Analyse von Trend Micro

Immer mehr KMUs im Fadenkreuz von Ransomwarebanden

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von Dejan Wäckerlin und yzu

Die Zahl der von Ransomware betroffenen Unternehmen steigt laut einer Analyse von Trend Micro um fast 50 Prozent an. Für einen Grossteil der Angriffe sind drei RaaS-Akteure verantwortlich - Lockbit, Blackcat, Clop.

(Source: kalhh / pixabay.com)
(Source: kalhh / pixabay.com)

Aus einer Analyse des japanischen Cybersecurity-Unternehmens Trend Micro geht hervor, dass mehr Unternehmen Opfer von Ransomware-Attacken werden. Gegenüber dem zweiten Halbjahr 2022 ist im ersten Halbjahr 2023 die Zahl der Angriffe um 47 Prozent gestiegen. Ein Grossteil aller Ransomware-Angriffe geht auf die drei Ransomware-as-a-Service-Akteure (RaaS) - Lockbit, Blackcat und Clop, zurück. Auf Lockbit entfallen fast ein Viertel aller Angriffe, auf Blackcat und Clop gut 10 Prozent. 

Viele RaaS-Akteure zielen nicht mehr primär auf grosse Unternehmen ab, sondern greifen zunehmend KMUs an. Laut Bericht meinen die Cyberkriminelle, dass kleine Unternehmen weniger gut geschützt seien. Im ersten Quartal 2023 waren 57 Prozent aller Lockbit-Opfer und 45 Prozent aller Blackcat-Betroffene Kleinunternehmen mit weniger als 200 Mitarbeitern. Hingegen sind genau die Hälfte aller Ziele von Clop Grossunternehmen. Insbesondere Unternehmen im Finanzsektor, dem Einzelhandel und der Logistik visieren Cyberkriminelle immer wieder an.

Lockbit (41 Prozent) und Blackcat (57 Prozent) zielen zu einem grossen Teil auf Unternehmen im nordamerikanischen Raum ab. Darauf folgen Unternehmen in Europa, auf die etwa ein Viertel aller Lockbit-Angriffe abzielen. 

Im ersten Halbjahr 2023 hat Trend Micro 6’697’853 Millionen Ransomware-Bedrohungen auf E-Mail-, URL- und Dateiebene erkannt und blockiert. Gegenüber dem dritten und vierten Quartal des Vorjahres (6’950’935 Ransomware-Bedrohugnen) ist damit die Zahl der Bedrohungen um 3,64 Prozent zurückgegangen.

(Source: Alex Schelbert)

Richard Werner, Business Consultant bei Trend Micro. (Source: zVg)

Wie Richard Werner bemerkt: "Die Bedrohungsakteure sind weiterhin innovativ, zielen auf mehr Opfer ab und verursachen erhebliche finanzielle und Imageschäden. Unternehmen jeder Grösse müssen ihre Cybersicherheitsmassnahmen priorisieren und optimieren. Unser Bericht soll Sicherheitsexperten, politischen Entscheidungsträgern und anderen Stakeholdern dabei helfen, im Kampf gegen Ransomware besser informierte Entscheidungen zu treffen."

Trend Micro hat 146 Milliarden Cyberbedrohungen registriert - allein im Jahr 2022. Im Vergleich zu 2021 stellt das einen Anstieg von 242 Prozent dar. Mehr dazu lesen Sie hier.

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