Giordano Sticchi als Chef bestätigt

Wie Epsons Ex-Schweiz-Chef nun Mobilepro führen will

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von Coen Kaat und lha

Mobilepro hat bestätigt, dass Giordano Sticchi die Führung des AV-Distributors übernimmt. Im Interview sagt der ehemalige Schweiz-Chef von Epson, weshalb er zu Mobilepro wechselte und wie es mit dem Unternehmen nun weitergeht.

Giordano Sticchi, Managing Director von Mobilepro. (Source: zVg)
Giordano Sticchi, Managing Director von Mobilepro. (Source: zVg)

Der Glattbrugger AV-Distributor Mobilepro hat nun bestätigt, dass Giordano Sticchi die Führung übernimmt. Entsprechende Medienberichte kursierten bereits Mitte Januar, wie Sie hier nachlesen können.

Sticchi trat die Stelle am 1. Februar an, wie Mobilepro nun mitteilt. In Zusammenarbeit mit der Geschäftsleitung der deutschen Muttergesellschaft Kern & Stelly Medientechnik werde das Unternehmen jetzt strategisch neu ausgerichtet und die Marktposition gestärkt.

Im Interview mit der Redaktion sagt Sticchi, was seine Pläne für den AV-Disti sind:

Weshalb haben Sie sich nach fast 13 Jahren dazu entschieden, Epson zu verlassen?

13 Jahre sind eine grosse Zeitspanne. Trotzdem hatte ich nie das Gefühl, stehen zu bleiben. In dieser Zeit haben sich sowohl das Unternehmen wie auch das Umfeld stets dynamisch entwickelt. Das breite Portfolio von Epson hat dafür gesorgt, dass es immer spannend blieb und ich mich persönlich und beruflich weiterentwickeln konnte. Irgendwann kam aber der Moment, an dem ich mich gefragt habe, ob ich etwas Neues wagen sollte. Man sagt ja, dass das Leben erst mit dem Verlassen der Comfort Zone beginnt.

Was reizt Sie daran, Mobilepro zu führen?

Es sind verschiedene Aspekte: Zum einen habe ich meine gesamte berufliche Karriere bei Herstellern verbracht und hatte nun Lust, die Seite zu wechseln, beziehungsweise in der Wertschöpfungskette etwas weiter nach vorne zu rücken. Zum anderen ist es aber auch so, dass die Gestaltungsmöglichkeiten bei einem kleineren lokalen Handelsbetrieb grösser sind, als in einem stark zentralisierten Grosskonzern. Mobilepro ist die perfekte Wahl: Als Tochtergesellschaft von Kern & Kelly in Hamburg und durch die Zugehörigkeit zur in Grossbritannien basierten Midwich Group mit über 900 Millionen Euro Jahresumsatz können wir auf starke und kompetente Partner zählen. Ich bewege mich weiterhin in einem internationalen Umfeld, gleichzeitig können wir hier mit dem Team die Entwicklung unter Berücksichtigung der lokalen Gegebenheiten vorantreiben. Der letzte Punkt war für mich im Vorfeld der Vetragsunterzeichnung besonders wichtig. In den zahlreichen Gesprächen mit Lutz Kern, Regional Director DACH, und Tom Sumner, Managing Director EMEA, wurde schnell klar, dass wir die gleiche Vision teilen. Der Schweizer AV-Markt kann nur durch eine starke lokale Organisation effektiv bearbeitet werden. Gleichzeitig haben wir durch die Gruppe den Zugang zu potenziellen neuen Herstellern und können agil auf zukünftige Trends im Markt reagieren.

Wie wollen Sie den AV-Disti anpacken?

Wir sind ein Value Added Distributor im AV-Markt und wollen es auch in Zukunft bleiben. Der AV-Markt ist ständig in Bewegung und bietet immer wieder neue Wachstumstreiber und Entwicklungsmöglichkeiten. Wir wollen die Wachstumsfelder besetzen und eine Organisationsstruktur aufbauen, welche für die Zukunft skalierbar ist und Wachstum ermöglicht. Die Entwicklung ist mittel- bis langfristig zu verstehen.

Und wie wollen Sie Ihre Strategie konkret umsetzen?

In der ersten Phase geht es darum, das Team wieder aufzubauen, die vorhandenen Kompetenzen im Unternehmen zu ergänzen und eine nachhaltig positive Unternehmenskultur zu schaffen. Dies ist die Basis für einen professionellen Value Added AV-Distributor, bevor wir uns in der zweiten Phase weiterentwickeln können. Hier werden wir den Wandel zum ganzheitlichen Lösungsanbieter weiter vorantreiben. Zum Beispiel werden eine starke UC-Kompetenz und die entsprechenden Herstellerpartnerschaften essenziell sein für den hybriden Konferenzraum der Zukunft. Auch die punktuelle Verstärkung mit weiteren Premium-Herstellern wird diskutiert. Nicht zuletzt wird die Dreisprachigkeit im gesamten Team weiter ausgebaut, um den Gegebenheiten des Schweizer Markts gerecht zu werden. Mobilepro ist und wird auch in der Zukunft einen starken Fokus auf Display- und Signage-Produkte haben. Um die zukünftigen Herausforderungen und Trends im AV-Markt effektiv bedienen zu können, müssen diese Produkte aber in umfassende Lösungen eingebunden werden, um gemeinsam mit unseren Partnern langfristig über dem Marktdurchschnitt zu wachsen.

Mobilepro hatte 9 Monate lang eine Doppelspitze. Weshalb kehrt man nun wieder zu einem einzelnen Managing Director zurück?

Ich kenne die Einzelheiten nicht. Aber generell ist es gut vorstellbar, dass durch eine Doppelspitze in einem Unternehmen Führungsdynamik verloren geht. Der Abstimmungsaufwand ist grösser, durch die nötigen Findungsprozesse sind Entscheidungswege länger und es ist komplizierter, ein Team in eine gemeinsame Richtung zu bewegen.

Heinz Meli nahm im Dezember ein ganzes Team von Mobilepro mit zu Secomp. Wie wirkt sich das auf Mobilepro aus?

Das war kurzfristig natürlich herausfordernd, doch jede Veränderung bietet auch Chancen für die Zukunft. Konkurrenz belebt das Geschäft und fordert uns, täglich besser zu werden. Grundsätzlich haben wir unseren Fahrplan, konzentrieren uns auf unsere Stärken und darauf, unsere Entwicklung voranzutreiben.

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