Was Kunden wollen

Was Swiss Bankers von seinen IT-Partnern erwartet

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Der Finanzdienstleister Swiss Bankers bietet ausser Prepaid-Karten auch digitale Lösungen und Schnittstellen für den Geldtransfer an. Dazu zählt etwa die Kartenintegration in Klara für eine einfache Spesenabrechnung. CIO Paul Kreis sagt im Interview, wo er externe IT-Dienstleister in Betracht zieht und was er von diesen Partnern erwartet.

Paul Kreis, CIO, Swiss Bankers. (Source: zVg)
Paul Kreis, CIO, Swiss Bankers. (Source: zVg)

Was beinhaltet Ihre tägliche Arbeit und wo kommen Sie mit IT-Dienstleistern in Berührung?

Paul Kreis: Swiss Bankers ist ein Kartenherausgeber von Prepaid-Karten für verschiedene Kundensegmente. Seit 2019 bietet Swiss Bankers mit Send Kundinnen und Kunden eine Plattform, um einfach und sicher Geldtransfers in 27 Länder vorzunehmen. Des Weiteren bieten wir diverse digitale Lösungen und Schnittstellen (APIs) an wie beispielsweise die Kartenintegration in Klara für eine einfache Spesenabrechnung. Als Chief Information Officer und Mitglied der Geschäftsleitung von Swiss Bankers bin ich seit August 2021 verantwortlich für den Betrieb und die Weiterentwicklung sowie für die Integrationsfähigkeit und Modularisierung der IT-Infrastruktur. Im Team implementieren, integrieren und betreiben wir damit Applikationen, welche einerseits unseren Kundinnen und Kunden das sichere Bezahlen mit unseren Produkten vereinfacht, andererseits die Infrastruktur für unsere Mitarbeitenden laufend verbessert. Externe IT-Dienstleister ziehen wir dann in Betracht, wenn deren Kernkompetenz unsere interne Infrastruktur beziehungsweise Kompetenz verbessert.

Welches sind die drei wichtigsten Eigenschaften, die Ihre IT-Dienstleister mitbringen müssen?

Im Bereich Payment bewegen wir uns in einem sehr dynamischen Umfeld. Aus diesem Grund sehen wir unsere Dienstleister eher als aktive Partner, die uns flexibel auf unserem Weg begleiten und unterstützen. Das erfordert einen stabilen Betrieb sowie eine kontinuierliche Innovationsfähigkeit.

Was sollen (potenzielle) IT-Partner tunlichst vermeiden?

Wie erwähnt sehen wir unsere Dienstleister als Partner, die sich mit uns auf dem Weg der Innovation im Payment-Umfeld befinden. Demnach bevorzugen wir Partner, die das Silodenken überwunden haben, aktiv mitdenken, partizipieren und sich einbringen, dabei selbst eine unternehmerische Denke pflegen. Sind diese Grundsätze gegeben, sind wir gemeinsam mit vereinten Kräften stark.

Wie kaufen Sie IT-Hardware und -Software beziehungsweise komplette Lösungen ein? Direkt beim Hersteller oder bei einem Händler?

Das hängt von der gegebenen Situation ab. Beide Modelle kommen bei uns zur Anwendung.

Welche Bereiche Ihrer Unternehmens-IT haben Sie ausgelagert? Welche Bereiche würden Sie hingegen nie auslagern?

Unser Geschäftswissen, sprich unser Kerngeschäft des Issuing von Prepaid-Karten, das Senden von Geld und digitale Zahlungsverkehrslösungen und die dazugehörige Kernkompetenz sind für ein erfolgreiches Business sowie eine nachhaltige Geschäftsentwicklung essenziell. Dies sind demnach Bereiche, die wir intern unterhalten und fördern. Bereiche, die nicht die Kernkompetenz von uns betreffen, wie etwa die Softwareentwicklung, können wir auslagern und von den Kernkompetenzen unserer Partner profitieren.

Was werden in der nächsten Zeit die grössten technischen Herausforderungen im Bereich IT für Sie sein?

Aktuell beschäftigen uns vor allem Themen aus dem Bereich Lifecycle sowie unser Wachstum und unsere Internationalisierung. In diesem Rahmen stehen Investitionen bevor, welche die neuen nötigen Grundlagen dafür schafft, unser Businessmodell erfolgreich weiter vorantreiben zu können.

Wie können IT-Dienstleister die dabei unterstützen?

Unsere Partner unterstützen uns mit einer ebensolch partnerschaftlichen Zusammenarbeit und einem skalierten Vorgehen.

Welche Rolle spielen Cloud, IoT, KI, Cybersecurity in Ihrer ­IT-Strategie?

Für uns als in der Payment-Branche tätiges Unternehmen ist das Thema Cybersecurity essenziell. Eine sichere Infrastruktur ist wichtig und untersteht ständiger Weiterentwicklung. Mit Cloud-Services ergeben sich neue Chancen für die Skalierbarkeit aber auch der Agilität unserer Branche gerecht zu werden. Deshalb machen wir uns natürlich Gedanken, wie wir solche Services nutzen können immer unter dem Aspekt der Sicherheit und dem Schutz der Daten unserer Kunden. Internet of Things ist für die Branche ein sehr aktuelles und vielversprechendes Thema, wobei IoT für uns gerade im Bereich Embedded Finance an Bedeutung gewinnt. Bezüglich künstlicher Intelligenz vertreten wir die Ansicht, dass wir uns überall dort die Auswertung von ­aggregierten Datenpunkten zunutze machen, wo wir etwas für die Verbesserung unserer Services und Produkte lernen können.

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