Adieu Akkuladegerät

China-Start-up packt 50 Jahre haltbare Nuklearbatterie in Gadgets

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von Zoe Wiss und jor

Ein chinesisches Start-up hat eine Miniatur-Nuklearbatterie entwickelt. Diese soll mit radioaktiven Isotopen bis zu 50 Jahre lang Strom erzeugen und 2025 marktfähig sein.

(Source: Screenshot Betavolt.tech/359485-359485_645066.html?_x_tr_sl=auto)
(Source: Screenshot Betavolt.tech/359485-359485_645066.html?_x_tr_sl=auto)

Der Kampf um Steckdosen könnte in Zukunft wegfallen. Das chinesische Start-up Betavolt entwickelte nämlich eine Nuklearbatterie, die bis zu 50 Jahre lang Strom erzeugen soll, wie unter anderem der "Independent" berichtet. Falls das funktioniert, müsste man Smartphones und andere Gadgets in Zukunft womöglich nicht mehr aufladen. 

Die Betavolt-Nuklearbatterie ist mit einer Grösse von 15x15x5 Millimetern kleiner als eine Münze und soll rund 100 Mikrowatt Strom bei einer 3-Volt-Spannung liefern. Die einzelnen Module liessen sich zudem zu grösseren Einheiten zusammensetzen, sodass mehr Strom erzeugt würde. 

Das Start-up nutzt für die Batterie laut eigenen Angaben das radioaktive Nickel-63-Isotop. Dieses zerfalle mit der Halbwertszeit in stabiles Kupfer. Dabei wird die Energie, die beim Zerfallsprozess freigesetzt wird, über das Diamanthalbleitermodul der Batterie in Strom umgewandelt. Eine Gefahr wegen Strahlung bestehe jedoch nicht, ist sich Betavolt sicher. 

Wie der "Independent" schreibt, ist die Batterie des Start-ups schichtweise aufgebaut. Dadurch könne sie weder Feuer fangen noch bei plötzlicher Krafteinwirkung explodieren. Zudem hielten sie Temperaturen zwischen minus 60 und 120 Grad Celsius stand. 

Die Nuklearbatterie soll in verschiedenen Geräten zum Einsatz kommen, darunter Drohnen, Smartphones oder Roboter. 2025 soll bereits eine 1-Watt-Version der Nuklearbatterie auf den Markt kommen. Dass diese jedoch beispielsweise in Deutschland zugelassen wird, bezweifelt unter anderem Helge Kröger vom deutschen Bundesamt für Strahlenschutz. Im Interview mit "Heise.de" verweist er auf die Risiken und Richtlinien, die mit der Verwendung radioaktiver Stoffe in Konsumgütern verbunden sind. Eine Verwendung von Radionuklidbatterien müsse damit gerechtfertigt werden, dass die Anwendung ohne die Stoffe nicht realisiert werden könne, was hier aber aufgrund weniger problematischer Optionen nicht der Fall sei. 

Apropos Batterie: Alte Batterietypen können schädliche Inhaltsstoffe wie Quecksilber, Cadmium und Blei enthalten. Deswegen startete das Bundesamt für Umwelt eine Kontrollkampagne. Mehr dazu, warum Vertrauen zwar gut, Kontrolle jedoch besser ist, lesen Sie hier. 

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