Mietzins-Betrug

Wohnungsbetrüger haben es auf ukrainische Flüchtlinge abgesehen

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von Sophie-Kathrin Klimas und jor

Auch auf der Wohnungssuche nicht sicher - denn Kriminelle scheuen nicht davor zurück, ukrainische Flüchtlinge in ihrer Notsituation hinters Licht zu führen.

(Source: Kindel Media / pexels)
(Source: Kindel Media / pexels)

Die Betrugsmasche ist zwar nicht neu, das Ziel jedoch schon: Unter dem Titel "Gastfamilien bitte wachsam sein" warnt die Kantonspolizei Zürich auf ihrer Website "Cybercrimepolice.ch" vor Mietzinsbetrügern. Die Kriminellen seien auf das von der Stadt zugeschriebene Geld zur Mietzins-Abdeckung aus.

Gastfamilien meldeten der Polizei, dass bei ihnen wohnhafte Flüchtlinge aus der Ukraine zum Ziel einer Immobilienbetrugsmasche geworden sind. Nachdem die Flüchtlinge eine positive Zusage für den Schutzstatus S sowie die Bestätigung für die Deckung des Mietzinses durch die Asylorganisation Zürich erhalten haben, sind diese intensiv auf Wohnungssuche. Diesen Umstand nutzen nun Betrüger aus und versuchen, das für die Deckung des Mietzinses vorgesehene Geld zu ergaunern.

Die Behörden beschreiben das Vorgehen der Betrüger folgendermassen: Ein vermeintlicher Vermieter meldet sich bei den Wohnungssuchenden und behauptet nach dem ersten Kontakt, zwischenzeitlich im Ausland zu sein, womit eine Besichtigung und gegebenenfalls eine Übergabe durch einen Vertreter stattfinden soll. Daraufhin sollen die Interessenten eine Depotzahlung auf ein angebliches Airbnb-Konto leisten, um ihr Interesse am Vertragsabschluss zu bekräftigen.

Solch eine treuhänderische Dienstleistung bietet Airbnb jedoch nicht an. Um die Betrugsmasche echter aussehen zu lassen, verschicken die Betrüger ausserdem noch E-Mails mit einem Link, der einen zu einer echt wirkenden, aber gefälschten Website von Airbnb leitet, die tatsächlich eine Phishing-Website ist. Wie Phishing funktioniert und wie man die entsprechenden Versuche (fast) immer erkennen kann, erfahren Sie hier.

Solche betrügerischen Mails verschicken Kriminelle an Geflüchtete aus der Ukraine auf Wohnungssuche. (Source: cybercrimepolice.ch)

Im Verdachtsfall rät die Polizei:

  • Überweisen Sie nie vorgängig eine Kaution, ohne zuvor einen gültigen Vertrag erhalten und das Mietobjekt besichtigt zu haben

  • Ignorieren Sie jede Anzeige für eine Immobilie, deren Besitzer bereit ist, Ihnen das Objekt ohne vorherige Besichtigung gegen eine Kaution zu überlassen

Und falls bereits Geld überwiesen wurde:

  • Melden Sie die verdächtige Anzeige dem Betreiber der Immobilienplattform

  • Lassen Sie das Geld von der Bank blockieren (Überweisungsrückruf)

  • Melden Sie sich persönlich bei Ihrer lokalen Polizeistelle und erstatten Sie eine Strafanzeige

Betrüger versuchen auf allen Wegen, an das Geld von Flüchtlingen zu gelangen. Die Kantonspolizei Zürich warnte erst vor Kurzem, dass Betrüger ukrainische Flüchtlinge übers Ohr hauen. In diesen Fällen nutzen die Kriminellen ein Angebot von Schweizer Telkos aus, die Geflüchteten eine kostenlose SIM-Karte anbieten.

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