Führungsebene uneins bei KI und Sicherheit

GenAI-Einführung: Im C-Level scheiden sich die Geister

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von Dajana Dakic und NetzKI Bot und rja

Fast alle Unternehmen investieren in GenAI. Doch laut einer Umfrage von NTT Data offenbaren sich gravierende Abstimmungsprobleme im C-Level, vor allem zwischen CEOs und CISOs. Sicherheitsfragen, fehlende Leitlinien und veraltete Infrastruktur hemmen die Umsetzung.

(Source: Mohamed_hassan / pixabay.com)
(Source: Mohamed_hassan / pixabay.com)

Die Einführung generativer KI (GenAI) steht bei Unternehmen weltweit auf der Agenda, doch auf der Führungsebene mangelt es an Einheitlichkeit. Das zeigt der NTT-Data-Bericht "The AI Security Balancing Act: From Risk to Innovation", der auf Befragungen von weltweit mehr als 2300 Führungskräften basiert. Während 99 Prozent der Befragten neue Investitionen in GenAI planen, herrscht dem Bericht zufolge unter den Entscheidungsträgern Unsicherheit über die Umsetzung und Sicherheit der Technologie.

Vor allem bei CISOs falle die Einschätzung deutlich kritischer aus als bei CEOs: Gemäss Umfrage stehen 45 Prozent der Sicherheitschefs dem Rollout skeptisch gegenüber, und 54 Prozent verweisen auf fehlende oder unklare interne Richtlinien zu Verantwortlichkeiten. CEOs hingegen teilen diese Sorge seltener (20 Prozent) - NTT Data sieht hier eine klare Diskrepanz zwischen Strategie und operativer Praxis. Dennoch würden 81 Prozent der sicherheitskritischen CISOs den geschäftlichen Nutzen von GenAI anerkennen.

Die Studie macht zudem eine entscheidende Lücke zwischen Vision und Umsetzungsfähigkeit aus: 69 Prozent der CISOs geben an, dass ihren Teams die Kompetenzen für einen souveränen Umgang mit GenAI fehlen würden. Nur 38 Prozent berichten von einer Abstimmung zwischen GenAI- und Sicherheitsstrategie, bei den CEOs sind es 51 Prozent. Ferner existieren laut Umfrage in 72 Prozent der Unternehmen noch keine formalen GenAI-Richtlinien. Gerade einmal ein Viertel der CISOs sehe im eigenen Unternehmen einen ausgereiften Ansatz zur Steuerung von Risiken und zur Sicherung der Wertschöpfung von generativer KI.

Veraltete Technik und fehlende Standards

Neben organisatorischen Herausforderungen stelle auch die IT-Infrastruktur ein wesentliches Problem dar. 88 Prozent der Befragten CISOs sehen veraltete Strukturen als Hindernis für Agilität und Innovation beim KI-Einsatz. Für Fortschritte halten Sicherheitschefs NTT Data zufolge die Modernisierung mit IoT, 5G und Edge-Technologien für notwendig. Viele CISOs (64 Prozent) setzen daher auf Co-Innovation mit spezialisierten IT-Partnern - ein umfassendes GenAI-Serviceangebot bei Technologiepartnern sei wichtig, um Risiken frühzeitig adressieren und Innovationen sicher umsetzen zu können.

Entscheidend für die GenAI-Einführung ist vor allem die Zusammenarbeit in der Führungsebene, wie Christian Koch, Senior Vice President of Cybersecurity, Innovations & Business Development bei NTT Data DACH, anmerkt: "Ziehen Geschäftsführung, IT und Security an einem Strang, lässt sich GenAI nicht nur verantwortungsvoll, sondern auch mit maximalem Mehrwert für die eigene Innovationsdynamik einsetzen."


Laut einer Studie von Cisco verlieren Schweizer Unternehmen in puncto Cyberabwehr an Boden. Wie genau sich der Einsatz von GenAI auf dieses Ergebnis auswirkt, lesen Sie hier.

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