Editorial

UCC und der globale Markt für kaltgebrühten Kaffee

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von Coen Kaat
Coen Kaat, stellvertretender Chefredaktor IT-Markt & SwissCybersecurity.net. (Source: Netzmedien)
Coen Kaat, stellvertretender Chefredaktor IT-Markt & SwissCybersecurity.net. (Source: Netzmedien)

Als ich mit den Vorbereitungen für die aktuelle Printausgabe des "IT-Markt" begonnen habe, schien mir das Schwerpunktthema der Ausgabe eigentlich relativ klar zu sein. UCC - das steht für Unified Communications & Collaboration. Also das Geschäft mit allem, was für die digitale Kommunikation und Zusammenarbeit benötigt wird: IP-Telefone, E-Mail, Videokonferenzlösungen, Messaging-Apps, VoIP, interaktive Whiteboards, Desktop-Sharing-Programme und so weiter. Wie sehr ich mich in diesem Punkt doch geirrt hatte.

Der erste Schritt einer Vorbereitung ist oft eine schnelle Google-Suche. Wie geht es dem Markt aktuell? Welche Trends zeigen sich bereits am Horizont? Das erste Suchresultat zu UCC, das Google mir anbot, hatte den Titel "Globaler Markt für kaltgebrühten Kaffee 2022". Auf den ersten Blick las ich nur "kalt" und "Kaffee" und stellte mich auf die Lektüre einer ironischen oder süffisanten Marktbetrachtung ein. Schliesslich denke ich, wenn ich diese Wortkombination in einem Satz höre, nicht an den Hype um Coldbrew, sondern an den sprichwörtlichen kalten Kaffee - also an Schnee von gestern, News von damals, an etwas Museumsreifes aus der Mottenkiste. Meine Vorfreude wich jedoch rasch der Verwirrung, denn in dem Marktbericht ging es tatsächlich um Kaffee. Das UCC bezog sich in diesem Fall nicht auf Kommunikationslösungen, sondern auf die Ueshima Coffee Company (auch UCC). Ein japanischer Kaffee- und Teeproduzent, der auch eine Niederlassung in der Schweiz unterhält.

Die weiteren Suchresultate waren - zumindest für meine Absichten - nicht hilfreicher. Die United Church of Christ (ebenfalls UCC) verlangt, dass die Kirche auf die globale Erwärmung und den Klimawandel reagiert. Das Damen-Basketball-Team des Umpqua Community College (wieder UCC) verlor gegen das Team von Linn-Benton mit 58 zu 65 Punkten. Und eine weitere Website sagte mir, dass ich den Uniform Commercial Code (noch einmal UCC) - also das vereinheitlichte Handelsrecht in den USA - nicht vergessen darf, wenn ich als Kleinunternehmen einen Kredit beantrage.

Meine Neugier, wofür UCC sonst noch steht, überdeckte schnell mein Bedürfnis, das Thema des Magazins zu recherchieren. Dabei fiel mir auf, dass diese Abkürzung nicht einmal innerhalb der IT einmalig belegt ist. So kann mit der Buchstabenfolge etwa auch "User-Created Content", "Unlock CPU Core" oder "Unitary Coupled Cluster" gemeint sein. Im Gegensatz zu Unified Communications & Collaboration werden diese Begriffe in der Wikipedia-Begriffserklärung wenigstens gelistet.

An dieser Stelle ist aber Schluss mit kaltem Kaffee, Damen-Basketball und Chemoinformatik. Wer wissen will, wie es dem Markt für Kommunikationslösungen geht, findet die Antworten hier im Marktbericht, Expertenmeinungen zum UCC-Geschäft gibt es hier im Podium und dieser Hintergrundbericht zeigt auf, welche Videokonferenz-Apps die sparsamsten sind.

Dies ist das Editorial der aktuellen Printausgabe des "IT-Markt" mit Fokus auf UCC. Alle spannenden Beiträge aus dem Magazin finden Sie hier im Onlinedossier zum IT-Markt Nr. 03/2022.

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