Stift und Papier mit mobilen Endgeräten verbinden
Mit dem Livescribe 3 Smartpen sollen die analoge Handschrift und digitale Endgeräte zusammenfinden. Notizen und Skizzen landen via Bluetooth direkt auf dem iPhone, iPad oder iPod Touch. Der Smartpen kann aber noch mehr. Im Test musste er zeigen, was und wie gut er das kann.




Für Journalisten ist es oft die Regel: Bei einem Interview, an einer Pressekonferenz oder auch in der Redaktionssitzung machen sie Notizen. Handschriftlich. Aber auch andere Berufstände sind auf Notizen als Gedankenstützen und zur Dokumentation angewiesen. Sei es bei Meetings, bei Kundengesprächen, Partnern oder Kollegen.
Wäre es nicht praktisch, diese handschriftlichen Notizen schon beim Akt des Aufschreibens direkt in ein digitales Format verwandeln zu können? Dazu noch, ohne auf den Komfort eines Kugelschreibers und echten Papiers verzichten zu müssen? Mit dem Livescribe 3 Smartpen ist das möglich. Am besten funktioniert das automatische Transkribieren bislang mit in Englisch verfassten Notizen. Die Funktion steht aber auch für andere Sprachen zur Verfügung. Trotzdem lassen sich aufgezeichnete Notizen jeder Sprache etwa seitenweise in PDFs umwandeln, direkt in Onenote übertragen, drucken oder per E-Mail verschicken.
Bislang keine Android-Version verfügbar
Doch bevor die Arbeit mit dem Smartpen beginnen kann, gilt es, eine noch bedeutendere Hürde zu bewältigen. Der Stift ist nämlich bislang nur mit iOS-7-Geräten kompatibel. An einer Android-Version arbeitet der Hersteller noch. Ist ein iOS-7-Gerät aber zur Hand, fällt die Einrichtung des Smartpens sehr einfach aus.
Die zugehörige Livescribe-App kann im App-Store kostenlos heruntergeladen werden. Nach Öffnen der App und Einschalten des Stiftes verbinden sich iPhone/iPad und Stift automatisch via Bluetooth. Um nun Notizen aufzeichnen zu können, benötigt die Nutzerin lediglich noch ein Livescribe-Notizbuch, das im Lieferumfang des Smartpens inbegriffen ist. Das spezielle Notizbuch besitzt nämlich verschiedene Markierungen, die der Stift erkennt, sobald der Nutzer sie mit dem Stift "anklickt". Auf diese Weise lässt sich die Aufzeichnung steuern.
Audioaufzeichnungen über das Mikrofon des iPhones/iPads
Neben dem Aufzeichnen der Handschrift beherrscht der Smartpen aber noch mehr. Bei Bedarf kann er mit dem internen Mikrofon des iPhones oder iPads gekoppelt werden. Auf diese Weise sind parallel zu den Notizen auch Audioaufnahmen möglich, die dann mit den Notizen in Echtzeit synchronisiert werden. Das ist vor allem bei der späteren Weiterverarbeitung der Aufzeichnungen hilfreich. So kann ganz einfach in der Audioaufnahme navigiert werden. Von Stichwort zu Stichwort.
Des Ganzen bedarf es aber auch einiges an Disziplin. Wer sich auf die Audioaufnahme verlässt und deshalb das Mitschreiben vernachlässigt, kann am Ende nur schlecht durch die Aufnahme steuern. Je beständiger der Nutzer mitschreibt, umso mehr Anhaltspunkte hat er später.
Haptik verbesserungswürdig
Die Aufnahmequalität steht und fällt allerdings mit der Umgebungslautstärke. Livescribe kann man hier jedoch nicht zur Rechenschaft ziehen, da das Mikrofon des iPhones respektive iPads verwendet wird. Ansonsten überzeugt der Scanner des Smartpens auch bei widrigen Lichtverhältnissen. Die Notizen haben stets die gleiche Qualität und sind je nach Handschrift auch sehr gut lesbar. Ebenso überzeugend ist die Akkuleistung. Der Hersteller verspricht bei voller Ladung 14 Stunden Laufzeit. Im Test sank die Ladung des Akkus während einer Woche intensiver Nutzung nur auf knapp unter 50 Prozent.
Das haptische Erlebnis des Livescribe 3 Smartpen ist allerdings nicht ganz so zufriedenstellend wie die Akkuleistung. Obwohl der Stift nicht über die Massen dick ist, weist er doch gut den doppelten Umfang eines klassischen Schreibutensils auf. Nach kurzer Zeit gewöhnt sich die Hand jedoch daran und das Schreiben fühlt sich natürlich an.
Die Abdeckung des USB-Ladeanschlusses irritiert hingegen dauerhaft. Sie besitzt eine Gummi-Spitze, die sich wie die Kappe eines herkömmlichen Kugelschreibers drücken lässt. Intuitiv drückt der Nutzer darauf, wenn er den Stift einschalten will. Dies geschieht jedoch über einen Drehschalter in der Stiftmitte. Hinzu kommt, dass die Abdeckung nicht sonderlich fest sitzt und so relativ leicht verloren gehen kann. Hier gibt es eindeutig noch Verbesserungspotenzial.
Fazit
Unter dem Strich ist der Livescribe 3 Smartpen ein überzeugendes und vor allem nützliches Produkt. Die zugehörige App ist auf die wesentlichen Funktionen reduziert und selbsterklärend. Die Arbeit mit Stift und Notizbuch kann direkt nach dem Auspacken ohne grosses Studieren der Bedienungsanleitung beginnen. Abzüge gibt es deshalb nur für die lose Verschlusskappe und die Beschränkung auf iOS-Geräte.
Der Livescribe 3 Smartpen ist in zwei Varianten erhältlich. In der Standard-Version wird der Stift mit einem 50-Blatt Starter-Notizblock sowie einem Micro-USB-Ladekabel und einer schwarzen Wolframcarbid-Kugelschreibermine mittlerer Schreibstärke ausgeliefert. In der Version "Pro Edition" liegen dem Stift zusätzlich eine Lederhülle für das gebundene Notizjournal mit 100 Blatt, ein Jahresabo für Evernote Premium, das Ladekabel sowie eine zusätzliche Mine bei.
In der Schweiz wird der Livescribe 3 Smartpen von Dataquest, Officeworld, Brack sowie Intellishop vertrieben.

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