Baggenstos über Chancen und Grenzen von Everything-as-a-Service
Für Anwender scheinen Managed Services wohl ideal - alle Vorteile, kaum Aufwand. Der Dienstleistungsansatz bietet aber nicht immer einen Mehrwert. Wo dies sinnvoll ist und wie Anbieter sich optimal aufstellen, sagt Thomas Baggenstos, VR-Präsident von A. Baggenstos & Co.

Heutzutage kann wohl alles auch als Service angeboten werden. Aber ist dies bei allen Angeboten/Produktkategorien sinnvoll?
Thomas Baggenstos: Man kann auch Kaffee, Parkplätze oder den Pflanzengiessdienst als Service verkaufen – die Frage ist: Was bringt’s dem Kunden wirklich? Everything-as-a-Service ist ein faszinierendes Konzept, aber kein Selbstzweck. Für mich ist es dann sinnvoll, wenn der Kunde dadurch mehr Fokus auf sein Kerngeschäft gewinnt – etwa weil Betrieb, Skalierung und Sicherheit delegiert sind. Wo das nicht der Fall ist, bleibt As-a-Service eine leere Verpackung.
In welchen Bereichen empfiehlt es sich besonders, auf einen Managed Service zu setzen?
Dort, wo’s wehtut – oder wo’s richtig teuer werden kann, wenn etwas schiefläuft. Security, Cloud-Infrastruktur, 24/7-Monitoring: Das sind keine Bereiche für halbe Sachen. Unternehmen wollen heute keine Server mehr im Keller – sie wollen Stabilität, Automatisierung, Skalierbarkeit. Wir sehen bei unseren Kunden: Sobald der IT-Betrieb strategisch wird, kommt der Managed Service ins Spiel – und bleibt.
Gemäss einer Digital-Realty-Studie gewinnt das eigene RZ in Unternehmen wieder an Bedeutung und einige Anwendungen wandern zurück dorthin. Zeigt sich dies auch in einem Rückgang im Markt für Managed Services? Wie hat sich das Geschäft im vergangenen Jahr entwickelt?
Bei unseren Kunden beobachten wir diesen Trend nicht. Unser Fokus auf Microsoft-Cloud-Lösungen mit zwei leistungsstarken Rechenzentren in der Schweiz ermöglichen ein breites, konkurrenzfähiges Angebot. Was letztlich zählt, ist die Qualität unserer Services – konsequent auf KMUs ausgerichtet. Und genau das hat unser Geschäft im vergangenen Jahr wachsen lassen.
Sind On-Premise-Applikationen letztlich ein Auslaufmodell?
On-Prem ist wie der Festnetzanschluss: Noch da, manchmal nützlich, aber niemand baut die Zukunft darauf. In Nischen oder bei regulatorischen Anforderungen hat On-Premise sicher seine Berechtigung. Aber die Innovationskraft liegt in der Cloud. Wer heute digital transformieren will, setzt auf Plattformen, die sich weiterentwickeln, automatisieren und mitdenken – und das ist selten der eigene Serverraum.
Worauf muss man zwingend achten, wenn man erfolgreich Managed Services anbieten will?
Technik kann man kaufen – Vertrauen nicht. Wer Managed Services verkauft, verkauft Verantwortung. Deshalb braucht’s nicht nur Tools und SLAs, sondern auch Haltung. Kunden wollen einen Partner, der nicht nur auf Tickets reagiert, sondern proaktiv mitdenkt, Risiken erkennt und Lösungen liefert. Bei Baggenstos nennen wir das "Service mit Rückgrat". Und das macht am Ende den Unterschied.
Die Antworten der weiteren Teilnehmenden des Podiums:
- German Geisslinger, Aveniq: "Erfolgreiche Managed Services erfordern ein tiefes Verständnis für die Geschäftsprozesse der Kunden."
- Philipp Hugentobler, Axians IT Services: "Ein Ruf als verlässlicher Partner muss erarbeitet und konsequent verteidigt werden."
- Sebastian Schmerl, Arctic Wolf: "Managed Services erfordern eine kundenorientierte Kommunikation und transparente Preisgestaltung."
- Christian Speck, Bechtle: "Erfolgreiche Managed Services erfordern eine klare Kundenorientierung und den kontinuierlichen Fokus auf Exzellenz."
- David Wagner, Ricoh: "Ein wichtiger Erfolgsfaktor für Managed Services ist, das Angebot passgenau auszurichten."

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