"In Managed Print Services liegt die Zukunft des Channels"

Wie muss sich der Channel aufstellen, um im Drucker­business Geld zu verdienen?

Sabine Wolf: Die Margen im reinen Hardware- und Supplies-Business gehen seit längerem zurück. Indem der Channel Servicedienstleistungen anbietet, können neue Absatzkanäle erschlossen werden. Das widerspiegelt sich auch klar im Bedürfnis am Markt: Die Kunden wollen heute Druckerlösungen als Service einkaufen und damit die interne IT entlasten. Der Channel ist daher gefordert, Teile oder die gesamte Infrastruktur der Drucker- und Dokumentenlösung des Kunden zu bewirtschaften. Channeldienstleister, die von der Planung über die Installation bis hin zum Unterhalt und der laufenden Modernisierung der Drucker- und Dokumentenlösung alles aus einer Hand bieten, sind gut für die Zukunft aufgestellt.

Was sind 2015 die Trends rund ums Drucken?

Seit längerem geht der Trend ganz klar hin zu Multifunktions­geräten. Neu müssen diese auch für höhere Scan-Volumen optimiert sein, um dem steigenden Bedarf im Dokumentenmanagement gerecht zu werden. Immer öfter wird auch die Möglichkeit der Anbindung an Cloud-Systeme gefordert, um Dokumente aus der Cloud drucken oder eingescannte Dokumente direkt in der Cloud ablegen zu können. Damit einher gehen auch höhere Anforderungen an die Datensicherheit. Während in der Vergangenheit Sicherheitslösungen für die Druckerlösung vor allem in grossen Unternehmen relevant waren, müssen sich heute vermehrt auch KMUs damit auseinandersetzen, da Multifunktionsgeräte und Cloud-­Dienstleistungen mittlerweile auch in den KMUs eingesetzt werden.

Wie kann der Channel mit Managed Print Services Geld ­verdienen?

In Managed Print Services und ähnlichen Dienstleistungen rund um das Drucken liegt die Zukunft des Channels. Indem dem ­Kunden zusätzliche Services angeboten werden, eröffnet sich der Channel neue Absatzkanäle in der Wertschöpfungskette. Das ­beginnt bei der Beratung und dem Verkauf von Lösungen bis hin zur Analyse der Datensicherheit beim Kunden und der Optimierung der Workflows.

Wo sehen Sie heutzutage Probleme/Herausforderungen im Bereich Printing für sich und Ihre Kunden?

Heute geht es vermehrt darum, die Brücke zwischen der analogen und der digitalen Welt zu schlagen. Hier gilt es, die Workflows zu optimieren, um effiziente Prozesse im Dokumentenmanagement zu gewährleisten. Dadurch erhöhen sich aber auch die Anforderungen an die Datensicherheit. Gleichzeitig wächst der Kostendruck laufend, wobei auf Kundenseite das Drucken nach wie vor als relativ teuer wahrgenommen wird. Dadurch werden alternative Druck­lösungen, wie beispielsweise der Tintenstrahldruck, immer wichtiger, da damit die Kosten pro gedruckte Seite signifikant gesenkt werden können.

Wie sind die Zukunftsaussichten im Druckerbusiness?

Wir sind noch lange nicht im papierlosen Büro angekommen. Dennoch ist das Umweltbewusstsein in den Unternehmen gestiegen. Technologien wie der Tintenstrahldruck kommen dem Trend der Green-IT mit einem deutlich tieferen Energieverbrauch und geringeren Emissionen entgegen. Obwohl das Papier in absehbarer Zeit nicht aus dem Büro verschwinden wird, geht es im Drucker­business vermehrt darum, eine effiziente Schnittstelle zwischen analog und digital sicherzustellen.