Telko-Projekt der Schweizer Armee verzögert sich um 3 Jahre
Die Schweizer Armee modernisiert ihre Telekommunikationssysteme. Doch das Projekt verläuft nicht nach Plan. Aktuell rechnet der Bund mit einer dreijährigen Verspätung.
Im Rahmen eines Grossprojekts packt die Schweizer Armee die Modernisierung ihrer Telekommunikationssysteme an. Viele davon stammten nämlich noch aus den 1990er-Jahren und erreichten in den kommenden Jahren ihr Nutzungsende, erklärt das Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) auf einer Übersichtsseite.
Doch das 2008 gestartete Projekt "TK A – Telekommunikation der Armee" ist ins Stocken geraten und verläuft nicht nach Plan, wie der "Blick" unter Berufung auf Informationen des VBS berichtet. Denn wo die Armee einst ein Projektende für das Jahr 2032 anstrebte, rechnet sie neu mit 2035.
Wie die Übersichtsseite zu "TK A" zeigt, traten offenbar 2024 erstmals so grosse Probleme auf, dass der Bund die in dem Jahr erreichten Projektziele als "ungenügend" taxierte. "Die Zielerreichung des Gesamtprojekts ist aufgrund von Lieferschwierigkeiten und Qualitätsmängeln im Beschaffungsschritt 2 (Ersatz mobile Kommunikation) gefährdet", konkretisiert die Bundesverwaltung die Beurteilung. "Dadurch kann der ursprüngliche Zeitplan nicht eingehalten werden."
Gegenüber dem "Blick" geht Simon Müller, Projektaufsichtsleiter und Cyberkommandochef, noch mehr ins Detail: Namentlich nennt er Lieferschwierigkeiten und Qualitätsmängel bei der israelischen Lieferantin Elbit als Grund für die Verspätung. "Die Firma hat Probleme, ihre Qualität zu garantieren und in der Zeit zu liefern, in der wir es erwarten", lässt er sich zitieren. Beispielsweise hätten einige Komponenten die falsche Kabellänge.
"Unter Einbezug der Projekte mit Abhängigkeiten zu "TK A", wird eine projektübergreifende Neuplanung erstellt", schreibt die Armee auf der Projektseite. Man wolle mit Elbit die technische Reife, Termintreue und Qualität der Beschaffung sicherstellen, zitiert "Blick" Projektleiter Müller dazu. Er gibt sich zuversichtlich, dass das Projekt bis Anfang 2026 neu aufgestellt sein werde, fügt aber auch an: "Wenn wir bis dann keine Verbesserung feststellen, müssen wir einen Abbruch des Teilprojekts in Betracht ziehen."
Chef der Schweizer Armee ist Thomas Süssli. Unlängst hielt er an den Swiss Cyber Security Days 2025 eine Rede, warnte vor unbemerkten Cybergefahren und befand: "Ich glaube, der hybride Krieg hat in Europa begonnen". Hier lesen Sie mehr dazu.
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