Editorial

Wie KI und Nachhaltigkeit die Schweizer RZ-Landschaft umkrempeln

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von Coen Kaat
Coen Kaat, stellvertretender Chefredaktor. (Source: Netzmedien)
Coen Kaat, stellvertretender Chefredaktor. (Source: Netzmedien)

Wissen Sie, welches europäische Land die meisten Rechenzen­tren (RZ) pro Kopf hat? Die Schweiz! Das ist zwar nichts Neues. Hinter dem Anschein der Beständigkeit in der Schweizer RZ-Landschaft verbergen sich aber ­einige Veränderungen in jüngster Vergangenheit. Die Redaktion analysiert den Markt im Rahmen einer alle zwei Jahre erscheinenden Marktübersicht. So kamen seit der letzten Ausgabe einige neue RZs hinzu. Green hat 5600 Quadratmeter an zusätzlicher RZ-Fläche. Bis zur nächsten Marktübersicht 2026 werden wohl nochmals 11 600 Quadratmeter hinzukommen. Auch NorthC und RZO bauten ihre Kapazitäten aus. Mehrere weitere Anbieter steigerten die Anzahl Racks in ihren bestehenden Räumlichkeiten.

Seit der vorherigen Ausgabe 2022 sind aber auch einige ­Namen verschwunden. Interxion betreibt seine Rechenzentren mittlerweile unter dem Namen Digital Realty. Acdalis wurde von Convotis übernommen. Und Safe Host ist nun in die Stack Infrastructure Platform von IPI Partners integriert. Mehr zu den Veränderungen in der RZ-Landschaft lesen Sie in der Marktübersicht.

Hinter diesen Entwicklungen stehen verschiedene Treiber – allen voran die künstliche Intelligenz (KI) und die Nachhaltigkeit. Mit der zunehmenden Verbreitung von KI-Tools wie ChatGPT und Co. wächst auch der Bedarf an Rechenleistung. Für Anbieter von RZ-Dienstleistungen steigen also Nachfrage und Anforderungen gleichermassen. Wie sich dies auf das Geschäft auswirkt, sagen Experten von AWS, Data11, Equinix, Google, nLighten, NorthC und Vantage im Podium.

RZ-Betreiber sehen sich zudem gleichzeitig auch mit veränderten Bedürfnissen im Bereich der Nachhaltigkeit konfrontiert. Auch hier spürt man den KI-Hype: Die aufgrund der KI gestiegene Nachfrage verschärft etwa die Problematik des hohen Energieverbrauchs, während Kriterien für Stromverbrauchseffizienz (PUE) und Wassernutzungseffizienz (WUE) in der Branche unterdessen Standard sind. Die künstliche Intelligenz ist aber nicht nur Teil des Problems; sie kann auch Teil der Lösung in der Nachhaltigkeitsfrage sein, wie Sie im Hintergrundbericht lesen. Die Antwort auf die Frage, wie das RZ von morgen aussieht, wird wohl die nächste Marktübersicht über die Schweizer RZ-Landschaft im Jahr 2026 prägen.

Ich wünsche viel Vergnügen bei der Lektüre der aktuellen Aus­gabe des "IT-Markt" zum Thema Rechenzentren.

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