Der Nine-to-five-Arbeitstag wird seltener
Immer mehr Arbeitnehmende checken ihre E-Mails bereits am frühen Morgen oder am späten Abend. Die von Microsoft ausgewerteten Produktivitätsdaten verraten auch, wie oft Angestellte beim fokussierten Arbeiten unterbrochen werden – und wie kurzfristig sie ihre Meeting-Präsentationen vorbereiten.

Mitarbeitende erhalten durchschnittlich 117 E-Mails und 153 Chat-Nachrichten pro Tag. Zu diesem Ergebnis kommt Microsoft. Der Tech-Konzern analysierte dabei die für den Work Trend Index 2025 erhobenen Daten, namentlich weltweit aggregierte und anonymisierte Produktivitätssignale seiner Cloud-Office-Anwendung Microsoft 365.
Aus diesen Ergebnissen liest Microsoft einen "Anstieg der endlosen Arbeitszeit" ab. Denn 40 Prozent der Mitarbeitenden rufen ihre E-Mails bereits vor 6 Uhr morgens ab. Fast ein Drittel (29 Prozent) der aktiven Mitarbeitenden greift gegen 22 Uhr erneut auf das Postfach zu.
Auch weitere Befunde zeigen, dass sich immer mehr Angestellte vom klassischen Bürotag (von 9 bis 17 Uhr) abwenden. So sieht Microsoft neben den üblichen Leistungsspitzen am Vormittag und Nachmittag inzwischen eine dritte am späten Abend. Zudem sei die Zahl der Meetings nach 20 Uhr im Jahresvergleich um 16 Prozent gestiegen. Die meisten Meetings (23 Prozent davon) finden übrigens an Dienstagen statt.
Auch bei der Wochenendarbeit stelle man eine Zunahme fest, schreibt Microsoft. Laut seinen Daten prüfen 20 Prozent der am Wochenende arbeitenden Personen ihre E-Mails bereits vor Mittag – sowohl am Samstag als auch am Sonntag. Microsoft weist insbesondere auf jene 5 Prozent der Angestellten hin, die sonntags auch nach 18 Uhr noch arbeiten und kommentiert: "Die Sonntagsangst ist real und messbar".
Ablenken und Aufschieben
Eine weitere Erkenntnis der Untersuchung: Im Durchschnitt werden Mitarbeitende im Verlauf eines Arbeitstages 275 mal unterbrochen, durch Meetings, E-Mails oder Chat-Benachrichtigungen. Das entspricht einer Unterbrechung alle 2 Minuten. Die Hälfte aller Besprechungen falle in die produktivsten Stunden des Tages (9-11 Uhr und 13-15 Uhr), wodurch kaum Raum für fokussiertes Arbeiten bleibe, schreibt Microsoft. Zudem seien 57 Prozent aller Meetings spontane Anrufe ohne eine Kalendereinladung. Einen interessanten Fun Fact stellt das Unternehmen aber auch bei geplanten Meetings fest: 10 Minuten vor dem jeweiligen Termin steigen Bearbeitungen von Powerpoint-Präsentationsdokumenten an – und zwar um 122 Prozent.
Marc Holitscher, National Technology Officer bei Microsoft Schweiz, sieht in den Erkenntnissen der Untersuchung eine Bestätigung dessen, was viele Angestellte längst spürten: "Die Grenzen zwischen Berufs- und Privatleben verschwimmen immer stärker. Auffällig ist vor allem das Paradoxon, das mit der endlosen Arbeitszeit entsteht: Obwohl uns mehr Kommunikationstools zur Verfügung stehen als je zuvor, empfinden 48 Prozent der Mitarbeitenden ihre Arbeit als chaotisch und zerfasert. Die Lösung liegt nicht in noch mehr Einsatz, sondern in einem grundsätzlichen Umdenken, wie wir arbeiten." Hier, findet Holitscher, könne künstliche Intelligenz helfen, indem sie Routinetätigkeiten übernehme und Mitarbeitende den Fokus auf das richten, was tatsächlich geschäftlichen Mehrwert schaffe.
Eine von Salesforce in Auftrag gegebene Studie prognostiziert starke Zuwächse beim Einsatz von KI-Agenten in Unternehmen bis 2027. Die Integration digitaler Arbeitskräfte bringt sowohl Chancen als auch neue Anforderungen für Führungskräfte und Mitarbeitende, wie Sie hier lesen können.

Cyberkriminelle attackieren ungepatchte Wazuh-Server

Lange Hälse, grosse Probleme: Die seltsame Anatomie der Sauropoden

Exoscale erweitert Rechenzentren um Analytics-Lösung von Exasol

So missbrauchen Angreifer Push-Mitteilungen im Browser

So hadern Schweizer Gemeinden mit der Cybersicherheit

LG präsentiert Plattform für Digital-Signage-Management

Der Nine-to-five-Arbeitstag wird seltener

Broadcom lanciert neue Private-Cloud-Plattform

Wie sich Partner zukunftssicher aufstellen
