ISE 2016

Samsung zeigt Digital Signage von morgen

Uhr | Updated
von Coen Kaat

Samsung hat an der ISE 2016 sein neues Digital-Signage-Portfolio vorgestellt. Die Firma zeigte was dieses Jahr kommt. Und faszinierende Spielereien, die kommen könnten.

Diese Woche findet in Amsterdam die ISE 2016 statt, die Integrated Systems Europe. Eine der wichtigsten Messen für die Digital-Signage-Branche. Hersteller aus aller Welt zeigen, wie und womit sie sich dieses Jahr auf dem Markt behaupten wollen.

Einer der grössten Stände gehört Samsung. Der Hersteller sieht Videowalls als eines der wichtigsten Themen der diesjährigen ISE. Samsungs Highlight ist das Display UHF-E mit einer Blende von 0,9 Millimetern auf der oberen und linken Seite des Displays sowie 0,5 Millimetern auf der unteren und rechten Seite. Baut man mit diesem Display eine Videowall, bleibt zwischen den Bildschirmen also ein Abstand von lediglich 1,4 Millimetern.

Videowalls mit Displays wie dem UHF-E sollen in den nächsten Jahren das traditionelle Schaufenster, wie man es von Modehäusern kennt, ablösen. In der Schweiz lasse das grosse Sterben der Schaufensterpuppen zwar noch auf sich warten, sagte Michel Schauenberg, Head of Display & Printing bei Samsung Business. Er war aber zuversichtlich, dass der Markt auch hierzulande an Fahrt aufnehmen werde.

Um den Markt anzukurbeln, feilt Samsung an der Benutzerfreundlichkeit seiner Lösungen. Denn solange man auf eine IT-Abteilung angewiesen sei, um Digital-Signage-Produkte zu verwenden, bleibe ihre Verbreitung eingeschränkt. Die neuen Videowalls des Herstellers sind daher ab Werk kalibriert. Zudem bietet sie Samsung in Bundles zusammen mit der Installation und den benötigten Wandhalterungen an. Wenn ein Händler ein Komplettpaket verkauft, geht ein Servicepartner von Samsung anschliessend im Namen des Händlers zum Kunden und montiert die Videowall.

Tschüss SSSP – hallo Tizen!

Ebenfalls im Sinne dieser einfachen Anwendung begann Samsung bereits vor drei Jahren damit, den Contentplayer direkt in seine Signage-Displays zu integrieren. Dies wirkt sich positiv auf den Stromverbrauch und den Kabelsalat aus.

Dieses Jahr sind bereits 90 Prozent des Line-ups mit Playern ausgerüstet. Laut Herstellerangaben sind die Prozessoren mittlerweile leistungsstark genug, um Live-Video mit einer Verzögerung von etwa einer Sekunde zu streamen.

Derzeit läuft auf den Chips die sogenannte SSSP – Samsung Smart Signage Platform. Ab Mitte des Jahres will der Hersteller jedoch auf das hauseigene Betriebssystem Tizen wechseln.

Digital Signage mit Durchblick

Bereits letztes Jahr präsentierten Samsung und andere Unternehmen transparente Displays. Die von Samsung waren jedoch nur zu 8 Prozent transparent. Dieses Jahr präsentierte das Unternehmen daher sein erstes zu 45 Prozent transparentes OLED-Display.

Das durchsichtige Display könnte etwa Schaufenster interessanter gestalten. An seinem Stand zeigte Samsung eine Schaufensterpuppe in einem Kleid. Der transparente Bildschirm erweckte den Anschein, als wechsle dieses die Farbe.

Abseits vom Showfloor in einem abgetrennten Bereich zeigte Samsung noch mehr. Hier präsentierte der Hersteller, wohin die 14 Milliarden US-Dollar flossen, die 2015 in die Entwicklung gesteckt wurden. Fotografieren war hier jedoch nicht erlaubt.

Samsung zeigte in der fotofreien Zone etwa seinen ersten Gaming-Monitor. Dieser verfügt über eine Bildwiederholrate von 144 Hertz und einer Reaktionszeit von einer Millisekunde. Der Monitor soll bereits im zweiten Quartal 2016 auf den Markt kommen.

Modulare Displays für spielerische Signage-Ideen

Ein Blickfang in Samsungs privaten Bereich war das neue 4K-Line-up. Dieses soll zu einem späteren Zeitpunkt auf den Markt kommen. Die UHD-Geräte wurden jedoch von Geschwistern in einem kleineren Format in den Schatten gestellt: den modularen Displays.

Die Displays lassen sich mit Magneten an einer beliebigen Stelle einer Wand befestigen. Die Rotation spielt dabei keine Rolle. Verbaute Sensoren sorgen dafür, dass das Bild stets korrekt gedreht ist. Zu einem späteren Zeitpunkt sollen die Module ihren Strom auch über Induktion beziehen.

Richtig interessant wurde die Demonstration, als ein zweites Display an die Wand gehängt wurde. Sobald die Displays aneinandergeschoben wurden, leuchtete der zweite Bildschirm auf. Das Bild berechnete sich in Sekundenschnelle neu und erstreckte sich nun über beide Display-Module.

Ein weiteres Modul verfügte über eine integrierte Kamera. Einmal am Verbund angeschlossen, konnte das Bild der Kamera ebenfalls über alle Displays geteilt werden. Ein Datum für den Marktstart wollte Samsung noch nicht nennen. Der Hersteller unterstrich aber seine Absicht, ein marktreifes Produkt daraus entwickeln zu wollen.

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