Weniger CO2-Ausstoss

Empa und Uni Zürich: Deshalb ist 5G gut für's Klima

Uhr

5G reduziert den CO2-Ausstoss. Das ist das Fazit einer Studie der Uni Zürich und der Empa. Grund dafür seien die höhere Energieeffizienz von 5G und von darauf basierenden Technologien.

(Source: Netzmedien)
(Source: Netzmedien)

5G-Technologien sparen CO2 ein. Zu diesem Schluss kommt ein Team aus Forschenden der Universität Zürich und der Empa. Das Team hat gemäss "Admin.ch" die Energie- und Materialflüsse untersucht, die beim Aufbau und Betrieb der 5G-Infrastruktur anfallen würden. Auch mögliche und teils neue Anwendungen, die 5G bis im Jahr 2030 mit sich bringen würde, seien Teil der Untersuchung gewesen.

Die Auswirkungen auf das Klima werden in Kilogramm CO2-Äquivalent angegeben. Die Herstellung und Nutzung eines typischen Business-Laptops verursache zum Beispiel jährlich rund 32 Kilogramm CO2-Äquivalente.

Gemäss der Studie belasten der Ausbau des 5G-Netzes und die neuen damit zusammenhängenden Endgeräte die Umwelt mit ungefähr 0,18 Megatonnen CO2-Äquivalenten. "Andererseits bieten die untersuchten neuen Anwendungsmöglichkeiten aber auch ein Einsparpotenzial von bis zu 2.1 Megatonnen CO2-Äquivalenten", sagt Empa-Forscher Roland Hischier von der Abteilung "Technologie & Gesellschaft" in St. Gallen.

Höhere Energieeffizienz und nachhaltigere Technologien

Ein Grund für die klimafreundliche CO2-Einsparung sei die grössere Energieeffizienz der 5G-Technologie. Das 5G-Netz im Jahr 2030 soll pro transportierter Einheit Daten rund 85 Prozent weniger Emissionen als das heutige Mobilfunknetz verursachen. Hinzu kommen indirekte Einsparungen aufgrund neuer Nutzungsmöglichkeiten. Dazu zählen etwa intelligente Stromnetze (Smart Grid) oder neue Anwendungen in der Landwirtschaft, dank denen Dünger und Pflanzenschutzmittel gezielter genutzt werden können. Zudem unterstütze die noch raschere und grössere Datenübertragung flexibles Arbeiten. Das reduziere den Pendlerverkehr und geschäftliches Reisen, da sich im 5G-Netz effizienter virtuell zusammenarbeiten lasse.

Die Treibhausgas-Emissionen können zudem durch neue Technologien weiter reduziert werden, die mit dem Ausbau der 5G-Netzwerke überhaupt erst aufkommen. Dazu zählen gemäss Mitteilung etwa autonomes Fahren, Telechirurgie und intelligente Gebäude. "Diese Anwendungen werden ihr Potenzial aber nicht so schnell ausschöpfen können, weshalb sie innerhalb des Zeitfensters unserer Studie bis 2030 noch nicht zum Tragen kommen", sagt Hischier.

Mit der Studie sei nun eine Grundlage für künftige politische Entscheide vorhanden, die aufzeige, dass die Verbreitung der 5G-Technologie Vorteile für die Umwelt mit sich bringt, sagt Hischier. "Technologieentwicklungen, richtig angewandt, sind ein wesentlicher Beitrag, um die CO2-Emissionen weiter zu senken." Denn ein 5G-Netz fördere oder ermögliche gar erst weitere zukunftsträchtige Technologien, was wiederum den Bedürfnissen der Gesellschaft und dem Gebot der Nachhaltigkeit entgegenkomme.

Solche Studien sind in der Politik zurzeit von grosser Bedeutung. Erst im September 2020 nahm das Parlament eine Motion an, gemäss welcher der Bundesrat die Frage klären muss, ob Mobilfunkstrahlung die Gesundheit gefährdet.

Infos zur Studie

Der Wirtschaftsverband Swisscleantech und der Telko Swisscom haben die Studie in Auftrag gegeben, um die Auswirkungen der Technologie auf die Treibhausgasemissionen zu erforschen.

Das Forscherteam ging davon aus, dass der Datenverkehr im Jahr 2030 acht Mal höher sein wird als heute. Dabei werde 4G entsprechend den Planungsvorgaben von Swisscom nur noch 20 Prozent des Datenverkehrs ausmachen.

Webcode
DPF8_196277