Schweizer Unternehmen wollen europäische IT-Sicherheit
Immer mehr Schweizer Unternehmen stellen sich die Frage: Wem kann man bei der IT-Sicherheit noch vertrauen? Eine neue Umfrage zeigt: Die Herkunft der eingesetzten Lösungen rückt zunehmend in den Mittelpunkt strategischer Entscheidungen.

Datensouveränität und digitale Abhängigkeit sind für Schweizer Unternehmen längst keine abstrakten Themen mehr. Eine aktuelle, repräsentative Umfrage des Analystenhauses Techconsult im Auftrag des europäischen IT-Sicherheitsanbieters Eset zeigt: Die Mehrheit der befragten Unternehmen in der Schweiz denkt um und hinterfragt die Herkunft ihrer IT-Sicherheitslösungen.
Laut der Studie würden 72 Prozent der Unternehmen bei einer Neuanschaffung gezielt einen Anbieter aus Europa bevorzugen. Knapp 44 Prozent setzen bereits auf europäische oder schweizerische Lösungen. US-amerikanische Hersteller folgen mit 22 Prozent, Anbieter aus Asien oder anderen Weltregionen spielen in der Schweiz kaum eine Rolle.
Anbieterwechsel wird aktiv erwogen
Auffällig ist vor allem die hohe Wechselbereitschaft: Zwei Drittel der befragten Unternehmen gaben an, mässig bis sehr stark über einen Anbieterwechsel nachzudenken. Dabei dürften nicht allein technische oder wirtschaftliche Gründe die Befragten zu einem Wechsel bewegen, sondern zunehmend auch Aspekte wie Datenschutz, rechtliche Sicherheit und geopolitische Unabhängigkeit.
Die Ergebnisse lassen darauf schliessen, dass sich der Trend zur europäischen IT-Sicherheit weiter verstärken wird. Denn die Umfrage wurde noch vor der jüngsten Affäre rund um den Schweizer Nachrichtendienst und die vermutliche Weitergabe sensibler Daten an einen russischen IT-Anbieter durchgeführt: ein Vorfall, der in Medien und Politik für Diskussionen über die digitale Souveränität der Schweiz sorgt.
Rechtsrahmen als Argument für Europa
Ein zentrales Argument der befragten Unternehmen: Europäische Anbieter unterliegen einem klar definierten Rechtsrahmen, der mit dem revidierten Schweizer Datenschutzgesetz (revDSG) weitgehend kompatibel ist. Das schafft Vertrauen, vor allem im Hinblick auf Compliance-Anforderungen, Zertifizierungen und Kundenbeziehungen im europäischen Wirtschaftsraum.
Im Gegensatz dazu stehen Anbieter aus Drittstaaten, die teils Gesetzen unterliegen, die Zugriff auf Daten auch ohne Zustimmung der Betroffenen ermöglichen (etwa dem US Cloud Act). Für viele Unternehmen sind solche rechtlichen Unsicherheiten zunehmend ein Ausschlusskriterium.
Souveränität wird strategisch
Die Studienergebnisse zeigen auch, dass IT-Sicherheit heute strategischer bewertet wird als noch vor wenigen Jahren. Es geht nicht mehr nur um technische Funktionen, sondern um Kontrolle, Transparenz und Verlässlichkeit. Digitale Souveränität ist für viele Unternehmen in der Schweiz ein erklärtes Ziel und die Wahl des richtigen Anbieters ein erster Schritt dorthin.
Die Ergebnisse passen auch zur aktuellen Diskussion in der Branche: Wie stark die Nachfrage nach europäischen Sicherheitslösungen steigt, wird sich im Oktober auf der Fachmesse IT-SA in Nürnberg zeigen. Sie gilt inzwischen als wichtigste Plattform für IT-Security im deutschsprachigen Raum. Dort wird Eset zum Thema «Made in Europe» Studienergebnisse sowie ein Positionspapier vorstellen und am eigenen Stand mit Fachbesuchern über Fragen der digitalen Souveränität diskutieren.

Wie Meerschweinchen durch den Tunnel gehen

Schweizer Unternehmen wollen europäische IT-Sicherheit

Schneikel AG – massgeschneiderte 19-Zoll-Lösungen für jede IT-Infrastruktur

Swiss Cyber Security Days 2026 – neu mit der KMU Zone

Programmierschnittstellen rücken ins Visier von Cyberattacken

Schweizer Stimmvolk beschert E-ID äusserst zittrigen Sieg

SSE oder SASE – welche Lösung passt zu meinem Unternehmen?

5G-Router mit Fallback und IP54- Schutz – praxisnahe Lösungen für KMUs

ISE 2026: 184 neue Aussteller - aber neue Halle verzögert sich
