AI Hotspots der Schweiz

KI-Stellen verlangen wegen intensiven Wettbewerbs ein exzellentes Profil

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von Chiara Binder und cka

Die Hochschule Luzern zeigt im Swiss AI Jobs Report 2025: Seit Anfang 2025 ist die Nachfrage nach KI-Fachkräften überdurchschnittlich hoch. Monatlich gibt es in allen Sektoren über 400 KI-Stellenausschreibungen.

(Source: kreatikar / Pixabay)
(Source: kreatikar / Pixabay)

Über ein Drittel aller KI-Stellenanzeigen sind im Kanton Zürich ausgeschrieben. Eine Studie der Hochschule Luzern zählte schweizweit 4703 KI-Stellen; 1773 beziehungsweise 37 Prozent davon entfallen auf die Region Zürich. 

Seit Anfang 2025 gibt es in allen Sektoren monatlich über 400 KI-Stellenausschreibungen. Regional gibt es jedoch grosse Unterschiede. "Zürich ist als grösster Wirtschaftsstandort und Tech-Hub der Schweiz erwartungsgemäss führend, auch aufgrund seiner Bevölkerungsdichte", sagt Co-Studienautor Florian Bär. Weiter erklärt Bär, dass Zug "zur nationalen Spitze" gehört, wenn man die KI-Stellen pro Kopf berechne. Begründet wird das mit dem Innovations- und Finanzzentrum Crypto Valley im Kanton Zug.

Grafik der HSLU

Von 4703 KI-Stellen in der Schweiz sind 1773 in Zürich. Das entspricht 37 Prozent. Weitere bedeutende Cluster sind Genf, Bern, Basel-Stadt und der Kanton Zug. (Source: zVg)

Durch die geografische Konzentration der Stellenangebote kommt es laut der Studie zu einem intensiven Wettbewerb. Vakanzen werden oft innerhalb einer Woche geschlossen. Pro Stelle gehen häufig Hunderte Bewerbungen ein. Wer eine Stelle möchte, brauche Schnelligkeit und ein exzellentes Profil und müsse anspruchsvolle und mehrstufige Auswahlverfahren bestreiten. Grundvoraussetzung dazu sind häufig höhere akademische Abschlüsse wie ein Masterabschluss oder Doktorat. So wird es beispielsweise für Jobs als Data Scientist oft verlangt.

In der KI-Rekrutierung konzentrieren sich Unternehmen auf die Bereiche Data Engineering, Data Science, Machine Learning und Datenanalyse. Unternehmen betonen damit die Bedeutung von Daten als zentralen Werttreiber in KI-Systemen, wie der Bericht erklärt. Zum Ausdruck kommt das auch in Kompetenzen wie Software-Entwicklung, Datenbank-Engineering, Cloud Computing, statistische Analyse, Datenvisualisierung und Natural Language Processing. Besonders gross sei die Nachfrage nach Arbeitskräften in Fachbereichen, die sich mit der Entwicklung, Implementierung und dem Management komplexer datengesteuerter Systeme befasse, erklärt Bär.

Die wichtigsten Sektoren für die Nachfrage nach KI-Fachkräften sind in der Schweiz die Informationstechnologie mit über 1200 Stellen, an zweiter Stelle der Finanzsektor mit 552 Stellen und an dritter Stelle der Bereich Bildung mit 435 Stellen. Wie es im Bericht heisst, konzentrieren sich die drei Sektoren vor allem auf den Kanton Zürich und die Zentralschweiz. Die wichtigsten fünf Branchen Informationstechnologie, Finanzdienstleistungen, Forschung und Bildung, Pharma und Chemie sowie Rechts- und Wirtschaftsberatung machen dort mehr als 60 Prozent aller KI-Stellen aus.

"Es ist überraschend, wie stark die IT-Branche den KI-Stellenmarkt nach wie vor dominiert", sagt Co-Studienautor Bär. "Das zeigt, dass die eigentliche Entwicklung und Implementierung von KI-Systemen immer noch im Kern der Tech-Industrie stattfindet". Er sei gespannt, wann und wie schnell andere, nicht-technologische Branchen den Reifegrad der IT erreichen werden.

Grafik der HSLU

In der Informatikbranche gibt es die meisten KI-Jobs. (Source: hslu.ch)

Der Swiss AI Jobs Report 2025 wurde vom Applied AI Center der Hochschule Luzern in Zusammenarbeit mit der Arbeitsmarkt-Forschungsfirma x28 und der Local AI Community LAC durchgeführt. Der Bericht hat 4703 zwischen Juli 2024 und Juni 2025 erfasste Stellen mit KI-Jobbeschreibungen analysiert. Interessierte können den vollständigen Bericht auf der Website der HSLU herunterladen.

 

An der Hochschule Luzern gibt es ab Herbst 2025 einen Master-Studiengang für Cybersicherheit. Mehr dazu können Sie hier lesen.

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