Kooperation mit JLS Digital

Six führt Besucher in Augmented-Reality-Showroom

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von Coen Kaat

Seit Juni hat Six einen neuen Hauptsitz. Seit Anfang Woche hat dieser eine virtuell erweiterte Empfangshalle, die den Besucher in einen Augmented-Reality-Showroom führt. Die Redaktion war als erster Besucher vor Ort.

Six-CEO Urs Rüegsegger testet den Augmented-Reality-Showroom. (Source: Six)
Six-CEO Urs Rüegsegger testet den Augmented-Reality-Showroom. (Source: Six)

Wer den Hauptsitz des Schweizer Finanzdienstleisters Six im Hard Turm Park in Zürich West besucht, kann künftig in eine neue Dimension eintauchen: Das Unternehmen eröffnete am 13. November seinen sogenannten Augmented-Reality-Showroom. Die Redaktion war bei der Eröffnung dabei und durfte als erster Besucher den virtuellen Rundgang durch das Unternehmen machen.

Um den AR-Showroom zu betreten, muss der Besucher eine Hololens von Microsoft anziehen. Die Datenbrille erhält der Besucher auf Anfrage beim Empfang. Drei Stück hat das Unternehmen derzeit bereitstehen.

Drei Hololenses warten beim Empfang auf Besucher. (Source: Netzmedien)

Holografische Posten und eine Frauenstimme

Mit der Hololens sieht der Besucher verschiedene holografische Posten im Raum. Jeder ein einzelnes Themengebiet. Tritt der Besucher an diese heran, erfährt er das Wichtigste über Six. Nicht in einer gedruckten Broschüre, sondern in Form dreidimensionaler Videos in den Raum projiziert. Begleitet von einer weiblichen Stimme, die dem Besucher erklärt, was er da sieht.

Der Blick der Redaktion durch die Hololens. (Source: Netzmedien)

Der Rundgang zeigt dem Besucher auch Orte, die er im Normalfall nicht sehen würde - ohne dass er dabei die Empfangshalle verlässt. Dazu zählen etwa das Rechenzentrum oder der Hochsicherheitstresor von Six. Auch Teil der Tour: Ein Exkurs in die Geschichte des Aktienhandels, der bis zum ersten öffentlich gelisteten Unternehmen zurückgeht. Die Vereenigde Oost-Indische Compagnie, zu Beginn des 17. Jahrhunderts.

Unsichtbares greifbar machen

"Der AR-Showroom soll diese sonst unsichtbare Welt greifbar machen", sagte Yves Reitmann, Head Creative Advisory bei JLS Digital. Die Kreativagentur setzte das Projekt in Zusammenarbeit mit Six um. Acht Monate arbeiteten die Unternehmen dafür zusammen.

Bevor die Wahl auf einen Showroom in der Augmented Reality fiel, waren auch Projekte mit Touchscreens denkbar. Letztlich wollte Six jedoch mit "der neuesten Technologie" arbeiten, wie Tekyeli sagte. Also mit AR und der Hololens.

Timur Tekyeli (l.), Head Branding bei Six, und Yves Reitmann, Head Creative Advisory bei JLS Digital. (Source: Netzmedien)

In dieser ersten Phase entschieden sich die Projektverantwortlichen bewusst gegen stark interaktive Elemente. Der Nutzer steuert seine Erfahrung zwar mit dem Blick und seiner Position im Raum. "Aber wir wollten unseren Besuchern nicht zumuten, dass sie sich in der Öffentlichkeit zu irgendwelchen komischen Bewegungen gezwungen fühlen, bei denen sie sich unwohl fühlen würden", sagte Tekyeli.

Nominiert für "Best of Swiss Apps 2017"

Wie viel das Projekt gekostet hat, wollen die beteiligten Unternehmen nicht verraten. Nur so viel: "Das Projekt war die Investitionen wert", sagte Timur Tekyeli, Head Branding bei Six. Die Hardwarekosten für die Hololenses allein dürften allerdings schon zwischen 9900 und 16'500 Franken liegen. Je nachdem, ob Six sich für die Commercial Suite oder die kostengünstigere Development Edition entschieden hat.

Der Aufwand hat sich gelohnt: Das Projekt von Six und JLS Digital schaffte es auf die Shortlist von "Best of Swiss Apps 2017". Die Preisverleihung findet am 15. November statt.

Der Empfangsbereich von Six' Hauptsitz im Hard Turm Park in Zürich West - ganz analog und ohne Hololens. (Source: Netzmedien)

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