Philipp ­Hugentobler im Podium Managed Services

Axians über Chancen und Grenzen von Everything-as-a-Service

Uhr
von Coen Kaat

Für Anwender scheinen Managed Services wohl ideal - alle Vorteile, kaum Aufwand. Der Dienstleistungsansatz bietet aber nicht immer einen Mehrwert. Wo dies sinnvoll ist und wie Anbieter sich optimal aufstellen, sagt Philipp Hugentobler, Business Unit Leiter bei Axians IT Services.

Philipp ­Hugentobler, Business Unit Leiter bei Axians IT Services. (Source: zVg)
Philipp ­Hugentobler, Business Unit Leiter bei Axians IT Services. (Source: zVg)

Heutzutage kann wohl alles auch als Service angeboten werden. Aber ist dies bei allen Angeboten/Produktkategorien sinnvoll?

Philipp ­Hugentobler: Nein. Grundsätzlich kann alles angeboten werden und im Einzelfall auch sinnvoll sein. Wichtig ist jedoch, dass ein Managed-Service-Provider von Anfang an fair, offen und partnerschaftlich mit dem Kunden zusammenarbeitet. Nur so lässt sich beurteilen, was zielführend ist. Kunden sollten Anbieter über Anforderungen und Service-Level-Vorgaben lenken statt über konkrete Lösungen. So erhalten sie genau das, was sie brauchen, und der MSP kann den Service effizient betreiben.

In welchen Bereichen empfiehlt es sich besonders, auf einen Managed Service zu setzen?

Überall dort, wo sich der Kunde nicht vom Wettbewerb differenzieren kann und ein MSP durch Skaleneffekte einen Mehrwert (Service Performance, Kosten/Nutzen) bietet. Faktoren wie Cybersicherheit, Regulatorien, Komplexität und Fachkräftemangel verstärken den Bedarf.

Gemäss einer Digital-Realty-Studie gewinnt das eigene RZ in Unternehmen wieder an Bedeutung und einige Anwendungen wandern zurück dorthin. Zeigt sich dies auch in einem Rückgang im Markt für Managed Services? Wie hat sich das Geschäft im vergangenen Jahr entwickelt?

Einige Vorteile des Multi-Cloud-Ansatzes haben sich bestätigt, andere, etwa bei den Kosten, weniger. Neue Herausforderungen wie das Management mehrerer Cloud-Anbieter entstehen. Ein Beispiel ist das Business Continuity Management, das durch Multi-Cloud komplexer wird. Aktuell beobachten wir eine wachsende Skepsis gegenüber einer zu starken Abhängigkeit von internationalen Anbietern. Daher erwarten wir eine differenziertere Bewertung, welche Workloads in welche Cloud-Form ausgelagert werden. Der hybride Cloud-Ansatz wird sich langfristig durchsetzen.

Sind On-Premise-Applikationen letztlich ein Auslaufmodell?

Für KMUs wird es schwieriger, allen Anforderungen zu genügen. Cyberrisiken, Regularien und Verfügbarkeitsansprüche treffen auf Kostendruck. Der Trend zu SaaS wird sich verstärken. Gleichzeitig bleiben ältere Applikationen im Einsatz – Totgesagte leben länger.

Worauf muss man zwingend achten, wenn man erfolgreich Managed Services anbieten will?

Ein Ruf als verlässlicher Partner muss erarbeitet und konsequent verteidigt werden. Im Rahmen eines Managed Services übertragen Organisa­tionen kritische oder existenziell wichtige Elemente an ihren MSP. Das bedingt Vertrauen, Partnerschaftlichkeit, eine reife Service-Management-Organisation und tiefe Kenntnisse des Kundenmarktes.

 

Die Antworten der weiteren Teilnehmenden des Podiums: 

 

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