Bullitt steht vor Insolvenz

Cat-Smartphones vor dem Aus

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von Dejan Wäckerlin und jor

Bullitt, der Lizenznehmer für Cat-Smartphones, steht wohl kurz vor der Insolvenz. Der Geschäftsbereich Satellitenkommunikation soll inklusive der Belegschaft an ein externes Unternehmen gehen.

(Quelle: Flickr/Hitchster/CC BY 2.0)
(Quelle: Flickr/Hitchster/CC BY 2.0)

Der britische Telefonhersteller Bullitt hat Insolvenz angemeldet. Das Unternehmen teilte dem High Court in London mit, dass es beabsichtigt, Sachverwalter zu ernennen, wie die britische Tageszeitung "The Daily Telegraph" berichtet. Das Unternehmen ist in der Schweiz vor allem als Lizenznehmer für Smartphones der Marke Cat bekannt.

Dem Bericht zufolge soll nur der Geschäftsbereich "Satellite Connectivity" fortbestehen. Die 100 dort angestellten Mitarbeitenden sollen in ein neues Unternehmen übergehen. Für den Hardware-Bereich bedeute die Insolvenz jedoch das Ende.

Zuletzt setzte das Unternehmen auf die Entwicklung einer Satelliten-Telefontechnologie, die Mobilphone-Usern eine Netzverbindung aus dem Weltraum ermöglichen soll. In den Unternehmensunterlagen hätten die Geschäftsführer jedoch zugegeben, dass die Einführung des neuen Satelliten-Abonnementdienstes für das Unternehmen eine finanzielle Herausforderung darstellen würde, schreibt der "Telegraph". Auch kündigten Apple und Samsung kurz darauf an, ihre Geräte ebenfalls mit Satellitenverbindungen auszustatten. Zudem versprach Elon Musk, über sein Starlink-Netz mobile Satellitenverbindungen anzubieten. Bullitt lancierte laut dem Bericht zum letzten Mal im Jahre 2020 ein Telefon.

Auf Anfrage hin sagt Hans Peter Plüss, Geschäftsführer von EP:Plüss, dass Bullitt schon seit Jahren auf dem Schweizer Markt schwächelt. Die Nachfrage nach stabilen und resistenten Tastaturtelefonen bestünde aber weiterhin. So würden viele Unternehmen, darunter die Baubranche, weiterhin solche Telefone kaufen. 

(Source: zVg)

Hans Peter Plüss, Geschäftsführer von EP:Plüss. (Source: zVg)

Wie der "Telegraph" weiter schreibt, hatte Bullitt 2020 mit einem drastischen Umsatzrückgang aufgrund der Konjunkturabschwächung in Asien gekämpft. 2021 bilanzierte das Unternehmen dem Bericht zufolge einen Verlust von 11,2 Millionen Dollar, sodass am Jahresende nur noch 2,9 Millionen Dollar an Barmitteln übrig blieben. Die Nettoverschuldung soll bei 43,7 Millionen Dollar liegen.

Laut Companies House sind die Lloyds Bank und BGF für Bullitt verantwortlich. Ein Sprecher von Lloyds lehnte gemäss "The Telegraph" eine Stellungnahme ab. BGF reagierte nicht auf ihre Bitte um eine Stellungnahme.

Apropos: Das Hünenberger Unternehmen AV Distribution ist seit November 2023 konkurs. Hier finden Sie mehr dazu.

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