Digitale Kompetenz ist in der Schweiz Mangelware
Veritas hat eine Umfrage zur digitalen Kompetenz der Schweizer Bevölkerung präsentiert. Sie zeigt auf, dass hierzulande Verbesserungspotential beim Umgang mit Daten und digitalen Technologien vorliegt. Politik und Unternehmen sind gefordert.
In einer Umfrage von Veritas hat jeder zweite Befragte angegeben, dass enge Bekannte bereits negative Erfahrungen wegen sorglosen Umgangs mit Daten gemacht haben. Zum Thema Datengebrauch herrscht demnach einige Verunsicherung bei der Schweizer Bevölkerung - und zwar nicht nur im Privatbereich. Gemäss Veritas befürchten 62 Prozent der Schweizer, dass Unternehmen ihre persönlichen Daten weiterreichen. Die Umfrage zeige, dass es in der Schweiz noch an digitaler Kompetenz mangle.
Massnahmen im Bildungswesen
Eine Definition von digitaler Kompetenz liefere das "European Digital Competence Framework for Citizens" der EU. Auch die Schweiz orientiere sich an "Digicomp". Digitale Kompetenz ist darin als die Fähigkeit beschrieben, digitale Technologien kritisch, kollaborativ und kreativ einzusetzen. Die Schweizer Politik und das Bildungswesen sind laut Veritas um unterschiedliche Massnahmen zum Thema bemüht:
Der Lehrplan 21 sehe die Einführung von "Medien und Informatik" als obligatorisches Schulfach vor.
Die Schweizerische Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren (EDK) habe 2018 eine nationale Digitalisierungsstrategie für das Bildungswesen verabschiedet.
Der Bundesrat habe 2018 für Investitionen von 213 Millionen Franken in den Bildungs- und Forschungsbereich gestimmt.
Einzelprojekte wie die "Digital Society Initiative" der UZH förderten die digitale Kompetenz ebenfalls.
Die Änderungen im Bildungswesen seien wichtig, um das entsprechende Wissen bei der Jugend auszubauen. Laut Veritas zweifeln 42 Prozent der Schweizer daran, dass das heutige Bildungssystem die Jugend auf den sorgfältigen Umgang mit Daten vorbereitet.
Unternehmen müssen Mitarbeiter sensibilisieren
Für Unternehmen sei der Umgang mit Daten besonders wichtig. Firmen sind laut Veritas dazu angehalten, die digitale Kompetenz ihrer Mitarbeiter zu fördern, um einen nachlässigen Umgang mit Daten zu verhindern. Andernfalls ginge das Vertrauen der Kunden verloren. Folgende Massnahmen seien wichtig:
Förderung der Kenntnisse von technologischen Neuerungen
Schulungen im Umgang mit Systemen und Daten
Einhalten von EU-DSGVO-Richtlinien und dem Schweizer Datenschutzgesetz
Aufbau von Werkzeugen für Datenmanagement und Back-up
Diese Massnahmen tragen laut Veritas dazu bei, Datenverluste zu verhindern, die IT-Teams zu entlasten und Fehlerquellen zu senken.
Auch in Sicherheitsfragen weist die Schweizer Bevölkerung Nachholbedarf auf. Dieser Befund stammt aus einer Studie von Google, zu der Sie hier mehr erfahren.