Mehr Flash, mehr FAS

Netapp: "Das stärkste Portfolio unserer Geschichte"

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Netapp schaltet auf Angriff: Mit einem komplett überarbeiteten Portfolio will Netapp Kunden im KMU- und Enterprise-Geschäft gewinnen. Flash wird in der Strategie bedeutender, noch wichtiger wird die Beratung durch Netapps Partner.

Speicherhersteller Netapp hat in Budapest seinen Partnern an der Konferenz Pathways das neue Produktportfolio vorgestellt. Egal mit wem man sprach, von Netapps Management war stets der gleiche Satz zu hören: "Das ist das stärkste Portfolio in unserer Geschichte", sagte etwa Thomas Stanley, Senior Vice President, Global Partner Sales and Alliances. Und für Thomas Ehrlich, Vice President Partners & Pathways EMEA, ist das "Arsenal komplett."

Das Sortiment erfuhr eine Generalüberholung. Dies wirkte sich auch auf das Sortimentsstruktur aus. Die drei Level Einsteiger, mittleres und oberes Segment reduzierte der Hersteller im Februar auf die Gruppen Midrange und High-End. Alle Produkte enthalten jetzt Flash als Unterstützung, um die Systeme performant aber bezahlbar zu halten.

FAS-Sortiment neu aufgelegt

Die Unified-Speicher der FAS-Reihe wurden neu aufgelegt: Im unteren Teil des Leistungsspektrums ersetzt die FAS2500-Serie mit den drei Modellen FAS2520, 2552 und FAS2554 die Baureihe FAS2200. Die FAS2500-Serie bietet Speicherkapazitäten zwischen 336 und 576 Terabyte.

Die neuen Speicher werden jeweils von 4 Terabyte Flash unterstützt. Dadurch könnten sie um bis zu 46 Prozent schneller arbeiten, als rein HDD-basierende Speicher.

FAS3200 und FAS6200 ersetzt

Wer mehr Kapazität und Leistung braucht, dem bietet Netapp die neuen Speicher der 8000er-Baureihe. Mit den neuen Speichern schickt Netapp die Serien FAS3200 und FAS6200 in Pension und vereinfacht die Orientierung in seinem Sortiment. Netapp bietet vier 8000er-Modelle, deren Speicherkapazität bei 1920 Terabyte beginnt und bei 5760 Terabyte endet.

Das Topmodell FAS8080 Ex fasst damit zehnmal mehr Kapazität und Laufwerke als das Topmodell der 2500er-Reihe. Auch die oberen Geräte bieten Flash-Unterstützung zwischen 6 Terabyte im FAS8020 und 36 Terabyte im FAS8080 Ex. Netapp positioniert sein Spitzenmodell FAS808 Ex im Umfeld von EMCs VMAX und vergleichbaren System von HDS und IBM.

Mit FAS8080 Ex will Netapp darüber hinaus Nutzer von Mainframe-Systemen zum Umstieg bewegen. Mit dem Speicher liessen sich etwa mehrere Cloud-Umgebungen in Petabyte-Grösse auf einem System aufsetzen. Eine weitere Zielgruppe ist der Service-Provider-Markt. Die FAS8000-Reihe sei der Grundstein für Service Provider, die Netapp Private Storage für Public Clouds anbieten wollen, etwa für Amazon Web Services.

Management-Software wird erweitert

Als FAS-Speicher werden mit Netapps Speicherverwaltungssoftware Data Ontap betrieben. Nach eigenen Angaben das am häufigsten genutzte Programm im Speicherumfeld weltweit.

Ausserdem können mit der Software FlexArray die Speicher von Netapp und von Drittanbietern wie EMC oder HDS virtualisiert werden. Darüber hinaus können Admins im KMU-Umfeld die On-Command-Lösungen für die Speicherverwaltung nutzen, auch Speicherumgebungen mit Geräten verschiedener Hersteller. On Command wird zudem ergänzt werden durch die Openstack-Lösung "On Command Cloud Manager".

Auch die E-Serie für dedizierte Speicherumgebungen wurde neu aufgelegt. Neu im Sortiment sind die die Modelle E2700 und E5500.

Netapp gibt Gas im Flash-Geschäft

Netapp hat seit Firmenbestehen rund 93 Petabyte an Flash ausgeliefert, davon 18 Petabyte alleine im letzten Quartal seines Geschäftsjahres 2014. Entweder in Form von Flashbestandteilen in einem hybriden Speichersystem oder als Flash-Array. Netapp sieht sich daher als Marktführer im Flash-Speicher-Umfeld. Das Geschäft baut Netapp nun aus. Neu bietet der Hersteller mit der 8000er-Reihe auch FAS-Systeme als All-Flash-Varianten an.

Die E-Reihe wurde um das All-Flash-Modell EF550 (das F steht für Flash) erweitert. Das Modell E5500 gibt es auch mit SSD Cache. Neu bietet Netapp auf seine Flash-Speicher fünf Jahre Garantie. Darüber hinaus gäbe es auch Service für die Speicher.

Netapp rührte zwar kräftig die Werbetrommel für seine Flash-Speicher, warnte seine Partner aber auch davor, jetzt einfach drauflos zu verkaufen. Gerade hier zahle sich das Projekt- und Beratungsgeschäft aus. Der erste Schritt sei die Analyse des Workloads des Kunden. Entsprechend machen HDD-, hybride- oder reine Flash-Systeme Sinn, betonte Laurence James, Alliances and Solutions Marketing Manager und Netapps auserkorener Flash-Spezialist.

Beratung rückt besonders bei Flash-Systemen ins Zentrum

Wichtig sei es etwa, den Sweet-Spot zwischen Geschwindigkeit und Speicherkapazität zu ermitteln. Auch die Art der Speicherzugriffe sei entscheidend. Bei sequentiellen Zugriffen seihen HDD-Speicher im Vorteil, bei zufälligen Schreib-Lese-Vorgängen zahle sich Flash aus.

Für Big Data oder Data-Warehouse-Anwendungen reichten HDD-Systeme bereits aus, sagte James. Auch für die Videoverarbeitung sei HDD-Speicher ausreichend. Darüber folgen virtualisierte Desktop-Umgebungen. Diese profitierten bereits von reinen Flash-Systemen, hybride Speicher täten es aber auch. Am anderen Ende bieten sich reine Flash-Lösungen an, etwa für die Verarbeitung von Transaktionen oder gar im Bereich High Performance Computing.

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