Sunrise dennoch unzufrieden

Comcom senkt Entbündelungspreis

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Swisscom verlange zuviel Geld für die Übermittlung von Daten und Gesprächen auf der letzten Meile, fand Sunrise. Comcom sah das ähnlich und hat jetzt die Preise rückwirkend gesenkt. Aber nicht tief genug, wie Sunrise moniert.

Der Provider Swisscom hatte für die Entbündelung der letzten Meile von Drittanbietern einen Preis von 15,80 Franken verlangt. Die Eidgenössische Kommunikationskommission Comcom überprüfte die Preise auf Wunsch von Swisscoms Mitbewerber Sunrise. Nun hat Kommission Sunrise Beschwerde zugestimmt und die Preise für die letzte Meile gesenkt.

Rückwirkend reduzierte Comcom für dieses und letztes Jahr die Preise für die Entbündelung der letzten Meile. Neu kostet die letzte Meile für das Jahr 2012 15,50 Franken und für 2013 15,20 Franken, teilte die Kommission mit. Rückwirkend muss Sunrise also zwischen 2 und 4 Prozent weniger an Swisscom bezahlen.

Preise dennoch zu hoch

Comcom betont, dass der neu festgelegte Entbündelungspreis aber immer noch rund 4 Franken über dem europäischen Mittel liegt. Sunrise geht die Senkung der Preise deshalb nicht weit genug.

Der Provider zeigt sich enttäuscht von Comcom. "Das hohe Preisniveau beziehungsweise die Preisentwicklung in der Schweiz ist für eine auslaufende Technologie wie Kupfer nicht sachgerecht und das tatsächliche Kostenniveau von Swisscom dürfte um einiges tiefer liegen. Das führt zu einer Diskriminierung der Konkurrenz", klagt Sunrise in einem Communiqué, dass keine 30 Minuten nach der Ankündigung von Comcom veröffentlicht wurde.

Preisberechnung künftig auf der Basis eines Glasfasernetzes

Wie Comcom schreibt, ist Swisscom als der dominierende Provider verpflichtet, bestimmte Dienstleistungen seinen Mitbewerbern zu marktgerechten Preisen anzubieten, wie der Artikel 11 des Fernmeldegesetzes vorschreibt. Swisscom berechnet die Preise gegenwärtig auf der Grundlage der Datenübermittlung via Kupferleitungen.

Künftig sollen die Preise auf Basis der modernen Glasfaserinfrastruktur errechnet werden. Allerdings will Comcom das Ergebnis der Revision der Verordnung über Fernmeldedienste (FDV) des Bundesrats abwarten.

Comcom weist darauf hin, dass Drittanbieter gegen den aktuellen Entscheid den Rechtsweg einschlagen können. Sunrise will deshalb den Entscheid von Comcom im Detail prüfen und gegebenefalls einzelne Punkte beim Bundesverwaltungsgericht anfechten.

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