Nach Parlamentsentscheid

Update: SRG kehrt auf UKW zurück

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von Chiara Binder und René Jaun und ahu, dwi

Nach dem Entscheid des National- und Ständerats, weiterhin eine UKW-Verbreitung möglich zu machen, kehrt die SRG auf UKW zurück. Der Rundfunkanbieter wartet nun auf die neuen Rahmenbedingungen durch den Bundesrat und das Bakom.

(Source: mark yuill / Fotolia.com)
(Source: mark yuill / Fotolia.com)

Update vom 12.12.2025: Die SRG kehrt auf UKW-Verbreitung zurück. Nach einem Entscheid des Parlaments für die Weiterführung von UKW wartet der Rundfunkanbieter auf die neuen Rahmenbedingungen vom Bundesrat und Bundesamt für Kommunikation (Bakom), wie es in einer Mitteilung heisst. Verbindliche Zeitpläne und konkrete Schritte werden demnach zu einem späteren Zeitpunkt kommuniziert.

Nach dem Entscheid von 2024 sei die SRG solidarisch vorausgegangen und habe UKW abgeschaltet. Dabei habe die SRG das Ziel verfolgt, den von Werbung abhängigen Privatradios den Weg zu ebnen. Der Parlamentsentscheid für die Weiterführung lese sich nun aber als Auftrag durch Politik und Bevölkerung, wieder eine UKW-Verbreitung zu bieten.

Die SRG begründet den Wiedereinstieg zudem damit, dass ein Verzicht auf UKW nur kollektiv mit der gesamten Branche Sinn gemacht hätte. Die SRG könne es sich nicht leisten, weiterhin auf diese Verbreitungstechnologie und somit viele Hörerinnen und Hörer, die für den Wechsel auf digitale Kanäle und DAB+ nicht bereit seien, zu verzichten. Die SRG werde aber künftig weiterhin vor allem auf digitalen Kanälen und DAB+ ausstrahlen, da neun von zehn Hörerinnen und Hörer bereits die Kanäle gewechselt hätten.

 

Originalmeldung vom 27.06.2025:

SRG macht Schluss mit UKW

Ende 2024 soll Schluss sein mit SRG-Programmen über UKW. Die SRG begründet den Entscheid zur Abschaltung mit sinkender Nachfrage und steigenden Kosten. Der Termin für die UKW-Abschaltung wurde in der Schweiz bereits mehrmals angekündigt und verschoben.

Es könnte eines der letzten Kapitel in einer unendlichen Geschichte werden: der Geschichte der UKW-Abschaltung in der Schweiz. In einer Mitteilung gibt die Schweizerische Radio- und Fernsehgesellschaft (SRG) bekannt, sich Ende 2024 von der Ultrakurzwelle zu verabschieden und ihre UKW-Sender abzuschalten.

Nachfrage zu gering, Kosten zu teuer

In der Schweiz seien immer weniger UKW-Empfangsgeräte in Gebrauch, argumentiert die SRG. Die verbleibende reine UKW-Nutzung stagniere bei unter 10 Prozent, heisst es unter Berufung auf Zahlen des Bundesamtes für Kommunikation (Bakom). Für die Branche bestehe seit 2020 keine Verpflichtung mehr, Programme per UKW zu verbreiten.

Zudem seien Unterhalt und Erneuerung von UKW-Sendeanlagen teuer und daher unverhältnismässig. Angesichts der angespannten finanziellen Situation der SRG wegen rückläufiger Werbeeinnahmen und der Teuerung seien weitere Investitionen in eine veraltete Verbreitungstechnologie nicht mehr vertretbar, erklärt das Unternehmen weiter. Mit dem unlängst vom Bundesrat geäusserten Vorhaben, die Radio- und Fernsehgebühr auf 300 Franken zu senken, habe die Abschaltung jedoch nichts zu tun, erklärt die SRG auf ihrer Website.

Laut eigener Informationen betreibt die SRG 850 UKW-Sender. Bereits seit 1998 verbreitet sie ihre Programme per Digital Audio Broadcasting (DAB oder dessen Nachfolger DAB+). Dafür brauche es noch 260 Sender.

In der Mitteilung verweist die SRG auch auf ihre Internet-Livestreams. Beide Technologien lieferten eine bessere Tonqualität und grössere Programmauswahl, seien energie- und kosteneffizienter und enthielten nebst den Audiodaten auch zusätzliche Text- und Bilddaten.

In der Radiobranche wird die UKW-Abschaltung kontrovers diskutiert. Der Verband Unikom sprach sich etwa gegen eine weitere Verzögerung des Abschalttermins aus. Dagegen lancierte Radio-1-Chef Roger Schawinski eine Petition, um UKW weiter zu betreiben.

Im Parlament ist derweil noch eine Motion von SVP-Politiker Thomas Aeschi hängig, in der er den Bundesrat auffordert, die Vergabe neuer UKW-Sendekonzessionen ab 2027 zu ermöglichen. Der Bundesrat selbst empfahl die Motion zur Ablehnung.

Die aktuellen Radiokonzessionen verlängerte der Bundesrat zuletzt um zwei Jahre, sodass hiesige Radios noch bis Ende 2026 auf UKW senden dürfen.

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