Podium - Storage

"Daten sind eine 'scharfe Waffe' im harten Wettbewerb"

Uhr | Updated
von Marc Landis

An dieser Stelle finden Sie immer am Freitag ein Interview mit einem wichtigen Exponenten der Schweizer ICT-Branche. Heute beantwortet Roger Brustio, bei HP Schweiz für das Storage-Geschäft verantwortlich, Fragen zum Thema "Möglichkeiten im Storage-Business" und zur allgemeinen Entwicklung des Marktes.

Roger Brustio, HP Schweiz (Quelle: HP Schweiz)
Roger Brustio, HP Schweiz (Quelle: HP Schweiz)

Storage scheint ein krisensicheres Geschäft. Was muss der Channel beachten, um langfristig im Storage-Business Geld zu verdienen?

Roger Brustio: Storage ist tatsächlich ein gutes Geschäft, weil das Datenwachstum ungebremst ist. Das weltweite Datenvolumen verdoppelt sich etwa alle 12 bis 18 Monate. Hinzu kommt, dass die Unternehmen erkannt haben, dass Daten – nach den Mitarbeitenden – das zweithöchste Gut sind. Ein gutes Datenmanagement ist für viele Unternehmen ein entscheidender Wettbewerbsvorteil, kann umgekehrt aber auch die Existenz bedrohen, wenn mit Daten nicht sorgsam umgegangen wird. Der Channel kann mit der Aufgabe wachsen: Businesspartner von HP haben verstanden, dass sie ein ’Trusted Advisor’ der Kunden sein müssen, die ihm nicht Magnetplatten verkaufen, sondern zusammen mit dem Kunden eine massgeschneiderte Lösungen erarbeiten, die ihm den meisten Mehrwert bringt.

Wie können Händler beziehungsweise Systemintegratoren ihren Unternehmenskunden dabei helfen, mit ihren Daten Geld zu verdienen?

Die richtige Information zur richtigen Zeit ist für Unternehmen oft der entscheidende Wettbewerbsvorteil. Damit Daten zu Informationen werden können, müssen sie richtig gemanagt werden. Systemintegratoren sollten ihre Rolle entsprechend defi- nieren: Sie sind nicht dafür zuständig, den Kunden zu helfen, Daten zu «versorgen», sondern aus Daten eine «scharfe Waffe» im harten Wettbewerb zu machen. Das ist die Kür. Natürlich müssen sie auch die Pflicht beherrschen: Compliance, Datensicherheit und Ähnliches müssen gewährleistet sein.

Welche Speicherlösungen brauchen KMUs heute, um der Datenflut Herr zu werden?

Das hängt weniger von der Grösse als vielmehr von der Branche ab. Je nach Branche und Kundenbedürfnissen sind verschiedene Lösungen gefragt. In der Bankenbranche sind beispielsweise die Anforderungen hinsichtlich Compliance sehr hoch. In anderen Branchen ist Flexibilität ein wichtiger Gesichtspunkt. Ein Einfluss hat auch, in welchem Umfeld die Speicherlösung innerhalb des Unternehmens steht: Ist es eine Entwicklungsumgebung oder ist es eine Produktionsumgebung? Von diesen verschiedenen Einflussfaktoren abgesehen lässt sich feststellen, dass Unternehmen heute sehr häufig in Richtung Private Cloud tendieren, weil dieser Ansatz eine sehr hohe Flexibilität ermöglicht.

Welchen Herausforderungen sehen Sie sich im Zusammenhang mit dem Storage-Geschäft als Systemintegrator im Markt gegenüber?

Die grösste Herausforderung besteht darin, die Silo-Strukturen aufzubrechen und den Storage in ein Gesamtkonzept zu integrieren. Fakt ist nämlich, dass die IT über die letzten 20 Jahre wie ein Set von Projekten und Silos eingerichtet wurde und danach relativ statisch blieb. Dies verursachte eine Überversorgung für die meisten Organisationen, eine mangelnde Flexibilität und Probleme beim Aufsetzen von neuen Services. Die Converged Infrastructure (CI) von HP ist die Antwort darauf, weil die Infrastruktur von den Anwendungen effektiver gemeinsam genutzt werden kann. Die Anwendungen können 'leben und atmen'. Nun können kleinere Erweiterungen je nach Bedarf ergänzt oder entfernt werden. Der konvergierte Teil der CI vereint die Server-, Storage- und Netzwerk- Hardware, damit sie in kleinere Erweiterungseinheiten aufgeteilt werden kann.

Welches sind die Storage-Trends des nächsten Jahres?

Die beiden grossen Trends sind die oben genannte Datenexplosion sowie der Trend zum Cloud Computing. Das erfordert höchste Effizienz bei der Datenspeicherung sowie Flexibilität bei der Storage-Provisionierung, da im Cloud Computing per Definition nicht genau vorhergesagt werden kann, wann die Belastungsspitzen sind. Das erfordert neue Technologien, zum Beispiel Thin Provisioning. Mit Thin Provisoning von HP 3PAR kann den Nachfragern bei Bedarf aus einem Speicherpool dynamisch mehr Speicherkapazität zur Verfügung gestellt werden, als eigentlich vorgesehen war. Das System gleicht dabei den unterschiedlichen Bedarf der verschiedenen Nachfragenden aus. Speichersysteme können so wesentlich besser ausgelastet werden, was weniger Hardware und Strom erfordert – eine Überprovisionierung, wie sie heute oft der Fall ist, wird vermieden.

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