Ende von "TradeLens"

Seefrachtmanagement: Maersk und IBM ziehen den Stecker ihrer Blockchain-Plattform

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von Yannick Chavanne und übersetzt von Yannick Züllig

TradeLens wurde von der dänischen Reederei Maersk mit der Blockchain-Technologie von IBM entwickelt und wird bald seinen Betrieb einstellen. Die Plattform sollte zum globalen Standard für die Digitalisierung des internationalen Seefrachtmanagements werden. Doch die Anzahl der Interessengruppen, die sich dem Projekt angeschlossen haben, reicht nicht aus, um seine Rentabilität zu gewährleisten.

(Source: Maersk)
(Source: Maersk)

Maersk und IBM haben angekündigt, TradeLens einzustellen. Die Blockchain-Plattform, sollte zum weltweiten Standard für die Digitalisierung des internationalen Seefrachtmanagements werden . Das Angebot, das auf der Hyperledger-Technologie von IBM basiert, wird eingestellt und die Plattform wird bis Ende des ersten Quartals 2023 offline gehen, heisst es in einer Erklärung von Maersk.

Die dänische Reederei begründet diese Entscheidung damit, dass die Lösung zwar erfolgreich entwickelt worden sei, es jedoch einer Zusammenarbeit aller internationalen Akteure der Seefrachtbranche bedurft hätte, um TradeLens als eigenständiges Unternehmen überlebensfähig zu machen. Ein Ziel, das somit nicht erreicht wurde. Pierre Kauffmann, Blockchain-Manager bei IBM Switzerland, erklärte kürzlich auf einer Konferenz in Genf, die dem Thema Smart Contracts gewidmet war, dass die Plattform heute rund 60 Prozent des weltweiten Containerverkehrs abdeckt. Trotz des angekündigten Endes von TradeLens erklärt Maersk, dass es seine Bemühungen um die Digitalisierung der Lieferkette fortsetzen und die Innovation in der Branche durch andere Lösungen steigern will.

2018 eingeführt

Maersk begann 2017 mit der IBM Blockchain zu experimentieren. Die TradeLens-Plattform wurde 2018 offiziell angekündigt. Mehrere grosse Frachtunternehmen hatten sich dem Projekt angeschlossen, darunter CMA CGM und Mediterranean Shipping Company (MSC). Auf Anfrage unserer Redaktion bedauerte MSC die Einstellung von TradeLens. "Obwohl einige Technologie-Startups nicht erfolgreich sind, glauben wir bei MSC weiterhin, dass der Austausch von Daten und Dokumenten und die weitere Digitalisierung unserer Branche weiterhin entscheidend sind, um den Seeverkehr und die Containerlogistik transparenter, effizienter, sicherer und nachhaltiger zu machen", teilte das in Genf ansässige Unternehmen mit. Es fügt hinzu, weiterhin an anderen Initiativen beteiligt zu sein.

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