PR-Stunt

Perplexity bietet 34,5 Milliarden US-Dollar für Google Chrome

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von Yannick Chavanne und Joël Orizet und fsi

Das KI-Start-up Perplexity soll Google ein Angebot zum Kauf des Webbrowsers Chrome unterbreitet haben - in Höhe von 34,5 Milliarden US-Dollar. Die aktuelle Bewertung von Perplexity ist etwa halb so hoch.

(Source: Roman Synkevych / Unsplash.com)
(Source: Roman Synkevych / Unsplash.com)

Perplexity hat Google Medienberichten zufolge ein unaufgefordertes Übernahmeangebot für den Webbrowser Chrome unterbreitet. Das Start-up mit der gleichnamigen KI-Suchmaschine bietet für den Browser angeblich 34,5 Milliarden US-Dollar, wie das "Wall Street Journal" (Paywall) berichtet. Weder Google noch der Mutterkonzern Alphabet haben das Übernahmeangebot bislang öffentlich kommentiert.

Nach Einschätzung von Analysten ist es äusserst unwahrscheinlich, dass Google seinen Browser freiwillig veräussert. Der Suchmaschinenkonzern gerät jedoch aufgrund seiner Marktmacht unter zunehmenden Druck von Regulierungsbehörden. Im Rahmen eines aktuellen Kartellverfahrens könnten US-Justizbehörden den Konzern denn auch dazu zwingen, Chrome zu verkaufen

Mit dem Kauf von Chrome könnte Perplexity seine KI-Suche in den weltweit meistgenutzten Webbrowser integrieren und somit potenziell über drei Milliarden User erreichen. Im Juli lancierte das Unternehmen auch einen eigenen Browser namens Comet, um sich langfristig in diesem Markt zu etablieren. 

Das Doppelte des eigenen Werts

Das Angebot von Perplexity übersteigt allerdings deutlich den eigenen Unternehmenswert, der derzeit bei maximal rund 18 Milliarden Dollar liegt. Wie das Unternehmen das Angebot finanzieren will, ist also noch unklar. Gegenüber dem "Wall Street Journal" teilte Perplexity mit, dass mehrere Investoren, darunter grosse Wagniskapitalfonds, ihre finanzielle Unterstützung zugesagt hätten. 

Einige Analysten sehen in dem Vorstoss allerdings vor allem eine PR-Massnahme, mit der das Start-up Aufmerksamkeit erregen will. Bereits im Januar 2025 machte Perplexity mit einem aufsehenerregenden Übernahmeangebot von sich reden. Damals bekundete das KI-Start-up ein Interesse am Kauf des US-Ablegers von Tiktok und legte einen Vorschlag zur Fusion mit der Plattform vor. Dies, nachdem die US-Regierung den Verkauf von Tiktok in den USA gefordert hatte. Das Weisse Haus zögerte das angedrohte Verbot der Kurzvideo-App in den USA inzwischen mehrmals hinaus. Um es zu umgehen, erwägt Tiktoks Muttergesellschaft Bytedance offenbar auch einen Verkauf an Elon Musk

 

Gerüchten zufolge steht Perplexity übrigens kurz vor einer Vereinbarung mit Samsung - der südkoreanische Tech-Riese will demnach die KI-Suche von Perplexity in seine Geräte integrieren und somit seine Abhängigkeit von Google verringern. Mehr dazu lesen Sie hier.

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