Instagram, Facebook, Linkedin und Android

Apps und Smartphone-OS: Hier fliessen die meisten Daten ab

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von Kevin Fischer und cka

Welche Apps sammeln wieviele Daten und wozu? Dieser Frage ist der Cloud-Dienst pCloud nachgegangen. Eine der Erkenntnisse: Instagram, Facebook und Linkedin geben die meisten persönlichen Daten an Dritte weiter. Eine andere Untersuchung hat ergeben, dass Android währenddessen 20 Mal mehr Daten an Google schickt als iOS an Apple.

(Source: Feng Yu / Fotolia.com)
(Source: Feng Yu / Fotolia.com)

Der Cloud-Dienstleister pCloud hat den Datenfluss beliebter Apps unter die Lupe genommen anhand der neuen Privacy-Labels von Apple. Diese geben im App Store an, wie viele Daten Apps wozu sammeln. Dabei hat pCloud nach drei Kategorien bewertet: welche Apps am meisten Daten an Dritte weitergeben, welche Apps am meisten Daten für den Eigengebrauch sammeln und welche am wenigsten Daten sammeln.

Instagram, Facebook und Linkedin teilen die meisten Daten

Insgesamt teilen gemäss Bericht 52 Prozent der Apps persönliche Daten mit Dritten. Die Gründe für das Sammeln von Daten seien etwa bessere Nutzererlebnisse, bessere Funktionen oder das gezieltere Schalten von Werbung.

Die drei Apps, welche die meisten Daten teilen, sind Instagram, Facebook und Linkedin. Instagram teilt 79 Prozent der gesammelten persönlichen Daten mit Dritten, was die Social-Media-Plattform mit Abstand zum Spitzenreiter macht. Gefolgt wird die App von Facebook mit 57 Prozent und Linkedin mit 50 Prozent.

Facebook, Instagram und Klarna nutzen die meisten Daten für sich selbst

Gemäss pCloud nutzen 80 Prozent der Apps die gesammelten Daten, um ihre eigenen Produkte zu vermarkten. Auch hier befinden sich Facebook und Instagram an der Spitze: Beide nutzen je 86 Prozent der gesammelten persönlichen Daten zu diesem Zweck.

Auf Platz drei und vier befinden sich die Apps des schwedischen Zahlungsanbieters Klarna und der US-amerikanische Lieferdienst Grubhub mit je 64 Prozent. Linkedin befindet sich hier wieder mit 50 Prozent auf Platz 9.

Die sichersten Apps: Signal, Microsoft Teams, Zoom und weitere

Zu den 20 Apps, die am wenigsten Daten sammeln, gehören einige Business-relevante Applikationen. So sammeln etwa Signal, Microsoft Teams, Google Classroom, Skype, Telegram und Zoom laut dem Bericht gar keine Daten.

Zu den sicheren Consumer-Apps gehören unter anderem Clubhouse, Netflix und Shazam. Zu den Apps, die nur sehr wenig Daten sammeln, zählt pCloud etwa Buzzfeed und Discord.

pCloud hat auch ein Ranking in der Reihenfolge erstellt, wie invasiv Apps sind. Unter den Top 10 befinden sich - wenig überraschend - Instagram und Facebook, aber auch Linkedin, Twitter, Youtube und Ebay.

Android gibt mehr Daten an Google als iOS an Apple

Währenddessen hat sich der Forscher Douglas Leith vom Trinity College Dublin damit auseinandergesetzt, wie viele Daten die Smartphone-Betriebssysteme Android und iOS an ihre jeweiligen Entwickler Google und Apple schicken. Wie "Der Standard" berichtet, gibt Googles System 20 Mal mehr Daten an Google weiter als iOS an Apple.

Zu diesen Daten gehören bei Android, wann die User ausgeloggt sind, die IMEI, die Seriennummer des Handys, die Telefonnummer, die Android-ID, die anonymisierte Werbe-ID des Systems, Telemetriedaten, Cookies und die Mac-Adresse des WLAN-Moduls.

Bei Apple sehe es ähnlich aus. Doch würde hier statt der eigenen Mac-Adresse die von in der Nähe befindlichen Geräte verschickt. Zudem beinhalten die Daten den Standort und die IP-Adresse, wie es weiter heisst.

Aus iOS würden Siri, iCloud und Safari automatisch Daten verschicken. Bei Android seien es Chrome, Youtube, Google Docs, der Safety Hub, die Suchleiste, die Uhr-App und der Google Messenger. Gemäss dem Bericht sendet Android alle 12 Stunden rund ein Megabyte Daten an Google, während Apple im selben Zeitraum auf etwa 52 Kilobyte kommt.

Google bestreitet die Werte

Google dementiert diese Zahlen, wie es weiter heisst. Diese kämen aufgrund von Fehlern in der Methodologie zustande. Die Untersuchung zeige lediglich, wie moderne Smartphones funktionieren. So soll lediglich sichergestellt werden, dass das System auf dem aktuellen Stand bleibe und alle Dienste ordnungsgemäss arbeiten.

Wie dem auch sei, plant Google künftig, im Netz keine Individuen mehr zu tracken. Inwiefern das "Herden-Tracking" besser sei, erfahren Sie hier.

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