Logitech kämpft um Nachfrage in Europa
Logitech hat die Erwartungen von Analysten in seinem vierten Geschäftsquartal (31. März) nicht erfüllt: Ein Umsatzeinbruch in Europa verschlechtert die Geschäftszahlen. Der Gesamtumsatz stieg im Vergleich zum Vorjahr nur leicht – um 4,2 Prozent auf 547,6 Millionen US-Dollar. Der Gewinn lag bei 2,7 Millionen US-Dollar. Nach drei starken Quartalen kam der Umsatzeinbruch in Europa überraschend: In Erwartung eines guten Geschäftsquartals waren die Lager voll.
Der Nachfrageeinbruch führte zu einem Überschuss in den Lagern. Diesen versuchte Logitech mit Preisreduktionen und Promotionsprogrammen zu reduzieren, was jedoch misslang. Die Preisreduktionen seien zu schnell und zu breit eingeführt worden, erklärte Logitech im Nachhinein. Dies führte zu einem Verlust von Marktanteilen, zu höheren Verkaufskosten und unzufriedenen Kunden, was wiederum die Auftragslage negativ beeinflusste.
«Bad execution»
Gerald Quindlen, CEO von Logitech, sprach an einer Pressekonferenz Ende April von «bad execution», mit der man bestehende Probleme verschlimmert habe. Das Unternehmen habe darüber hinaus schlecht mit dem Channel zusammengearbeitet. Ganz im Gegensatz zu Europa boomten die Geschäfte in Amerika und Asien: Dort stiegen die Verkäufe um elf beziehungsweise 30 Prozent. Dazu trugen wohl auch die knapp 100 Millionen Computermäuse bei, die das Unternehmen im letzten Jahr verkaufte – Rekord, wie Quindlen verlauten liess.
«Europa wieder auf Spur bringen»
Logitech will nun sein Sorgenkind Europa wieder auf Spur bringen. Quindlen kündigte eine Produktoffensive an, die seitens des Channels sehr begrüsst werde. Mit gezielten Massnahmen im Laufe der nächsten beiden Quartale wolle Logitech die Lage verbessern. Dazu gehöre unter anderem die Auswechslung des Verkaufschefs. Laut Andreas Müller, IT-Aktien- Analyst der Zürcher Kantonalbank (ZKB), könnte es sein, dass Logitech erst zum Weihnachtsgeschäft wieder zur Normalität zurückfindet.
Ausblick - Besserung wahrscheinlich
In Anbetracht des Umsatzeinbruchs in Europa spricht Analyst Andreas Müller von der Zürcher Kantonalbank bei Logitech von einem «ungewohnt schlechten Preis- und Verkaufsmanagement ». Er rechnet damit, dass die diesbezüglichen ergriffenen Massnahmen in den nächsten beiden Quartalen zu besseren Geschäftsresultaten führen werden. Den Umsatzeinbruch erklären sich einige Analysten mit dem höheren Absatz von Tablets und Smartphones. Diese benötigen kaum Peripheriegeräte – das eigentliche Kerngeschäft von Logitech. Andere wiederum sehen unter anderem die europäische Rezession als Grund für die gesunkene Nachfrage. In Europa habe Logitech den Markt durchdrungen. Dies sei in Asien noch nicht der Fall, da dort noch lange nicht jeder Haushalt über einen Computer verfüge. Die Analysten der ZKB stufen die Aktie in einem Bericht mit «Marktgewichten» ein.
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