Martin Riedener im Podium Business-Software

Wohin sich der Markt für Business-Software laut Abacus bewegt

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von Coen Kaat

Kaum ein Unternehmen kommt heute noch ohne einen Dschungel aus Buchstaben aus: ERP, CRM, BPM und Co. entscheiden oft über den Geschäftserfolg. Welche Trends den Markt für Business-Software derzeit prägen und welche Chancen sich für den Channel auftun, sagt Martin Riedener, Partner und Mitglied der Geschäftsleitung von Abacus Research.

Martin Riedener, Partner und Mitglied der Geschäftsleitung von Abacus Research. (Source: zVg)
Martin Riedener, Partner und Mitglied der Geschäftsleitung von Abacus Research. (Source: zVg)

Wie entwickelt sich der Markt für Business-Software in der Schweiz?

Martin Riedener: Die Entwicklung ist seit Jahren positiv. Ein Trend zu Cloud-Lösungen ist spürbar, wobei vor allem bei mittleren und grösseren Unternehmen On-Premise-Lösungen nach wie vor die erste Wahl darstellen, wobei sie vermehrt in einem Rechenzentrum betrieben werden. Durch die Anwendung modernster Technologien sowie Apps und Portale werden ERP-Daten immer häufiger zwischen Mitarbeitenden, Kunden und Lieferanten im Sinn einer Kollaborationsplattform ausgetauscht.

 

Welche Themen prägen derzeit den Markt für Business-Software in der Schweiz?

Im Bereich der Technologie ist der Fokus auf die Automatisierung der Prozesse gerichtet. Dies hat beispielsweise zur Folge, dass sich Kreditkartenzahlungen zwischen einem Bankinstitut wie der Cornèrbank und dem Abacus ERP automatisch austauschen und verbuchen lassen. Spesenbelege können somit mit der mobilen App "AbaClick" sowie der hauseigenen Deep-Technologie und künstlicher Intelligenz direkt verarbeitet werden. Zudem stehen der Ausbau der mobilen Apps, Portale und Dashboards, die Anpassung an die gesetzlichen Anforderungen im Bereich Quellensteuer und Zeiterfassung sowie die Umstellung sämtlicher Applikationen auf den neuen QR-IBAN-Code im Fokus.

 

Wie relevant sind zurzeit Hypes wie die Blockchain oder künstliche Intelligenz für Business-Software?

Abacus verfolgt die Entwicklungen in diesen Bereichen aufmerksam. Insbesondere bei den neu entwickelten Deep-Technologien ist KI bereits im Einsatz. Wie immer setzt Abacus auf modernste Technologien, sobald sich ein konkreter Nutzen daraus ergibt.

 

Wie beurteilen Sie die Zukunftsaussichten im Geschäft mit Business-Software?

Abacus orientiert sich an den Konjunkturprognosen, die je nach Szenario derzeit einen Rückgang des BIP um 6 bis über 10 Prozent voraussagen. Im Sinn einer vorsichtigen Geschäftsführung muss Abacus davon ausgehen, dass die Software- und Wartungserträge im Jahr 2021 in diesem Umfang zurückgehen dürften, zumal die 50'000 Abacus-Kunden ein Spiegel der schweizerischen KMU-Landschaft sind.

 

Wie muss sich der Channel aufstellen, um in Verkauf und Implementierung von Business-Software erfolgreich zu sein?

Abacus setzt seit 35 Jahren erfolgreich auf das indirekte Vertriebsmodell. Aktuell sind rund 75 Abacus-Partner in der ganzen Schweiz mit mehr als 1200 Spezialistinnen und Spezialisten für den Verkauf, die Einführung und den Support im Einsatz. Mit ihrer langjährigen Erfahrung sorgen sie dafür, dass die Anwender die Abacus Business Software je nach Branche und Betriebsgrösse optimal einsetzen.

 

 

 

Die Antworten der anderen Teilnehmer des Podiums:

  • René Fitterer, SAP: "Wir sehen einen hohen Reifegrad bei der Durchdringung von Business-Software in Schweizer Unternehmen."

  • Peter Herger, Proffix: "Die Zukunft gehört den VARs, die es verstehen, ein Standardprodukt für die Kunden zu optimieren."

  • Thomas Hersche, Sage: "Blockchain und KI sind momentan noch Experimentierfelder, die aber an Bedeutung und Breite gewinnen können."

  • Ales Kupsky, Avectris: "Die Auswertung von Daten mittels KI ist dabei das Gold der Zukunft."

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