Peter Herger im Podium Business-Software

Was den Markt für Business-Software gemäss Proffix bewegt

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von Coen Kaat

Kaum ein Unternehmen kommt heute noch ohne einen Dschungel aus Buchstaben aus: ERP, CRM, BPM und Co. entscheiden oft über den Geschäftserfolg. Welche Trends den Markt für Business-Software derzeit prägen und welche Chancen sich für den Channel auftun, sagt Peter Herger, Geschäftsführer von Proffix Software.

Peter Herger, Geschäftsführer von Proffix Software. (Source: zVg)
Peter Herger, Geschäftsführer von Proffix Software. (Source: zVg)

Wie entwickelt sich der Markt für Business-Software in der Schweiz?

Peter Herger: In der elektronischen Datenverarbeitung (EDV) wurde schon früh Business-Software eingesetzt. So sind bereits seit bald 50 Jahren kompetente Lösungen für die Geschäftsadministration auf dem Markt, die laufend weiterentwickelt werden. Während zu Beginn vor allem standardisierte Abläufe in der Buchhaltung elektronisch verarbeitet wurden, entwickelte sich die Business-Software zusehends zu einer betriebswirtschaftlichen Gesamtlösung, wobei die Integrationsfähigkeit in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen hat. Heute, inmitten der digitalen Transformation, ist die Business-Software das zentrale Zahnrad im Ökosystem eines Unternehmens, um das sich die Prozesse und Abläufe drehen. Entsprechend wird sie immer mehr in Prozessen mit Dritten eingebunden.

 

Welche Themen prägen derzeit den Markt für Business-Software in der Schweiz?

Das Spektrum ist vielfältig, wobei immer die Themen ins Zentrum rücken, bei denen beim Kunden der Schuh am meisten drückt. Nach wie vor im Fokus stehen die Lösungen, die zur Umsatzsteigerung und zu einer höheren Kundenbindung beitragen. So sind CRM und Webshop die klassischen Treiber für Innovation in der Business-Software. Den Unternehmen in der Schweiz geht es immer noch relativ gut, sodass auf Veränderungen in den administrativen Abläufen zögerlich reagiert wird. Die steigenden Erwartungen an die Verfügbarkeit von Daten und Systemen – jederzeit von überall – und an die Datenqualität – Single Point of Truth – bringen jedoch Bewegung in die Administration. So liegt die grösste Herausforderung in der Integration von Prozessen und Drittdaten, ohne hohe Kosten zu verursachen. Business Intelligence etwa kann Unternehmen unterstützen, vorhandene Daten besser zu nutzen und die Datenqualität zu steigern.

 

Wie relevant sind zurzeit Hypes wie die Blockchain oder künstliche Intelligenz für Business-Software?

Blockchain hat aktuell auf die Business-Software (noch) keine Auswirkung, im Gegensatz zur künstlichen Intelligenz. Diese kann dazu beitragen, wiederkehrende Arbeitsprozesse zu vereinfachen und zu automatisieren. Wer den ersten Schritt mit BI gemacht und das Potenzial hinter seinen Daten erkannt hat, wird in einem zweiten Schritt prüfen, wie die Qualität und die Effizienz beim Anlegen von Daten erhöht werden kann. KI unterstützt mit Vorschlägen diesen Prozess, wobei der Entscheid nach wie vor vom Menschen selbst gefällt wird.

 

Wie beurteilen Sie die Zukunftsaussichten im Geschäft mit Business-Software?

Ohne Business-Software kann heute kein Unternehmen mehr konkurrenzfähig sein. Sie bildet die Basis zum Erfolg und birgt ein grosses Potenzial für die Zukunft. Der Markt ist ständig in Bewegung und entsprechend sind auch die Anbieter gefordert, beweglich zu bleiben. Nur mit agilen Lösungen kann sich ein Anwender genügend schnell im Markt bewegen und so wettbewerbsfähig bleiben.

 

Wie muss sich der Channel aufstellen, um in Verkauf und Implementierung von Business-Software erfolgreich zu sein?

Der Channel hat lange von Margen und dem Box Movement existiert. Heute müssen Händler in der Lage sein, dem Kunden einen Mehrwert zu bieten. Die Business-Software wird immer mehr zum Standard, die auf die Bedürfnisse und Prozesse eines Unternehmens angepasst werden muss, um die Prozesse zu automatisieren. Die Zukunft gehört den VARs (Value Added Reseller), die es verstehen, ein Standardprodukt für die Kunden zu optimieren. Das heisst, individuelle Prozesse zu verbessern und Schnittstellen zu Kunden und Lieferanten zu realisieren.

 

 

 

 

Die Antworten der anderen Teilnehmer des Podiums:

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