Epson Roadshow 2013

Die Söhne des EP-101

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Tintenstrahldrucker sind effizienter als Laser-Drucker. Sie benötigen weniger Strom. Das behauptet zumindest Epson. Im Rahmen seiner Roadshow konnten sich gestern Kunden und Partner des Herstellers ein Bild davon machen und den nötigen Strom gleich selbst produzieren.

Die Epson Roadshow ist zu Ende. Nach rund drei Wochen quer durch Deutschland hat gestern die Städte-Tour des japanischen Herstellers im Radisson Blu am Flughafen Zürich ihren Abschluss gefunden. Im Zentrum standen vor allem Drucker und Projektoren. Epson zeigte seinen Partnern und Kunden aber auch, wo Sparpotential besteht und welche Geschäftsmöglichkeiten sich bieten. Bevor es ins Detail ging, eröffnete der Geschäftsführer der Zweigstelle DACH, Henning Ohlsson, die Veranstaltung mit einem historischen Rückblick.

Am Anfang stand eine Holzhütte, kaum grösser als ein Chalet. Dort stellte Epson – damals noch Seiko – Uhren her. Den Höhepunkt dieser Uhrenproduktion markierten die Olympischen Sommerspiele 1964 in Tokyo. Damals kamen Uhren des Herstellers als Messinstrumente zum Einsatz. Um die Ergebnisse der Sportler zu Papier zu bringen, benötigte man aber auch Drucker. Seiku lieferte diese und legte damit den Grundstein für den Digitaldruck.

EP und Son = Epson

1968 brachte das Unternehmen dann das Modell EP-101 auf den Markt. Dieser "Kleinstdrucker" gilt als der Urvater aller nachfolgenden Drucker. Gleichzeitig war er auch der Namensgeber für das heutige Unternehmen. Das Nachfolgemodell trug nämlich den Namen "Son of EP-101". Aus EP und Son wurde Epson.

Heute entwickelt Epson neben Druckern auch Projektoren, Scanner, Computer und Industrieroboter. Die Ingenieure des Herstellers arbeiten zudem an einer 3D-Brille. Die Brille kann etwa Arbeitsanweisungen direkt auf ein Werkstück projizieren. Die Japaner sehen aber auch Einsatzmöglichkeiten im medizinischen Bereich.

"Der Kunde von heute ist ein wahrer Despot"

Nach Ohlssons Geschichtsstunde sprach Tim Cole, Journalist und Blogger der ersten Stunde, über die Trends der digitalen Welt. Fast schon in Lagerfeuermanier erzählte Cole von digitaler Vernetzung, von IT ohne Grenzen und Cloud Computing, von Mobilität und Big Data, von der "totalen Auswahl" und den "neuen" Kunden.

Die Digitalisierung der Welt führe zu einer Machtverschiebung. Durch seine Marktübersicht und das weltweite Angebot, sei der Kunde heute tatsächlich ein König, ein wahrer Despot.

Ein Fahrrad, das drucken kann

Weiter ging es mit Produktmanager Andreas Asel und warum Tinte besser als Laser ist. Tintenstrahldrucker sind die Zukunft im Büro, erklärte Asel. Sie seien 80 Prozent effizienter als Laser-Drucker. Der Stromverbrauch liege deutlich unter dem eines Laserdruckers. Wie wenig ein Tintenstrahler tatsächlich benötigt, konnten die Teilnehmer des Events wortwörtlich am eigenen Leib erfahren.

Epson hatte in Zürich nämlich eine spezielle Installation dabei. Ein Fahrrad, das mit einem Dynamo verbunden war, der seinerseits an einem Multifunktionsdrucker hing. Rund fünf Minuten abstrampeln reichten aus, um konstant etwa 20 bis 30 Watt Leistung zu erzeugen. Das genügte dem angeschlossenen Gerät, um eine Seite zu scannen und anschliessend auszudrucken.

Nach der Mittagspause gab es dann "IT zum Anfassen". Die Produktmanager von Epson zeigten und erklärten den Kunden und Partnern Trends wie drahtloses Drucken, Scannen und Projizieren und die Vorteile von Tinte – abseits der Stromeinsparungen.

Epson will auch in der dritten Dimension drucken

Im persönlichen Gespräch in der Pause betonten Giordano Sticchi, Geschäftsführer Epson Schweiz, und Henning Ohlsson, dass Epson auch in Zukunft am indirekten Vertriebsmodell festhalten will. Komme was wolle, der Hersteller werde seinen Händlern und Kunden keine Konkurrenz machen durch den direkten Vertrieb seiner Produkte.

Das Channelprogramm sei breit gegliedert und massgeschneidert. Für jeden Partner könne ein individuelles Modell erstellt werden, um eine gute Zusammenarbeit zu gewährleisten.

Ohlsson und Sticchi liessen sich auch zu einem kleinen Blick in die Zukunft der Produktpalette hinreissen. Der bereits losgetretene Trend des 3D-Drucks sei auch für Epson ein Thema. Details wollten die beiden keine Preis geben, aber man dürfe auf das nächste Jahr gespannt sein. Ohlsson zeigte sich ausserdem sehr überzeugt davon, dass Hersteller ohne Tintentechnologie künftig verschwinden werden.

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