards nominierten alle Kandidaten im Vorfeld des Events. Maria Victoria Haas sprach im Saal mit den drei Finalisten: Auterion, Deepcode und Yova. Dani Fohrler begrüsste Jurymitglied Robin Guldener und Reto Gutmann, CEO von Sponsor Abraxas, auf der Bühne.

Auterion erhielt für sein Drohnen-OS zusätzlich zum Award Startkapital für die internationale Expansion von Switzerland Global Enterprise. (Source: Netzmedien)

Auterion konnte sich gegen die Konkurrenz durchsetzen. Das Start-up gewann mit seinem Drohnen-Betriebssystem den "Next Global Hot Thing"-Award. Die Lösung habe das Potenzial zum globalen De-facto-Standard für Enterprise-Drohnen. Jury-Präsident Pascal Kaufmann, Gründer von Starmind, würdigte die Gewinner per Video-Botschaft: "Die Kombination aus Top-Schweizer Know-how und Unternehmertum, das absolut skalierbare Open-Source-Modell sowie das internationale Team aus Top-Talenten aus aller Welt positionieren Auterion ideal, The Next Global Hot Thing zu werden."

Nach der Übergabe des "Next Global Hot Thing"-Awards an Auterion verabschiedeten sich Fohrler und Haas vom Publikum. Der erste Digital Economy Award im Zürcher Hallenstadion war damit allerdings noch nicht zu Ende. Die Gäste trafen sich beim Dessert und liessen den Abend mit Kaffee, Bier und Networking ausklingen.

Den Liveticker zur Digital Economy Award Night können Sie hier nachlesen.

(Source: Eduard Meltzer)

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