All-IP-Special

Ein einheitliches Netz für die digitale Wirtschaft: All-IP

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von Beat Döös, Head of All IP Transformation, Swisscom

All-IP verschmilzt Telekommunikation und IT. Mit der Umstellung auf die zukunftsgerichtete IP-Technologie bis 2017 schafft Swisscom eine einheitliche Basis und Anschlussfähigkeit für neue Dienste. All-IP bildet das Rückgrat der digitalen Wirtschaft.

Beat Döös, Head of All IP Transformation, Swisscom
Beat Döös, Head of All IP Transformation, Swisscom

Die herkömmliche Festnetztechnologie ist am Ende ih- res Lebenszyklus angelangt. Zunehmend fehlen das Know-how und Ersatzteile, kaum ein Hersteller entwi- ckelt die Technologie weiter. Darum wird sie bis Ende 2017 durch das zukunftsorientierte Internetprotokoll (IP) abgelöst. All-IP ist eine weltweite Entwicklung. Künftig brauchen Unternehmen keine separaten Inter- net- und Telefonleitungen mehr. Die Festnetztelefonie ist dann ein IP-Dienst aus vielen: TV, Internet und neu auch die Festnetztelefonie werden auf demselben Netz übertragen und sprechen gewissermassen die gleiche Sprache – nämlich IP. All-IP reduziert die Anzahl Techno- logien und vereinfacht die Entwicklung und Einführung neuer Dienste.

Um IP ranken sich verschiedene Mythen. So etwa, dass All-IP nur auf dem Glasfasernetz funktioniere, oder dass die Telefonie über das Internet laufe. All-IP ist sowohl auf dem Kupfer- wie auch auf dem Glasfa- sernetz verfügbar. Zukünftig werden alle Angebote über eine IP-basierte Plattform laufen. Das ist nicht etwa das öffentliche World Wide Web, über das webba- sierte Telefoniedienste funktionieren, sondern das sichere, Swisscom-eigene Netz.

Voraussetzung für die digitale Wirtschaft

All-IP bildet die Voraussetzung für die Digitalisierung der gesamten Wirtschaft und sichert damit die Standortat- traktivität der Schweiz. Bereits heute gehört die Schweiz zu den Top-3-Ländern in Europa, was den Fortschritt bei der Umstellung auf IP anbelangt. In keinem anderen Land der Welt sind die Pro-Kopf-Ausgaben für den Aus- bau der Telekominfrastruktur grösser als in der Schweiz. Allein Swisscom investiert jährlich 1,8 Milliarden Fran- ken in den Ausbau ihrer gesamten Infrastruktur.

In Zukunft werden gänzlich neue Geräte, Gegenstände und Maschinen in dieses Netz eingebunden, Stichwort Internet of Things. Schätzungen gehen davon aus, dass in den nächsten Jahren Milliarden von Geräten vernetzt werden. All-IP schafft die Voraussetzungen, um all diese über die gemeinsame Sprache IP zu integrieren. Swiss- com hat schon vor Jahren mit der Umstellung begonnen. Aktuell nutzten über ein Drittel der Swisscom-Kunden die Vorteile von IP-basierter Telefonie. Swisscom plant die Umstellung auf IP bis Ende 2017.

Die Businessoptik überzeugt

Besonders aus Businessüberlegungen lohnt es sich, möglichst bald auf IP umzustellen. Die neue IP-Welt ist nicht einfach ein Ersatz, bei dem man Gleiches mit Glei- chem ersetzen kann. Sie ist ein neues Paradigma und verlangt daher auch ein Umdenken, wie wir heute kom- munizieren, wie eine Lösung diese Bedürfnisse abbil- den kann und was ein Unternehmen braucht. Längst bildet die konventionelle Telefonie nicht mehr die aktu- ellen Bedürfnisse ab. Das Konzept der klassischen Teil- nehmervermittlungsanlage stammt aus einer Zeit, als es weder Mobiltelefone noch das Internet gab.

Ein grosser Vorteil der IP-Telefonie ist für Firmen, dass sie nur noch ein Kommunikationsnetz, das LAN benötigen. Sie können damit gesamtheitliche Lösungen realisieren, welche die Zusammenarbeit dank Tele- fonkonferenzen, Outlook-Integration, Chat und Bild- schirmfreigaben vereinfachen. In den meisten Fällen ist der Aufwand für die Umstellung schnell wieder amortisiert, weil etwa die Kosten durch Flatrates planbarer werden oder weil die neuen Möglichkeiten viel Zeit in der täglichen Arbeit einsparen. Kunden können weiterhin auf eigene Anlagen respek- tive Server setzen oder eine virtuelle Telefonanlage zum Fixpreis pro Teilnehmer als gemanagten Service beziehen.

Der Weg in die All-IP-Welt

In der Regel lässt sich die IP-Technologie mit der beste- henden Infrastruktur kombinieren – neuere Anlagen sind meist IP-fähig. Für ältere Modelle gibt es zwar die Möglichkeit, die Anlage als Zwischenlösung weiterhin zu nutzen, aber dies ist mittel- bis langfristig nicht zielfüh- rend. In Zukunft führt kein Weg an IP vorbei.

Für viele Unternehmen ist die Umstellung auch eine Möglichkeit, historisch gewachsene Installationen auf- zuräumen und zu verschlanken. Zudem verrichten Son- deranwendungen wie Alarmanlagen, Lifttelefone, Fern- überwachungen, Stromzähler oder Frankiermaschinen oft ihren Dienst zuverlässig und unbemerkt über sepa- rate Telefonanschlüsse im Hintergrund.

Über 20'000 kleinere und mittelgrosse Unternehmen setzen bereits auf die IP-Kombiangebote von Swiss- com und profitieren so von den Vorteilen der einfache- ren Erreichbarkeit, Kostensicherheit und Zusammenarbeit.

Ebenso nutzen viele Grosskunden seit längerem IP-basierte Telefonanlagen, die sich in einem nächsten Schritt direkt ans IP-Netz von Swisscom anschliessen lassen und die bestehenden, konventionellen An- schlussleitungen von Swisscom ersetzen werden.

So gehen Sie vor

1. Evaluieren Sie die verschiedenen Lösungen, die Ihren Bedürfnissen an Kommunikation, Zusammen- arbeit und Erreichbarkeit am besten gerecht werden:

  • Bei virtuellen Lösungen zahlen Sie in der Regel monatlich für den Dienst und müssen sich nicht mehr länger um den Betrieb einer Anlage kümmern.
  • Alternativ können Sie wie bisher auf eine eigene Anlage respektive einen eigenen Server setzen.

2. Prüfen Sie Ihre bestehende Telekommunikationsinfra- struktur. Ihre Swisscom-Partner helfen Ihnen gerne dabei.

  • Welche Anwendungen sind von der Umstellung betroffen: Telefonie, Endgeräte, Sonderanwendungen wie Alarmanlagen, Lifttelefone, Modems, Steueranlagen?
  • Ist Ihr Firmennetzwerk (LAN-Installation) geeignet, um auf Voice over IP (VoIP) umzustellen?
  • Wie ist Ihre Telefonanlage an das Netz von Swisscom angeschlossen?
  • Erfordern die neuen Anwendungen Anpassenungen bei der Hausverkabelung?

3. Planen Sie zusammen mit Swisscom oder Ihrem System- integrator die Umstellung. Ersetzen Sie nicht IP-fähige Anwendungen oder rüsten Sie diese auf.

4. Nehmen Sie die neue Lösung mit Swisscom oder mit ihrem Systemintegrationspartner in Betrieb.

 

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