Zahlen zum dritten Quartal 2012

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Der PC-Markt spürt die Smartphone- und Tablet-Konkurrenz. Fast alle Hersteller gaben im dritten Quartal dieses Jahres nach. Der Boom der letzten Jahre scheint vorbei.

Der europäische PC-Markt hat ein schwieriges drittes Quartal 2012 hinter sich. Während Tablets heiss begehrt bleiben, waren die PC-Zahlen rückläufig. Gemäss Zahlen der Marktforscher von Gartner lag die Zahl der ausgelierten Geräte in Europa 15,4 Prozent tiefer als im Vorjahresquartal. In Deutschland gab es gar einen Rückgang um 19 Prozent.

Abwartender Markt

In allen Segmenten wurden weniger Geräte ausgeliefert. Sowohl bei Mobile-PCs, Desktop-PCs und bei Consumer-PCs als auch bei Business-PCs, gingen die Auslieferungen um mindestens 15 Prozent zurück. Insgesamt 13,6 Millionen PCs wurden von Juli bis September in Europa ausgeliefert.

Mike Escherich, Chefanalyst bei Gartner, erklärt den Rückgang mit einem abwartenden Markt: "Die Händler wollten ihr Inventar räumen, bevor sie es mit neuen Windows-8-Geräten auffüllen. Die Konsumenten ihrerseits warteten mit einem Kauf ab, da sie auf Windows 8 warteten."

HP in der Übergangsphase

Hewlett Packard (HP) bleibt im europäischen Markt die Nummer 1 unter den Herstellern mit 2,622 Millionen abgesetzten Geräten. Verglichen mit den 3,371 Millionen Geräten aus der Vorjahresperiode ist dies aber ein Rückgang um 22,2 Prozent. HP muss deshalb weitere 1,7 Prozent Marktanteile abgeben und macht nun noch 19,3 Prozent des Marktes aus. "HPs neue Führung hat einige Anstrengungen unternommen, um das Unternehmen auf Kurs zu bringen. Aber Übergangsperioden sind immer schwierig", erklärt Gartner-Chefanalyst Escherich die Zahlen von HP.

Acer profitiert von HPs Rückgang und schliesst näher an die Spitze auf. Mit 1,92 Millionen ausgelieferten PCs (minus 14,6 Prozent), macht die Nummer Zwei einen Marktanteil von 14,1 Prozent aus (plus 0,1 Prozent). "Trotz einem zweistelligen Rückgang bleibt Acer führend bei Consumer-PCs in Westeuropa", sagt Escherich.

Lenovo kämpft sich vor

Asus ist drittgrösster Hersteller mit 1,46 Millionen abgesetzten Geräten (minus 6,8 Prozent). Die Verkäufe von Netbooks und Ultrabooks sind laut Escherich enttäuschend gewesen. Trotzdem konnte Asus seinen Marktanteil um 0,9 Punkte auf 10,7 Prozent steigern.

An vierter Stelle folgt neuerdings Lenovo mit 1,265 Millionen ausgelieferten PCs (plus 7,7 Prozent). Der Hersteller konnte Dell auf den fünften Platz verdrängen und meldet das zweite Quartal in Folge starke Zahlen. Als einziger Hersteller unter den grossen Fünf konnte Lenovo seine Liefermenge erhöhen. Lenovos Marktanteil stieg um zwei Punkte auf 9,3 Prozent. Lenovos aggressive Preisstrategie, speziell im Businessbereich, sei aufgegangen, glaubt Escherich.

Konkurrenzfähig zu Mobile Devices

Dell konnte nur noch 1,204 Millionen Geräte absetzen (minus 17,1 Prozent) und macht noch einen Marktanteil von 8,9 Prozent aus (minus 0,1 Prozent).

Trotz den rückläufigen Zahlen verspricht Escherich Besserung, dämpft aber sogleich zu hohe Erwartungen: "Der PC-Markt könnte wieder zum Wachstum zurückkehren. Aber das Wachstum wird nicht mehr so stark sein wie noch vor ein paar Jahren." Die grosse Herausforderung für die PC-Hersteller werde sein, Geräte zu entwickeln, die konkurrenzfähig zu Mobile Devices wie Tablets und Smartphones sind.

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