Prognose von Avixa

Pro-AV-Branche wächst langsamer als erwartet

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von Joël Orizet und NetzKI Bot und cbi

Der AV-Branchenverband Avixa prognostiziert für die Pro-AV-Branche bis 2030 ein Wachstum auf 402 Milliarden US-Dollar. Der Verband korrigiert seine Fünfjahresprognose aufgrund makroökonomischer Unsicherheiten allerdings deutlich nach unten.

(Source: EOL STUDIOS / stock.adobe.com)
(Source: EOL STUDIOS / stock.adobe.com)

Der globale Umsatz im Geschäft mit Pro-AV-Technik soll von 332 Milliarden US-Dollar im Jahr 2025 auf 402 Milliarden Dollar im Jahr 2030 steigen - davon geht zumindest der AV-Branchenverband Avixa aus. Die Prognose für 2024 musste der Verband mit 321 Milliarden Dollar leicht nach unten korrigieren, nachdem er ursprünglich Einnahmen in Höhe von 325 Milliarden Dollar erwartet hatte.

Aufgrund von Experteneinschätzungen und der globalen Wirtschaftslage senkt Avixa die Fünfjahres-Wachstumsprognose von 5,3 auf 3,9 Prozent. Als Gründe nennt der Verband Unsicherheiten bei Zöllen, geopolitische Spannungen und hohe Zinsen. Dennoch soll der Pro-AV-Markt das globale BIP-Wachstum weiterhin um 0,8 Prozentpunkte übertreffen, wie es in einer Mitteilung des Verbandes heisst.

Wachstum gerät ins Stocken

"Die Daten zeigen, dass die Pro-AV-Branche auch in einem von grösserer Wachstumsvorsicht geprägten Umfeld weiterhin gut für langfristigen Erfolg positioniert ist", lässt sich Sean Wargo von Avixa in der Mitteilung zitieren. "Strategische Investitionen in neue Technologien, regionale Diversifizierung und branchenübergreifende Kooperationen werden entscheidend sein, um in Zukunft weitere Chancen zu erschliessen." Das Geschäft entwickle sich zwar weiterhin besser als das globale BIP, doch das Wachstumstempo habe sich verlangsamt. 

Zwei Faktoren treiben die Nachfrage im Pro-AV-Markt an: hybride Arbeitsmodelle und die Erlebniswirtschaft. Unternehmen investieren gemäss Avixa in AV-Technik, um die Zusammenarbeit zu verbessern, und fördern so eine Wechselwirkung zwischen der Transformation des Arbeitsplatzes und unterhaltungsorientierten Erlebnissen.

Indien löst China ab

Regional löst Indien China als wachstumsstärksten Markt in der Asien-Pazifik-Region (APAC) ab, die weiterhin als globaler Motor gilt. Diesen Aufstieg verdankt das Land dem Verband zufolge gestiegenen Infrastrukturinvestitionen und einer wachsenden Nachfrage nach immersiven Erlebnissen. Der Nahe Osten und Lateinamerika verzeichnen ebenfalls ein hohes Wachstum.

Technologietrends und Marktverschiebungen

Vier zentrale Innovationen prägen die technologische Entwicklung: AV-over-IP, Software und Cloud, künstliche Intelligenz sowie Extended Reality (XR). AV-over-IP ist laut Avixa heute ein fester Bestandteil von Installationen, während Software und Cloud durch Fernverwaltung und Skalierbarkeit den Betrieb optimieren. KI steigert die Systemintelligenz, und XR gewinnt in Unterhaltung, Einzelhandel und Bildung an Bedeutung.

Bei den Produkten dominieren Hardware und Dienstleistungen für das Content-Management. Dennoch ist Standalone-Software, insbesondere KI-gestützte Tools, die am schnellsten wachsende Kategorie. Der Verband sieht darin eine klare Verschiebung hin zu Mehrwertdiensten und intelligenter Infrastruktur.

Unternehmen als grösster Kundenkreis

Der Unternehmenssektor ist nach wie vor das grösste Käufersegment, auch wenn sein Wachstum nachlässt. Im Gegensatz dazu investieren der öffentliche Sektor, das Militär, die Energiebranche und Versorger zunehmend, was aus Sicht des Verbandes auf "rezessionsresistente Investitionsmuster" hindeute.

Bei den AV-Lösungen führen Konferenz- und Kollaborationstechnologien weiterhin den Markt an. Broadcast-AV hat sich jedoch zum zweitgrössten Lösungsbereich entwickelt. Dieser Anstieg spiegelt das wachsende Interesse von Unternehmen wider, eigene Kapazitäten für die Erstellung professioneller Videoinhalte aufzubauen. Damit reagieren sie auf die Nachfrage nach Inhalten, die sowohl auf digitalen Plattformen als auch bei Live-Events ein Publikum ansprechen.


Das Geschäft mit LED-Displays scheint derweil kräftig zuzulegen - zu Beginn dieses Jahres verzeichnete die Branche ein Wachstum von 6,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr, wie aus Zahlen des Marktforschers Omdia hervorgeht. Mehr dazu lesen Sie hier

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