IT-Lehrstellen: Anbieter top, Anwender flop
Während IT-Anbieter rund doppelt soviel Lehrabgänger "produzieren", wie sie beschäftigen könnten, sieht es bei Anwender-Unternehmen, bei denen zwei Drittel aller IT-Angestellten arbeiten, umgekehrt aus. Dies zeigen neue Zahlen von ICT-Berufsbildung Schweiz.
Der Verband ICT-Berufsbildung Schweiz hat neue Zahlen zum Fachkräftemangel in der IT-Branche veröffentlicht. Im Vergleich zu erstmals im November 2010 umfassend erhobenen Daten hat sich der Bedarf etwas verringert.
Insgesamt soll 2020 im Vergleich zu heute ein zusätzlicher Bedarf von 72'600 Fachkräften bestehen. Während 22'600 durch Zuwanderung und 25’000 durch erwartete Arbeitsmarkteintritte gedeckt werden, bleibt ein ungedeckter Bedarf von 25'000. Dieser soll durch zusätzlich auszubildende Fachkräfte abgefedert werden. In der letzten Erhebung errechnete man noch einen ungedeckten Bedarf von 32’000 ITlern für das Jahr 2017.
Frauenanteil bei 13 Prozent
Derzeit arbeiten rund 176'600 IT-Fachkräfte in der Schweiz, das sind rund 6600 mehr als noch bei der letzten Erhebung. Unverändert am meisten, nämlich aktuell 61 Prozent, sind in der Softwareentwicklung tätig. Der Frauenanteil in der IT hat sich leicht von 11 auf 13 Prozent erhöht.
Die Zahlen zeigen insgesamt eine leichte Verbesserung im Vergleich zur Erhebung von 2010. Damals hat der Verband eine Zunahme von 3000 Lehrstellen auf dem Ausgangswert von 2009 von 7325 zum Ziel gesetzt. Dies wären jährlich rund 2000 Lehrstellen mehr als im vergangenen Jahr. 2011 wurden im Vergleich zu 2009 immerhin rund 15 Prozent mehr Ausbildungsplätze im Bereich IT angeboten. Insgesamt entspricht das 8446 Lehrstellen.
Noch fehlen 2000 Lehrstellen jährlich
Die Informatiker-Lehre zog mit 6899 rund 10 Prozent mehr Interessierte an als noch 2009. Besonders stark zugenommen - um rund 50 Prozent auf 1547 - hat die Anzahl Mediamatiker-Lehrstellen.
Der Aufruf des Verbands ICT-Berufsbildung Schweiz, noch mehr Lehrstellen zu schaffen, klingt deshalb nicht ab. Er ergeht insbesondere an IT-Anwender-Unternehmen, wie Präsident Andreas Kaelin an der Pressekonferenz hervor hob. Bei diesen arbeiten rund zwei Drittel der IT-Beschäftigten in der Schweiz.
Beratungsunternehmen tun fast nichts
Während IT-Dienstleister- und Anbieter rund doppelt soviel Lehrabgänger "produzieren", wie sie derzeit beschäftigen könnten, sieht es bei Anwender-Unternehmen wie etwa Banken und Versicherungen sowie dem Gross- und Detailhandel ziemlich genau umgekehrt aus. Besonders akut sieht es bei Beratungsunternehmen aus, die fast keine IT-Lehrstellen anbieten.
Um die IT-Ausbildung breiter und stärker zu etablieren, dürfte wohl noch etwas Zeit vergehen. Genau, wie beispielsweise Schreinereibetriebe nicht nur Schreinerlehrlinge, sondern auch KV-Leute ausbilden, würden die Unternehmen je länger desto mehr nicht darum herum kommen, mehr IT-Lehrstellen anzubieten, so der Tenor am Presseanlass. Möglich sei dies etwa auch mit Lehrverbünden.
Höhere Berufsbildung wenig beliebt
Deutlich schlechter als bei der Lehrstellensituation sieht es bei der höheren Berufsbildung aus. Bei den Fachabschlüssen und Diplomen ist die angestrebte Verdoppelung auf 800 Abschlüsse pro Jahr deutlich verfehlt worden und sank um über 18 Prozent auf 350.
Dies dürfte mit der derzeit fehlenden internationalen Anerkennung im Vergleich zu Universitäts- und Fachhochschul-Abschlüssen zu tun haben. Der Verband fordert deshalb die Politik auf, diese Abschlüsse im internationalen Kontext besser zu positionieren.
Doch auch an der Basis will der Verband ansetzen. Er fordert, die Informatik in der Schule als obligatorisches Fach einzuführen. Laut einem Bericht der "NZZ am Sonntag" ist dies im neuen Lehrplan, der 2014 fertig gestellt werden soll, noch nicht vorgesehen.

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