Sechs Trophäen verliehen, eine nicht vergeben

Und der erste "Swiss CISO of the Year" ist ...

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von Coen Kaat und yzu

Seit Mitte September hat die Schweiz einen CISO des Jahres. Die Trophäe soll besondere Leistungen im Bereich ICT und Cybersecurity würdigen. Ausser dem Hauptgewinnner wurden noch 5 weitere CISOs mit Awards geehrt. In einer Kategorie fand der Award jedoch keinen Abnehmer bzw. Abnehmerin.

Die Schweizer IT-Branche hat einen neuen Award. Im Rahmen zweiten Global Cyber Conference wurden am 14. September 2023 die ersten "Swiss CISO Awards" verliehen. Im Gegensatz zur Konferenz fand die Preisverleihung nicht im Dolder Grand statt, sondern im Zürich Marriott Hotel statt. Insgesamt sechs CISOs mussten ihren Stuhl während des Galadinners kurzzeitig aufgeben, um eine Trophäe in Empfang zu nehmen. Die Awards wurden vom Swiss Cyber Institute und EY verliehen.

"Die Qualität der eingereichten Nominierungen war wirklich herausragend, und wir gratulieren den Gewinnern der 'Swiss CISO Awards 2023' zu ihrem Engagement für die komplexe und höchst anspruchsvolle Verantwortung für die Cybersicherheit ihres Unternehmens", lässt sich Samir Aliyev, CEO und Gründer vom Swiss Cyber Institute, in einer Mitteilung zu den Awards zitieren.

Diese sechs Awards wurden verliehen. (Source: Netzmedien)

Die höchste Ehrung des Abends ging an Marcel Zumbühl, CISO der Schweizerischen Post. Nun darf er sich zudem auch "Swiss CISO of the Year" nennen. Der Award soll laut den Veranstaltern herausragende Leistungen in den Bereichen ICT und Cybersecurity auszeichnen - und zwar in den eigenen Unternehmen und im Allgemeinen. In der Laudatio während der Preisverleihung hob Tom Schmidt, Jurymitglied und Cybersecurity Leader bei EY Schweiz, denn auch die zahlreichen Funktionen hervor, die Zumbühl ausserhalb der Post ausübt. So ist er etwa auch Co-Präsident der Information Security Society Switzerland (ISSS), Mitglied des Management Board von Swiss Cyber Experts sowie Dozent an der ETH Zürich und an der HSLU; zudem ist er auch Mitglied verschiedener Verwaltungsräte und Advisory Boards. 

Übrigens: Marcel Zumbühl hat Anfang September im aktuellen Bedrohungsradar von SwissCybersecurity.net einen Blick auf Bedrohungen und Security-Trends geworfen. Dabei spricht er über die üblichen Verdächtigen (DDoS, Social Engineering und Co.), die Security-Leistungen der Post und darüber, wie wichtig die richtige Kommunikation ist. Das ganze Interview können Sie hier lesen.

Marcel Zumbühl, CISO der Schweizerischen Post und der erste Swiss CISO of the Year. (Source: zVg)

Marcel Zumbühl (Mitte), CISO der Schweizerischen Post und der erste "Swiss CISO of the Year" zusammen mit (v.l.) Tom Schmidt, Cybersecurity Leader bei EY Schweiz, und Samir Aliyev, CEO und Gründer vom Swiss Cyber Institute. (Source: Netzmedien)

Die Jury entschied sich, in derselben Kategorie (also "CISO des Jahres") noch zwei weitere Personen zu würdigen: Die CISOs von Logitech und The Global Fund, Tana Dubel und Steven Ramsden, erhielten je einen "Cybersecurity Excellence Award".

Tana Dubel, CISO von Logitech, erhielt einen Cybersecurity Excellence Award. (Source: Netzmedien)

Tana Dubel, CISO von Logitech, und ... (Source: Netzmedien)

Steven Ramsden, CISO von The Global Fund, erhielt einen Cybersecurity Excellence Award. (Source: Netzmedien)

... Steven Ramsden, CISO von The Global Fund, erhielten je einen "Cybersecurity Excellence Award". (Source: Netzmedien)

Führung, Kultur, Digitalisierung

Ausser der Hauptkategorie gab es noch drei weitere Preiskategorien. Michael Schlüter, CISO von Swica, erhielt die Auszeichnung als "Future Leader". Dieser Award soll laut den Veranstaltern "ein Talent mit innovativem Denken und grossem Potenzial" auszeichnen. Eine Person, von der die Veranstalter ausgehen, dass sie in "naher Zukunft einen bedeutenden Beitrag" leisten wird. "Cyberresilienz scheint in seiner DNA zu stecken", sagte Clara-Ann Gordon, Jurymitglied und Partner bei der Anwaltskanzlei Niederer Kraft Frey. Es sei daher kein Wunder, dass Schlüter den Preis gewann. 

Future Leader: Michael Schlüter (rechts), CISO von Swica, zusammen mit Clara-Ann Gordon, Jurymitglied und Partner bei der Anwaltskanzlei Niederer Kraft Frey. (Source: Netzmedien)

"Future Leader": Michael Schlüter (rechts), CISO von Swica, zusammen mit Clara-Ann Gordon, Jurymitglied und Partner bei der Anwaltskanzlei Niederer Kraft Frey. (Source: Netzmedien)

Die "CISO for Culture"-Trophäe geht an die Person, die den grössten Einfluss auf das Bewusstsein und die Kultur der Cybersicherheit in der eigenen Organisation hat. Die Jury entschied, dass dieser Preis an Peter Davida gehen soll, den CISO von Frontify. Davida habe schon früh in seiner Karriere erkannt, dass Security ein Team-Sport sei, sagte Öykü Işık, Jurymitglied und Professor an der IMD Business School, in der Laudatio. Davida bemühe sich, das Bild von Security-Teams zu ändern: statt Show-Stopper sollen sie als Business-Beratern und -Enabler wahrgenommen werden.  

CISO for Culture: Peter Davida, CISO von Frontify. (Source: Netzmedien)

"CISO for Culture": Peter Davida, CISO von Frontify. (Source: Netzmedien)

André Mäder, CISO bei KKJPD / HIS / Justitia 4.0, nahm den Award als "CISO for Digitization" mit nach Hause. Der Preis ist für den beziehungsweise die CISO gedacht, der oder die die Digitalisierungsstrategie und die Denkweise des eigenen Unternehmens massgeblich beeinflusste. Mäders aktuelles Projekt sei "nicht weniger als die Digitalisierung des Schweizer Justizsystems", heisst es auf der Bühne. Und Digitalisierung funktioniere nicht ohne Cybersecurity, erinnerte Alina Matyukhina, Jurymitglied und CSO / Global Head of Cybersecurity bei Siemens SI BP. 

"CISO for Digitization": Alina Matyukhina (links), Jurymitglied und CSO / Global Head of Cybersecurity bei Siemens SI BP, überreicht den Award an André Mäder, CISO bei KKJPD / HIS / Justitia 4.0. (Source: Netzmedien)

"CISO for Digitization": Alina Matyukhina (links), Jurymitglied und CSO / Global Head of Cybersecurity bei Siemens SI BP, überreicht den Award an André Mäder, CISO bei KKJPD / HIS / Justitia 4.0. (Source: Netzmedien)

Veranstalter fordert mehr im Bereich Diversity

Ein Award fand jedoch weder Abnehmerin noch Abnehmer. "Leider gibt es keinen CISO for Diversity", sagte Veranstalter Aliyev. Das sei aber auch eine starke Botschaft an die Branche, dass in diesem Bereich noch mehr getan werden müsse. 

Die namhafte Jury hatten die Veranstalter bereits im März bei der Ankündigung der Swiss CISO Awards vorgestellt. Die Jury besteht aus Marcus Beyer, Security Awareness Officer bei Swisscom, Clara-Ann Gordon, Board Member und Partner bei Niederer Kraft Frey, Öykü Işık, Professor für Digital Strategy & Cybersecurity am IMD, Sascha Maier, Group CISO der SV Group, Alina Matyukhina, CSO / Global Head of Cybersecurity bei Siemens SI BP, Stefan Metzger, Managing Director von Digitalswitzerland, Tom Schmidt, Cybersecurity Leader bei EY Schweiz und Florian Schütz, Delegierter des Bundes für Cybersicherheit und designierter Direktor des neuen Bundesamts für Cybersicherheit. Lesen Sie hier mehr über die Hintergründe, weshalb die Organisatoren sich entschieden, einen Award für CISOs ins Leben zu rufen.

Die Jury der ersten "Swiss CISO Awards". (Source: zVg; Montage: Netzmedien)

Die Jury der ersten "Swiss CISO Awards". (Source: zVg; Montage: Netzmedien)

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