Von den Prinzipien bis zur Implementierung

Datenverband lanciert Ethik-Kodex für datenbasierte Wertschöpfung

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von Rodolphe Koller und Übersetzung von Pamela Beltrame, ml

Die Swiss Alliance for Data-Intensive Services hat einen Ethik-Kodex veröffentlicht. Dieser soll Schweizer Unternehmen helfen, ethische Fragen im Bezug auf den Umgang mit Daten systematisch und organisiert anzugehen.

(Source: buchachon / Fotolia.com)
(Source: buchachon / Fotolia.com)

Die Frage des ethischen Umgangs von Unternehmen mit Daten rückt immer mehr in den Vordergrund. Unternehmen sind hin- und hergerissen zwischen der Notwendigkeit, ihre Geschäftsmodelle datengestützt zu betreiben und dem Risiko, dass ihre Praktiken zu Image-Debatten führen und das Vertrauen ihrer Kunden und Mitarbeiter untergraben könnten.

Viele Unternehmen tun sich schwer damit, sich systematisch mit den ethischen Fragen zur Datennutzung auseinandersetzen. Der schweizerische Verband Swiss Alliance for Data-Intensive Services veröffentlichte nun deshalb einen Ethik-Kodex für datenbasierte Wertschöpfung. Der Verband - dem viele Schweizer Unternehmen und akademische Einrichtungen angehören - will damit dazu beitragen, das Vertrauen zwischen Unternehmen und ihren Kunden zu erhalten. Der Verband möchte mit dem Framework eine Grundlage für die Selbstregulierung schaffen, und so einer gesetzlichen Regulierung zuvorkommen. Die Richtlinien des Kodex befassen sich mit ethischen Fragen in den verschiedenen Phasen des Datenlebenszyklus und präsentieren Empfehlungen für die Umsetzung der Behandlung dieser Fragen in Organisationen.

Drei Werte in drei Dimensionen

Das Regelwerk besteht also aus einem Ausgangsdokument, das die Grundprinzipien mit drei ethischen Werten (Schadensvermeidung, Gerechtigkeit und Autonomie) und drei Verfahrensdimensionen zu deren Verwirklichung in der Organisation (Kontrolle, Transparenz, Verantwortlichkeit) behandelt.

Ein zweites Dokument ist den Empfehlungen gewidmet und bietet Ratschläge und Beispiele, wie diese Prinzipien in den verschiedenen Phasen der Datennutzung umgesetzt werden können: Erzeugung und Erwerb, Speicherung und Verwaltung, Analyse und Nutzung von Wissen.

Schliesslich wird in einem dritten Dokument erläutert, wie die Behandlung ethischer Fragen implementiert werden kann - von den Strukturen und Rollen, die eingerichtet werden können, über die Artikulation der Ethik mit der Datenstrategie und der Governance bis hin zum Prozess des Umgangs mit einer ethischen Frage von der Wahrnehmung bis zum Handeln.

Datenraum

Ein Datenraum könnte die freiheitliche und faire Zusammenarbeit von Datenakteuren auf Basis von gesetzlich verankerten Datenrechten, ethischen Regeln sowie vertrauenswürdigen Prozessen und Infrastrukturen ermöglichen. Was ein Datenraum genau ist und wieso dieser in der Datenstrategie der EU-Kommission vorgesehen ist, erklärt André Golliez.

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DPF8_201421