Littlebit steigt ins Service-Geschäft ein
Littlebit hat in Luzern-Root seine Geschäftszahlen präsentiert. Spannender als der Rückblick, war aber der Ausblick auf die kommende Zeit. Künftig erhält das Lösungsgeschäft mehr Gewicht. Digital Signage und IP-Surveillance versprechen gute Geschäfte.






Wachstum und neue Geschäftszweige: Patrick Matzinger, Geschäftsführer von Littlebit Technology hat in Root die Zahlen des Unternehmens vorgestellt.
Im vergangenen Jahr setzte das Unternehmen im DACH-Raum gesamthaft 232 Millionen Franken um, ein Plus von 25 Prozent gegenüber Vorjahr. 136 Millionen erwirtschaftete Littlebit in der Schweiz (+23 %), 68 Millionen in Deutschland (+29%) und 11 Millionen in Österreich (+11%).
Gutes Festplattengeschäft
40 Prozent seines Umsatzes erwirtschaftet der Distributor immer noch mit seinem Kern-Geschäft Storage. 1,45 Millionen Festplatten wurden gemäss GfK Schweiz im vergangenen Jahr verkauft. Gut die Hälfte davon wurden über Littlebit distribuiert, erklärte Matzinger.
Die Festplattenverkäufe sind in den vergangen Jahren gestiegen und sollen weiter zulegen. Grundsätzlich also eine positive Ausgangslage. Der Eintritt Littlebits in den deutschen Markt und die Übernahme von Memq dürften ebenso zum Wachstum im Speichergeschäft beitragen.
Lösungsgeschäft rückt ins Zentrum
Dennoch erarbeitete sich der Distributor neue Wachstumsfelder im Lösungsgeschäft. Hierzu zählt noch immer das Assemblierungsgeschäft unter dem Axxiv-Brand. "Die Axxiv-Systeme sind die Kronjuwelen von Littlebit", sagte André Niederberger, der an die Eröffnungsrede von Patrick Matzinger anknüpfte. Axxiv sei der grösste B-Brand im IT-Systemgeschäft in der Schweiz. Littlebit komme dabei seine überschaubare Dimension und die lokale Nähe zum Fachhandel zu Gute. Littlebit bietet etwa einen Reparatur-Service beim Kunden vor Ort für Business-Notebooks an.
Trotz des hohen Service-Levels seien die Preise im Schnitt konkurrenzfähig selbst zu jenen mit A-Brands wie etwa HP, erklärte ein Manager im Gespräch vor der Pressekonferenz. Allerdings wirtschaftet das PC-Geschäft stabil im eigentlich rückläufigen PC-Markt. Im Klartext: Es müssen neue Geschäftsfelder mit starken Wachstumsmöglichkeiten her. Und genau diese präsentierte Littlebit.
Digital Signage
Neben Consulting und Planung für Assemblierungsprojekte im PC-Umfeld adressiert Littlebit im Lösungsgeschäft die drei vertikalen Märkte Storage-Solutions, Display Solutions und IP-Surveillance. Dabei erwuchs gewissermassen ein Geschäft aus dem anderen, wie Niederberger erklärte. Durch die PC-Assemblierung und den dazu passenden Monitoren entwickelte sich das Geschäft mit Digital Signage.
Ein grosser Markt, wie Niederberger betont, in dem noch vieles ausprobiert werde. Littlebit will gemeinsam mit Fachhändlern als vollständiger Lösungsanbieter am Markt auftreten. Also von der Beratung, über die Assemblierung von individuellen Monitoren, bis hin zum On-Site-Service nach der Installation, soll alles aus einer Hand kommen.
Für den Content arbeite Littlebit mit dem auf Digital Signage spezialiserten Software-Haus Screenfood zusammen. Niederberger präsentierte auch gleich verschiedene Projektbeispiele. So nutzt etwa Meletronics eine Littlebit-Lösung zu dem Axxiv-Rechner als Zuspielgeräte gehören. Auch der Finanzdienstleister VZ Finanzportal setzt auf ein System von Littlebit. Eine Besonderheit sind die verbauten Grafikkarten von Matrox, die Littlebit als Assemblierungspartner einsetzen darf und nicht "ab Stange" gekauft werden können, wie Niederberger sagte. Spannender als die verwendete Hardware war aber, dass Niederberger die Projektpartner in seiner Präsentation ebenfalls vorstellte. So realisierte Littlebit das Meletronics-Projekt mit dem Partner Bison IT-Services und jenes von VZ Finanzportal mit Audiovisual Ganz.
Storage-Solutions
Der zweite Wachstumsmarkt für Littlebit ist das Storage-Solutions-Geschäft. Hierzu zählen etwa Storage-Server-, Back-up-, Archive,- und Virtualsierungslösungen. Diese will Littlebit mit Integrationspartnern anbieten. Hierfür bietet Littlebit Schulungen und Zertifizierungen für seine Fachhändler an. Eine Möglichkeit auch für die Fachhändler sich neue Kompetenzen zu erschliessen. Littlebit wird dadurch wiederum zu einem Value-Add-Disti im Storage-Umfeld.
Im vergangenen Jahr erwirtschaftete Littlebit mit Dienstleistungen 6 Prozent Umsatz, ein Plus gegenüber Vorjahr von 58 Prozent. Dieses Jahr, so hofft Matzinger, soll das Geschäft um gut 160 Prozent wachsen.
Neue Service-Tochter vorgestellt
Dass Lösungen und Services die Zukunft für Littlebit sind, wurde spätestens mit dem Auftritt von Alessandro Micera, Geschäftsführer der im März durch die Übernahme von Nexanet gegründeten und heute an den Start gegangen Littlebit IT Services. "Littlebit IT Services ist der Outsourcing-Partner für den Channel", sagte Micera zu Beginn und fasste zusammen, was die Littlebit-Tochter sein möchte. Das Geschäftskonzept basiert auf den vier Säulen Infrastruktur, Managed Services, Projekt-Engineering und Rechenzentrum.
Zum ersten Bereich zählen Assemblierungsprojekte über die Axxiv-Sparte genauso wie Reparatur-Services. Managed Services umfassen IaaS, SaaS, Unterhalt von Infrastrukturen von Rechenzentren inklusive verschiedener Service-Level. Auch Digital-Signage greift hier rein. Im Bereich Projekt-Engineering bietet Littlebit IT Services auch Software-Lösungen für Kunden, wie die Programmierung von Schnittstellen an. Ein Highlight der Präsentation war der vierte Bereich Rechenzentrum.
Eigenes Rechenzentrum
Littlebit betreibt ein eigenes Rechenzentrum mit insgesamt 100 Quadratmetern Fläche. Weitere 100 Quadratmeter sind bereits gemietet, ein Ausbau in Planung. Darin hostet Littlebit eigene Dienste, jene von Partnern und Infrastrukturen von Unternehmenskunden aus der Region Luzern. Littlebit als Colocation-Anbieter.
Im Fokus stehen aber Manged Services Partner, die ihre Infrastruktur bei Littlebit hosten wollen, wie Roman Carlin, CTO, von Littlebit IT-Services erklärte. Zusätzliche Angebote, wie etwa Webhosting, werden in Bälde lanciert, erklärten Littlebits Manager mit Blick auf die Zukunft.

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