Multikanalstrategie

Update: Bundesrat startet Vernehmlassung zur Modernisierung des Alarmsystems

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Der Bundesrat will die Alarmierung der Bevölkerung modernisieren. Er hat nun die Vernehmlassung zur Multikanalstrategie eröffnet. Diese sieht vor, Warnungen künftig über verschiedene, technisch erneuerte Kanäle zu verbreiten.

(Source: Miguel Amutio/Unsplash.com)
(Source: Miguel Amutio/Unsplash.com)

Update vom 16.10.2025: Der Bundesrat will die Alarmierung der Bevölkerung modernisieren und dadurch in Krisen künftig über mehrere, sich ergänzende Kanäle informieren, warnen und alarmieren. Bereits im November 2024 hatte er sich für diese Stossrichtung ausgesprochen. Nun startete der Bundesrat die Vernehmlassung zur sogenannten Multikanalstrategie und brachte damit die rechtlichen Grundlagen zur Erneuerung des Kernsystems auf den Weg, wie es in einer Mitteilung heisst. Die Vernehmlassung zu den entsprechenden Änderungen im Bevölkerungs- und Zivilschutzgesetz (BZG) dauere bis zum 2. Februar 2026.

Ein zentraler Bestandteil der Multikanalstrategie ist die Einführung des neuen Alarmierungskanals "Cell Broadcast". Damit sollen in Zukunft alle Mobiltelefone in einem betroffenen Gebiet automatisch eine Warnnachricht erhalten. Damit dies möglich ist, müssen die Schweizer Mobilfunknetze technisch ausgebaut werden, insbesondere durch die Schaffung eines "Cell Broadcast Center" pro Mobilfunknetz. Des Weiteren soll die Plattform Alertswiss weiterentwickelt werden, damit Informationen auch ohne Netzempfang abrufbar sind.

Bezüglich der Sirenen schlägt der Bundesrat vor, dass künftig die Kantone anstelle des Bundes für Betrieb und Unterhalt verantwortlich sind. Der Bund bleibe jedoch für die Fernsteuerung zuständig und plant, wie es weiter heisst, bis 2035 ein neues Sirenen-Fernauslösungssystem bereitzustellen. 

Das bisherige UKW-basierte Notfallradiosystem soll hingegen eingestellt werden. Der Nutzen sei gering, die jährlichen Betriebskosten von rund 20 Millionen Franken dafür zu hoch, schreibt der Bundesrat. 

Für die Umsetzung der Multikanalstrategie bis 2035 rechne der Bund mit Investitions- und Betriebskosten von rund 410 Millionen Franken. Davon machen laut Mitteilung 269,4 Millionen Franken neu benötigte Mittel aus. 

 

Update vom 02.12.2024:

Bundesrat baut digitale Kanäle zur Alarmierung der Bevölkerung aus

Der Bundesrat will die Bevölkerung künftig auf mehr digitalen Kanälen vor Bedrohungen warnen können. Die vorgesehenen Massnahmen umfassen die Einführung von Cell Broadcast, sowie die Weiterentwicklung von Alertswiss und dem Warnsirenen-Netzwerk (siehe unten). Wie der Bundesrat mitteilt, beauftragt er das Bundesamt für Bevölkerungsschutz (BABS) mit der Ausarbeitung einer Vernehmlassungsvorlage zur Umsetzung dieser Multikanalstrategie.

Die Weiterentwicklung der Informations-, Warnungs- und Alarmierungsinstrumente werde von 2027 bis 2035 zusätzliche Mittel von rund 213 Millionen Franken benötigen, heisst es in der Mitteilung des Bundesrats. Das Babs soll die Vernehmlassungsvorlage noch im ersten Halbjahr 2025 vorstellen.

 

Originalmeldung vom 12.07.2024:

Bund will Schweizer Bevölkerung per SMS alarmieren

Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz BABS hat seine Strategie zur Modernisierung der Alarmierungs- und Informationssysteme für die nächsten zehn Jahre bekanntgegeben. Die Schweiz setze bei Gefahrenlagen weiterhin auf eine Multikanalstrategie setzen, heisst es in einer Mitteilung. 

Für das Bundesamt für Bevölkerungsschutz BABS sei es wichtig, dass die Öffentlichkeit über die bestehenden und zukünftigen Alarmierungs- und Ereignisinformationssysteme Bescheid wisse. Bei der Strategie geht es vor allem um die Weiterentwicklung bestehender Kanäle wie Sirenen und die App Alertswiss, die Errichtung von Notfalltreffpunkten in allen Kantonen sowie die Bereitstellung von maschinenlesbaren Daten.

Neu stellt das BABS den Cell Broadcast vor. Damit werden kurze Textnachrichten direkt an die Mobiltelefone der Bevölkerung in einem definierten Gebiet verschickt. So soll die Bevölkerung in allen Situationen schnell und zuverlässig informiert werden. Für die Einführung seien politische Weichenstellungen und weitere finanzielle Mittel nötig, teilt der Bund mit. Das Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport VBS soll noch dieses Jahr ein Aussprachepapier vorlegen, um die politischen Grundsatzentscheide für die Umsetzung treffen zu können. 

 

Übrigens: Die Schweizer Armee soll künftig Drohnen für Aufklärung und Angriffe einsetzen. Die entsprechenden Technologien will das VBS in der Schweiz beschaffen und veranstaltete zu diesem Zweck einen Round Table mit Teilnehmenden aus der Industrie. Mehr dazu erfahren Sie hier

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